Blutspende DRK Weilimdorf

Bezirksvorsteher Julian Schahl informierte sich über die Blutspendenaktion des DRK – und spendete selbst

(RED) Dreimal im Jahr ist das DRK Weilimdorf in der “Kirche Jesu Christi” in der Deidesheimer Straße 39 zu Gast, um Blutspenden entgegen zu nehmen. Weilimdorfs Bezirksvorsteher Julian Schahl informierte sich über das Angebot – und wurde selbst zum Spender.

Helge Grassl, Julian Schahl und Erik Küspert, Foto GOEDE
Helge Grassl, Julian Schahl und Erik Küspert

Am 17. Januar war es der erste Termin im noch jungen neuen Jahr, an dem Blutspender aus Weilimdorf beim DRK in der Sporthalle der Kirchengemeinde ab 15.30 Uhr vorstellig werden konnten. Bezirksvorsteher Julian Schahl, seit November 2023 im Amt, wollte sich daher gleich zu Beginn seiner Amtszeit über das so lebenswichtige Angebot im Stadtbezirk direkt selber informieren. “Im Schnitt kommen zu jedem Spendentermin zwischen 100 und 140 Menschen”, so Erik Küspert und Helge Grassl vom DRK Weilimdorf auf Schahls Fragen eingehend. Und damit nicht alle “gleichzeitig” kommen, wird darum gebeten, vorab online einen festen Termin zu buchen.

Julian Schahl beim Arztcheck, Foto GOEDEDie Blutspende von einem halben Liter an sich dauert letztlich nur wenige Minuten – der Aufwand hingegen ist wesentlich unfänglicher: Wer erstmals zur Blutspende kommt, muss einen Fragebogen zu Vorerkrankungen sowie persönlichen Daten ausfüllen. Wer im Ausland im Urlaub war, muss teils mehrere Monate warten, bis Blut gespendet werden kann: “Wer zum Beispiel aus einem Afrika-Urlaub zurückkehrt, darf erst sechs Monate danach wieder Blut spenden und wird daher gleich wieder nach Hause geschickt”, so Erik Küspert. Nach den ersten Informationen erfolgt eine ärztliche Untersuchung mit einem kleinen Bluttest, bei dem der Hämoglobinwert, der Blutzucker und Eisenwert ermittelt wird. Auch werden Blutdruck, Körpertemperatur und Puls gemessen: “So etwa fünf Prozent der Menschen müssen wir danach leider ebenso nach Hause schicken”, weiß Helge Grassl aus der Erfahrung heraus.

Blutspende, Foto GOEDEDie Blutgruppe A, B, 0 (null) oder AB, die der Spender in sich hat, ist letztlich egal. Besonders bei der Versorgung von Notfallpatienten besteht allerdings ein hoher Bedarf an Blutkonserven mit der Blutgruppe 0, da diese universell einsetzbar ist. Selten hingegen ist die Blutgruppe AB+ (nur etwa drei Prozent beträgt der Anteil) – und ist daher ebenso sehr gefragt. Das Blut aus Blutspenden wird nicht nur nach Blutgruppen, sondern auch nach Plasma (für die Krebsmedizin), nach roten Blutkörperchen (Unfallmedizin) wie weissen Blutkörperchen (für Medikamente) sortiert bzw. verwendet.

Blutspende von Bezirksvorsteher Julian Schahl, Foto GOEDESind die Voruntersuchungen und das Arztgespräch abgeschlossen, geht es “ab auf die Liege”. Während das DRK-Weilimdorf-Team für die Organisation wie grundsätzliche Umsetzung und Durchführung der Blutspendeaktion zuständig ist, wird die Blutspende selber von einem Team des DRK Blutspendedienst aus Hessen durchgeführt – bestehend aus sechs Krankenschwestern, zwei Ärzten und einem Laboranten. Da die Voruntersuchung von Bezirksvorsteher Julian Schahl keine Ausschlüsse hatte – und er selber feststellen musste, dass er bereits in jungen Jahren schon einmal gespendet hatte und daher in der Spenderdatenbank bereits erfasst war – ging es in seinem Falle auch recht flott – und nach einem fröhlichen “Ozapft is!” war nach fünf Minuten auch der halbe Liter bereits “im Beutel”.

Julian Schahl und Ex-Jugendrat Duman Semir. Foto GOEDEEtwas zum Schmunzeln gab es übrigens nach der Blutspende: Da jeder Spender sich nach dem Blutabnehmen mindestens 30 bis 40 Minuten ausruhen soll, lag Bezirksvorsteher Julian Schahl auf einmal neben Semir Duman: Semir war von 2016 bis 2020 als Sprecher des Jugendrat Weilimdorf im Stadtbezirk tätig. Statt zu ruhen wurde also gleich ein Polittalk geführt!

DRK Küchenteam, Foto GOEDEIst der Blutspender wieder stabil auf den Beinen, geht´s weiter zur “Vergütung”: Während man im Katharinenhospital in Stuttgart 35 Euro für seine Blutspende erhält, gibt es beim DRK in Weilimdorf zwar kein Bargeld, dafür aber etwas Leckeres für den Magen: “Manchmal erleben wir hier einen Familienausflug. Nach dem Spenden sitzt die gesamte Familie dann am Tisch und genießt unser vom DRK Team zubereitetes Abendessen!”, schmunzelt Grassl. An diesem 17. Januar gab es übrigens Maultaschen. Echte wie vegetarische. Noch dazu lag ab dem Nachmittag bereits der Duft in der Halle – jedem Blutspender dürfte da schon vorab das Wasser im Mund zusammengelaufen sein. Das DRK Weilimdorf erhält übrigens vom Blutspendedienst keine 35 Euro je Blutspende, aber doch immerhin 20 Euro. Davon wird das Essen, die Getränke und andere Unkosten der Aktion getragen – und was übrig bleibt, wird in die Ausstattung des DRK Weilimdorf “gesteckt”. Derzeit wird ein fünfstelliger Betrag für neue digitale Funkempfänger benötigt – das als Hinweis, so jemand hier eine Spende machen möchte.

DRK Team mit Schahl, Foto GOEDE
Bezirksvorsteher Julian Schahl und das Team des DRK Weilimdorf, bei dem sich Schahl für den umfassenden Einsatz für das Gemeinwohl abschließend bedankte

Auch wenn die Blutspende selber nur wenige Minuten dauert, der Aufwand für den Blutspender insgesamt etwa eine Stunde beträgt: Für das Team des DRK Weilimdorf ist der Aufwand ungleich höher: “Wir machen das hier alle rein ehrenamtlich. Dafür bauen wir bei unseren Arbeitgebern Überstunden ab – oder nehmen gar einen Urlaubstag”, so Küspert. Denn während die Blutspende selber nur von 15.30 bis 19.30 Uhr möglich ist, beginnt die Aktion für das DRK bereits um 11 Uhr mit dem Aufbau – und endet erst zwischen 21 und 21.30 Uhr, bis das Licht nach dem Abbau in der Halle ausgemacht wird. Eines nimmt in jedem Falle jeder Spender mit nach Hause: Er bzw. sie ist zu einem echten Helden geworden. Und eines ist gewiss: Helden braucht das Land immer. Auch wenn es “nur” ein halber Liter Blut ist. Er kann Leben retten.

Die nächsten Spendentermine für Weilimdorf stehen übrigens schon fest: am 19. Juni und 20. November 2024. Mehr Infos gibt es auch unter www.drk-blutspende.de.

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