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Unterschriftenaktion des Jugendrat steuert auf die 1000er-Marke zu

Mit der einstimmigen Forderung nach einem “Lehrschwimmbad” für Weilimdorf hat der Bezirksbeirat auf seiner Sitzung am 14. September 2016 erstmals seinen Widerstand gegen eine generelle Lösung im Stadtbezirk aufgegeben – der Jugendrat fordert bereits längere Zeit ein Schwimmbad und hat eine neue Unterschriftenaktion am 24. September begonnen: Inzwischen ist die Unterschriftenliste auf dem Weg zur 1000er-Marke.

So sammelten die Jugendlichen beim Remmi-Demmi am 24. September und am Verkaufsoffenen Sonntag am 09. Oktober im Stadtbezirk bereits knapp 600 Unterschriften. Passend zum Markt auf dem Löwen-Markt wurden die Listen am Freitag, 14. Oktober, abermals ausgelegt und eifrigst von den WeilimdorferInnen genutzt – auch Bürgermeister Werner Wölfle besuchte zusammen mit Bezirksvorsteherin Ulrike Zich den Stand des Jugendrat in Weilimdorf.

Semir Duman (14 Jahre alt) hatte sich auf das Gespräch mit Wölfle und Zich sehr gut vorbereitet – brachte Wölfle gar mehrfach zum zustimmenden Lachen, wenngleich Wölfle wiederholt versuchte, die Hoffnungen und Bestrebungen der Jugendlichen nicht zu fördern. “Es wäre unehrlich, wenn ich hier nun auf der Liste unterschreiben würde. Ich bin für die Stadtverwaltung hier und nicht in privater Mission!”, so Wölfle wiederholt entschuldigend bei den Versuchen von Semir Duman (14), Martin von Petzinger (17) und Maximilian Neumann (15), ihm eine durchaus gewichtige Unterschrift zu entlocken.

Wölfle musste eingestehen, dass die Begründung der Jugendräte durchaus einleuchtend sind, warum Weilimdorf ein eigenes Bad brauche: 1,3 Bäder braucht es im Stadtbezirk für die Aufrechterhaltung des Schwimmunterichts an den Schulen. Das Hallenbad in Feuerbach ist jedoch wegen Sanierung einige Jahre geschlossen, Killesberg hat nur ein Freibad, Gerlingen ist überbelegt und das Korntaler Bad nur extrem schwer per ÖPNV erreichbar. Dennoch machte er wenig Hoffnung auf eine Umsetzung der Wünsche in nächster Zukunft: “Erst müssen wir uns um die Sanierung bestehender Bäder kümmern, bevor wir neue planen können!”. Die Einschränkungen für Weilimdorf in den nächsten Jahren seien ihm durchaus bekannt, machen könne man aber derzeit nichts. Von der Elternbeirätin Angela Weber von der Wolfbuschschule auf den Lehrplan der Grundschule angesprochen, der den Schwimmunterricht verpflichtend vorsieht – aber derzeit nicht umsetzbar ist, sagte Wölfle: “Die Eltern müssen lautstark ein Bad fordern! Werden sie aktiv, organisieren sie sich als Eltern, dann besteht die Chance dass die Stadtverwaltung reagiert!” Bezirksvorsteherin Ulrike Zich fügte dem hinzu: “Der nächste Haushalt(splan) kommt bestimmt! Und da ist mir mit einem Lehrbad die Schwimmente in der Hand lieber als die Schwimmbadtaube auf dem Dach!”. Denn ein Lehrbad würde bedeuten, dass es lediglich den Schulen zum Schwimmunterricht zur Verfügung steht, nicht aber der breiten Öffentlichkeit. Es wäre für Weilimdorf daher lediglich eine Minimallösung – so es sie überhaupt geben wird.

Die Geschichte der Forderung nach einem Schwimmbad für Weilimdorf ist übrigens nicht neu: bereits 1974 gab es im Stadtbezirk eine Bürgerinitiative für ein Bad, der Bebauungsplan mit der Option eines Schwimmbades neben dem Jugendhaus Weilimdorf ist sogar noch älter. Obstbauer Uli Hörnle, der seinen Verkaufsstand auf dem Markt neben der Unterschriftenaktion hat, stellte sogar fest: “Als ich ein Kind war, haben wir bereits ein Bad für Weilimdorf gefordert! Heute bin ich Rentner und es gibt immer noch keines!”.

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