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No Angels – no Olympia

Als Bundeskanzler Schröder am Samstag um 16:38 Uhr der Nation in einer landesweit ausgestrahlten TV-Sendung erklärte: „Das Ergebnis heißt – Leipzig“, war dies für die 50.000 Menschen auf dem Stuttgarter Schlossplatz nicht mehr so interessant. Die Olympia-Bewerbung Stuttgarts war bereits im ersten Wahlgang gescheitert. Als dies auf den Videoleinwänden übertragen wurde sah man in fassungslose Gesichter. „Wir hätten ja nicht gleich als Erste rausfliegen müssen“ , war die einhellige Meinung. Auf den Punkt brachte es eine Mitarbeiterin eines TV-Senders, die erklärte „die Präsentation Stuttgarts ähnelte eher einem Videoprojekt einer Schule, denn einer professionellen Darstellung“. Lag es an der Präsentation oder spielten andere Gründe eine Rolle, das werden die Auswertungen in den nächsten Tagen und Wochen ergeben. Dabei hatte alles so schön gegen 12 Uhr angefangen, als Ministerin Dr. Annette Schavan das offizielle Grußwort der Landesregierung auf der gigantischen Bühne vor dem Neuen Schloss überbrachte. Unterhaltung pur präsentierte das erste Programm des Südwestrundfunks den nach und nach ankommenden Besuchern. „The Memories“ verwöhnten die Zuschauer mit Evergreens aus den letzten Jahrzehnten. Etwas gestresst reiste Nena direkt aus Hamburg an um ein knapp einstündiges Debüt zu geben. Die Massen riefen begeistert „Nena – Nena“ . Die erste Live-Übertragung aus München erfolgte unmittelbar nach Nenas Konzert, als die Präsentation Stuttgarts gezeigt wurde. Noch ein klein wenig „Pop History“ und die Wahlgänge mit dem frühen Scheitern Stuttgarts wurden übertragen. Trotz der niederschmetternden Niederlage ließen es sich die Besucher nicht nehmen, die Olympia-Party weiterzufeiern, galt es doch noch den „Lokalbands“ < und >Freistil< zuzujubeln um dann den weiteren Hauptact „No Angels“ entgegenzufiebern. Phänomenale Stimmung auf dem Schlossplatz – schließlich stießen nunmehr auch die Fans des VfB, der mit 3:0 gegen Leverkusen siegte, zur Party. Die Mädels der No Angels, insbesondere Lucy, die ja mit Stuttgart ein besonderes Verhältnis hat – durfte sie doch vor knapp einem Jahr bei Erfolgs-Musical „Cats“ mitspielen – animierten die Gäste und brachten Superstimmung unter die 50.000. Noch etwas „Massive Töne“ und „Jammin Crew“ bevor DJ Steffen Tröger zum Countdown für das große Feuerwerk vor dem Schloss ansetzte. Dieses sollte eigentlich beim Zuschlag für Olympia als Bewerberstadt gezündet werden – aber im sternklaren Nachthimmel war dies für Alle besser und vor allen Dingen auch spektakulärer zu sehen. Stuttgart wird jedoch nicht die Nase in den Sand stecken, gilt es jetzt zu beweisen, dass die Landeshauptstadt sich perfekt auf die Fussballweltmeisterschaft vorbereitet.

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