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Volles Haus bei der Lesung im Rathaus: Faszinierende Bilder und Geschichten von den Äußeren Hebriden

(tom). Der Weilimdorfer Reisejournalist Hans-Martin Goede hat im Bezirksrathaus seinen Reiseführer „Hopscotch 8“ vorgestellt. Als Schmankerl konnte dazu Whisky und Gin von den Hebriden verkostet werden.

Zur Lesung von Hans-Martin Goede im Bezirksrathaus konnte Bezirksvorsteherin Ulrike Zich rund 60 Gäste begrüßen. Schon als ihr Goede ein Exemplar seines Buches für das Archiv überreicht hat, habe sie gedacht, dass dieses Buch eine Lesung wert sei. In dem Buch gebe es nicht nur interessante Texte, sondern auch sehr viele schöne Bilder. Ihre Einladung, eine Lesung im Rathaus zu machen, habe Goede gerne angenommen. Zusammen mit der Verkostung diverser Whiskys und Gins, die von Klaus Vogt präsentiert würden, sei daraus eine runde Sache geworden.

Besonderes Erlebnis


„Als wir unsere Reise auf die Äußeren Hebriden vorbereitet haben, musste ich feststellen, dass es über diese Inseln kaum Reiseliteratur gibt”, erzählt Goede. Mühsam hat er sich auf allen möglichen Kanälen die nötigen Informationen für die Reise auf die Inseln im Atlantik, westlich vom Schottischen Mainland zusammengesucht.

Die Reise war für Goede, der schon ganz Schottland bereist hat, ein besonderes Erlebnis. Und er hat sich in die Inseln ganz offensichtlich verguckt, denn er präsentierte dem Publikum der Lesung gleich mehrere Gründe, warum er die “Inseln im Westen” unbedingt noch einmal bereisen muss.

Die Fotos, die Goede zu den verschiedenen Stationen der Reise, die ihn von der nördlichsten Hebriden-Insel Lewis bis nach Vatersay im Süden der Inselgruppe führte, ließen erahnen, welche Faszination die Inseln auf ihre Besucher ausüben. Weite Landschaften von golden schimmernden Heidekraut überzogen, mit sattem grün bewachsene Berge und Buchten, die einen glauben machen, in der Karibik gelandet zu sein, wechseln einander ab.

Auch viel Historisches gibt es auf den insgesamt 119 Insel und Inselchen zu entdecken. Die prähistorischen Steinkreise von Callanish, übrigens größer und älter wie ihr berühmteres Pendant in Stonehenge, sind nur ein Beispiel dafür, wenn auch ein besonders Beeindruckendes.

Zahlreiche Tipps

Und Goede gibt seinen interessierten Zuhörern nicht nur Tipps, wo sie die schönsten Fotostopps einlegen können, er hat auch ganz praktische Tipps parat. Etwa was zu tun ist, um von den Stechmücken verschont zu bleiben. Die sicherste Methode sei, nur ab einer bestimmten Windstärke im Freien zu sitzen. Natürlich gebe es auch Abwehrmittel gegen die schottische Mücke. Dieses Mittelchen sei – was sicher kaum einer vermutet – im Baumarkt erhältlich.

Die Besucher der Lesung erfuhren ferner, dass etwa auf Harris noch die berühmten handgenähten Tweed-Stoffe erstanden werden können, dass im Lews Castle in Stornoway eine Universität Schottlands beheimatet ist und dass die Dozenten dort ihre Studenten per Videokonferenz unterrichten, oder dass der Flughafen von Barra nur bei Ebbe genutzt werden kann. Das Flugfeld werde bei Ebbe jedes Mal von Traktoren aufbereitet, berichtet Goede. und rät jedem dazu, sich das Lande und Ausstiegs-Prozedere anzuschauen. „Ein unglaubliches Schauspiel.”

Eine weitere Anekdote, die Goede erzählt, dreht sich um den Whisky. 1941 sei vor Eriskay ein Schiff gestrandet, das Whisky geladen hatte. Den Inselbewohnern sei es verboten gewesen, die Fracht zu bergen. Doch wer hält sich bei solchen Schätzen schon an Verbote. Tatsächlich sei die Fracht nach und nach geschrumpft, was die Regierung dazu veranlasste, das Wrack sprengen zu lassen. Welche Verschwendung. In einem Lokal auf Eriskay sei noch eine der Whiskyflaschen von damals ausgestellt, weiß Goede. Ob sich in der Flasche noch der Originalwhisky befindet, sei nicht in Erfahrung zu bringen gewesen.

Whisky-Tasting

Auf den Inseln gibt es übrigens zwei Brennereien, eine in Tarbert, die andere in Castlebay. Von diesen beiden Destillerien hatte Klaus Vogt vom Korkenzieher allerdings keine Proben mitgebracht. Die beiden Destillen sind dafür wohl noch zu jung. Im September werde er aber einen Gin aus Barra anbieten können, so Vogt. Mitgebracht hatte er drei Whiskys und zwei Gin von den Inneren Hebriden. Bei den drei Whiskys stammte einer von der Isle of Arran, einer von der Isle of Skye und einer von der Insel Islay. Der Gin kam von der Isle of Colonsay und der Isle of Jura.

Wer den Äußeren Hebriden selbst gerne einen Besuch abstatten möchte, der findet in Goedes reich bebildertem und sehr gut zu lesenden Reiseführer einen interessanten Begleiter. Das Buch „Hop­scotch 8 – Na h-Eileanan an Iar -Die Äußeren Hebriden“, ISBN 978-3-93288-432-0 ist zum Preis von 23.80 Euro erhältlich. Verkaufsstellen in Weilimdorf sind Mannsdörfer und die Weinhandlung Korkenzieher. Natürlich kann das Buch auch online bestellt werden.

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