WeilAktiv lädt zu Baustellenbesichtigung ein Baustellen sorgen bei Weilimdorfer Einzelhändlern für Ärger und Unverständnis

Die Vorstände von WeilAktiv hatten am Donnerstag das Amt für öffentliche Ordnung sowie Vertreter des Gemeinde- und Bezirksbeirates und zu einer Baustellenbesichtigung eingeladen. Anlass war das Baustellen-Dauerchaos, der dem Weilimdorfer Einzelhandel schwer zu schaffen macht.

Vier Monate steht nun schon in der Solitudestraße ein Baucontainer vor der Lindenbachhalle und sorgt dafür, dass der Verkehr nur einspurig fließen kann. Die nächste Baustelle steht wegen Abrissarbeiten in der Glemsgaustraße an. Und auch dort ist von Amtswegen eine Straßensperrung genehmigt – und zwar für zwei Monate. Weitere Sperrungen wie dem Bericht des Tiefbauamtes zu entnehmen ist, im laufe des Jahres an.

Die Vorstände von WeilAktiv – Aktionsgemeinschaft Weilimdorf haben in der Vergangenheit wiederholt die Planung von Baustelleneinrichtungen, Umleitungen und Sperrungen bei den zuständigen Ämtern beanstandet. Beim vor Ort Termin wies Marcus Mannsdörfer darauf hin, dass WeilAktiv auch wegen der Baustelle in der Solitudestraße schon mehrere Beschwerden geschrieben habe. In den Schreiben haben sie darauf hingewiesen, dass die Baustellenandienung – es wird an einer Trafostation neben dem Spielplatz vor der Lindenbachhalle gearbeitet – gar nicht wie vorgesehen über die Solitudestraße sondern über die Kimmichstraße und den Fußweg entlang dem Spielplatz erfolgt. Ferner monierten die Vorstände, dass der Baucontainer neben der Lindenbachhalle rund 30 Zentimeter in den Fahrbahnbereich ragt. „Den Container hätte man problemlos komplett auf den Gehwegbereich oder zumindest komplett auf die Parkfläche stellen können, dann wäre gar keine Sperrung nötig gewesen“, so Mannsdörfer. Kris Dujmic von der Aktionsgemeinschaft ergänzte kopfschüttelnd, dass die genannten Baustellen im Bezirksamt noch nicht einmal bekannt gewesen seien.

Ralf Deininger und David Arango Castrillon beim Amt für öffentliche Ordnung für die Baustellen in Weilimdorf zuständig erklärten dazu dass für private Baustellen Anträge teilweise erst drei Wochen vor Baubeginn eingereicht würden. „Wir prüfen die eingereichten Pläne auf Sicherheit, Zuwegung und Freiflächen, und sprechen uns mit Polizei, Feuerwehr und gegebenenfalls auch der SSB ab“, so Deiniger. Gebe es von deren Seite und auch rechtlich keine Einwände werde die Baustelleneinrichtung wie beantragt genehmigt. „Wir haben eine Rechtspflicht, Bauarbeiten zu ermöglichen“, hält Deiniger fest. Zu dem Einwand der anwesenden Gewerbetreibenden und Bezirksbeiräte, dass man bei Baustelleneinrichtungen auf so wichtigen Straßen wie der Solitudestraße die Akteure vor Ort zumindest informieren, besser noch fragen könne, erklärte Deininger, dass eine Information an den Bezirksbeirat und an die Anwohner in dem Verfahren nicht vorgesehen sei.

Castrillon ergänzte, dass im Fall der Baustelle bei der Lindenbachhalle die Baustellenandienung über den Spielplatz nicht genehmigt worden sei, weil sich unter dem Fußweg dort ein Kanal befinde, der beschädigt werden könne, wenn der Weg ständig von schweren Baufahrzeugen befahren wird. Ob das bei den Baustellenbesuchen, die wie das Amt in seinen Schreiben immer wieder mitgeteilt habe – mehrfach durchgeführt wurde – nicht aufgefallen sei, wollte Mannsdörfer wissen. Darauf bekam er zur Antwort, dass man davon nichts gewusst habe. Außerdem hnterfage man nicht wie die verschiedenen Gewerke auf eine Baustelle arbeiten.

Zur kommenden Baustelle in der Glemsgaustraße berichtete Mannsdörfer, dessen Geschäft neben dem Abrisshaus liegt, dass die Abrissarbeiten laut dem damit beauftragten Unternehmen zwei Wochen dauern würden. „Wenn sie ins Internet schauen sehen sie, dass der Abbruch eines Hauses in der Größe nur zwei bis drei Tage dauert“, so Mannsdörfer weiter. „Warum genehmigen Sie dann eine Absperrung von zwei Monaten?“ Castrillon versprach an der Stelle, dass man nachfragen werde, warum zwei Monate Absperrung beantragt wurden, wenn man den Anwohnern erklärt, dass der Abriss nur zwei Wochen daure.

An der Stelle warf Dujmic ein, ob die gerade gewonnenen Erkenntnisse nicht Anlass genug seien bei Baustellengenehmigungen zukünftig regulierend einzugreifen und zum Beispiel vorzuschreiben, wie lange eine Absperrung maximal dauern darf. Und er regte noch einmal an, doch zukünftig die politischen Vertreter und Vertreter des Gewerbes zu informieren und nachzufragen, ob die geplante Baustelleneinrichtung so sinnvoll ist, auch wenn die Genehmigung erst drei Wochen vor Baubeginn beantragt wird. Schließlich würden sich die genannten Vertreter bestens vor Ort auskennen, und könnten sicher Tipps geben. Durch die Miteinbeziehung der ansässigen Gewerbetreibenden werde auch die Akzeptanz für Baustellen, wenn sie klug geplant sind, erhöht“, ergänzt Mannsdörfer. Ganz wichtig ist Mannsdörfer auch, dass die Stadt Beschwerden über Probleme ernst nehme und auch darauf reagiere. Dass dies Möglich sei habe man vor zwei Jahren, als Umleitungsregelungen wegen einer Baustelle mehrfach sinnvoll geändert wurden gemeinsam erlebt. „Uns ist wichtig, dass die Kommunikation mit den Bezirken verbessert wird, die Anliegen ernst genommen und Probleme kooperativ und nicht abweisend geregelt werden“, betonte Mannsdörfer und bat die Politik auf die Verwaltung dahingehend einzuwirken. Die Anwesenden Bezirksbeiräte befürworteten dies und baten die Vertreter des Amtes für Öffentliche Ordnung die Problematik bei ihren Vorgesetzten anzusprechen um gerne gemeinsam für alle Beteiligten gute Lösungen zu finden. (tom)

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