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Und keine Tür geht auf: Lesung mit der Autorin Christa Gießler im Café COOKIES

Das FORUM Stuttgart Weilimdorf hat seit seiner Gründung schon öfter auch zu Literaturveranstaltungen und Lesungen eingeladen. Auch die Stuttgarter Schriftstellerin Christa Fischer, die unter ihrem Autorinnennamen Christa Gießler inzwischen mehr als 20 Bücher veröffentlicht hat, war am 24.Oktober nicht zum ersten Mal zu Gast.

Die Wahl des CAFÉ COOKIES – speziell des Nebenzimmers als Veranstaltungsort – war dagegen ein Novum. Mustafa Ibili war für die Lesung im COOKIES aufgeschlossen und sorgte für ein ansprechendes Ambiente. Seine Snacks waren ideenreich und kreativ – ein richtiger Blickfang. Außerdem haben sie auch lecker geschmeckt! Es gelang, auch zahlreiche Nicht – Weilimdorfer zu einem anregenden Abend an den Löwen-Markt zu locken. Allerdings soll nicht verschwiegen werden, dass es sich während der Lesung im hinteren Raum des COOKIES es sich als ein wenig schwierig erwies, eine solche Lesung parallel zu der normalen Geräuschkulisse des Geschäftsbetriebes vorn zu gestalten. Es hat sich mal wieder bestätigt: Die Wünsche vom FORUM – überhaupt vieler Vereine und Initiativen der Weilimdorfer Bürgerschaft – brauchen in absehbarer Zeit endlich geeignete eigene Veranstaltungsräume!

Wie und was stellt und liest man aus einer gerade erst erschienenen Kriminalerzählung vor, die 300 Seiten umfasst und von der Spannung lebt, die ein seltsamer Typ (mit dem noch seltsameren Namen Pontius Fabricius) in das sowieso schon spannungsreiche Leben der Hauptfigur Charlotte einbringt? Man erfährt vorerst nur, dass er nach der gemeinsamen Abitur – Zeit und einiger dramatischen Ereignisse mit großem Knall ins Nichts verschwunden schien, nach 23 Jahren aber plötzlich wieder auftaucht: Er lauert Charlotte auf dem Hauptbahnhof auf, als diese ihre Freundin Sibylle vom Zug abholt.

Christa Gießler hatte sich bei der Vorstellung ihres Buches für Abschnitte des Buches entschieden, mit denen dem Publikum vor allem Charlotte selbst genauer vorgestellt werden sollte – mit ihrer Verletzlichkeit, die aus der lange vergangenen Jugendzeit zurückgeblieben ist, ihren „Gehversuchen“ als seit Kurzem allein lebender Frau, ihrer ambivalenten Freundschaft zu Sibylle. Zwar spürt man bereits, dass PoFa (Pontius Fabricius) schon bedrohlich in der Nähe ist – aber eine wirkliche Kriminalgeschichte wird in diesen ersten Auszügen noch nicht sichtbar.

Diejenigen unter den Gästen, die das Buch schon kannten ( „… und in einem Rutsch gelesen haben!“), äußerten – nach viel Beifall am Ende der Lesung – in kleinen Gesprächsrunden dann auch, sie hätten sich vielleicht andere Lesepassagen gewünscht: „Die Verhöre nach seinem großen Cup!“ „ Wie geschickt er Charlottes Tante in der Mühle manipuliert hat!“ „ Die gespenstische Situation bei der Wanderung im Monbachtal – man ahnt, dass er irgendwo lauert. Aber was dann wirklich passiert, ahnt man nicht!“ Zu PoFa, diesem Pokerface, wurde von den Kennern des Buches nichts weiter verraten.

Auch nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung blieben die meisten Gäste noch für eine Weile im COOKIES sitzen. Man genießt freilich die Gemütlichkeit und die gesellige Atmosphäre mitten am Löwen-Markt aber umso mehr, wenn man sich gerade in eine bedrohliche Konstellation mit einem unberechenbaren Typen versetzt gefühlt hatte…

Christa Gießler, Und keine Tür geht auf, ISBN 978-3-945718-05-6, 303 Seiten, 16,- EURO, mehr unter www.fischerlautnerverlag.de

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