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“Friday for Future” Gottesdienst auf dem Löwen Platz

(TOM). Die Friday for Future Bewegung hatte am vergangenen Freitag Schüler und Erwachsene zum weltweiten Klimastreik aufgerufen. In der Stuttgarter Innenstadt fand ein großer Sternmarsch statt. Die evangelische Oswald-Wolfbuschgemeinde hat zu einem Gottesdienst auf dem Löwen Platz eingeladen.

Vergangenen Freitag hatte die Friday for Future Bewegung zum Klimastreik aufgerufen. “Unsere Kirche stellt sich bewusst dahinter und hat dazu auch Material herausgegeben“, erklärt Pfarrer Hartmut Häcker. Seine Frau habe den Gottesdienst vorbereitet.

Brigitte Häcker begrüßte die rund 50 Teilnehmer auf dem Löwen-Platz. „Wir haben uns hier versammelt, weil wir uns heute der Friday for Future Bewegung anschließen und auch als evangelische Kirchengemeinde auf den drohenden Klimawandel aufmerksam machen wollen“, so Häcker. Die Kirchenglocken hätten fünf Minuten vor zwölf geläutet, weil es für den Zustand der Erde fünf vor zwölf sei. Mancherorts gebe es um zwölf Uhr das Mittagsläuten, das zum Mittagsgebet einlädt. Dieses Mittagsgebet sei traditionell ein Gebet für den Frieden.

“Frieden und Klima werden in nicht so ferner Zukunft eng zusammengehören“, so Häcker weiter. Je extremer die klimatischen Veränderungen werden, desto mehr Konflikte werde es geben – um Wasser, um Land, um noch bewohnbare Gegenden. „Wir beten für den Frieden und wir beten dafür, dass wir es hinbekommen, diese wunderschöne Welt auf für die nachfolgenden Generationen zu erhalten.

Ein Kernanliegen der Christen sei es, die Schöpfung zu bewahren. „Gott hat uns eine wunderbare Welt geschenkt und wir müssen sie gut pflegen und beschützen, denn sie soll auf für zukünftige Generationen ein lebenswerter Ort sein“, forderte Häcker. „Es ist das Recht eines jeden Menschen auf dieser Welt, in einer intakten Umwelt aufzuwachsen, ein gesundes Leben zu führen und positive Zukunftsperspektiven zu entwickeln.“ Die Schüler, die schon seit Monaten auf die Straße gehen würden all das in Gefahr sehen. Tatsächlich müssten alle einsehen, dass es so nicht weiter gehen kann. Wie der so oft genannte verlorene Sohn in der Bibel, dürfe sich jeder Mensch dazu bekennen, dass er Fehler gemacht hat. „Es ist möglich, sich zu ändern, anders zu werden, gewohnte Verhaltensmuster aufzugeben. Tipps dazu wie wir es besser machen können, gibt es zur Zeit reichlich. Zum Wohl der Kinder dieser Welt haben wir die Verpflichtung daran mitzuwirken, dass auch andere Einsehen, so geht es nicht weiter, forderte Häcker. und schloss mit einem Wort von Martin Luther: Bete so, als würde jedes Arbeiten nichts nutzen und arbeite so, als würde jedes Gebet nichts nutzen“.

In den Fürbitten bei diesem Gottesdienst unter freiem Himmel bat die Gemeinde darum, dass den Menschen täglich die Schönheit der Welt vor Augen geführt wird verbunden mit der Erkenntnis, dass sie ein Teil von ihr sind und Ihr Leben von der Unversehrtheit der Welt abhängt. Sie bat auch darum all jene zu schützen, deren Existenz durch Dürre, Überschwemmungen oder Stürme bedroht sind, und all jenen Mut, Ausdauer und Vertrauen zu geben, die sich für Klimaschutz einsetzen und der Zerstörung unserer Lebensgrundlage entgegenstellen. Und die Gemeinde bat auch darum, dass alle politischen Entscheidungsträger und Lobbyisten ihre Entscheidungen mit Weisheit und Liebe zum Wohl der Schöpfung treffen. „Wir wissen dass die Erde verletzlich ist. Hilf uns dabei gerecht, einfach und weise zu leben und einen Beitrag zum Schutz der Ressourcen zu leisten“, schloss die Gemeinde.

Es sei wichtig auch vor Ort mit Aktionen auf das Thema aufmerksam zu machen, so Pfarrer Häcker. Mit solchen Aktionen könne es gelingen, das Bewusstsein der Menschen zu stärken und sie zu sensibilisieren. Die Fridays for Future Bewegung habe schon vieles angestoßen, bestätigte Häcker. Beim Urlaubsverhalten zum Beispiel habe der „Greta Effekt“ aber noch nicht eingesetzt. In diesem Jahr seien mehr Menschen in Deutschland in den Urlaub geflogen denn je. Und es gebe noch viele weitere Themen, bei denen der „Greta-Effekt“ erst noch einsetzen müsse.

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