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3.400 Unterschriften für ein Schwimmbad in Weilimdorf übergeben

Der Jugendrat Weilimdorf setzt sich seit seines Bestehens 2004 für den Bau des im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Schwimmbads ein. Mit vielen Aktionen auf dem Löwenmarkt, Podiumsdiskussionen, Unterschriftensammlungen und Anträgen an die Verwaltung und an den Gemeinderat strebt der Jugendrat seit Jahren die Umsetzung an.

Am Dienstag, 18.07.2017, übergaben die Jugendräte ca. 3400 Unterschriften an Herrn Bürgermeister Dr. Martin Schairer (Referat Sicherheit, Ordnung und Sport) im Festsaal des Rathauses. Jugendrat Semir Duman begrüßte Sport-Bürgermeister Dr. Schairer, die Stadträte Dr. Ralph Schertlen (DIE STAdTISTEN), Hans H. Pfeifer (SPD), Fred-Jürgen Stradinger (CDU), außerdem Brigitte Niehaus (Stadtseniorenrat) und die Weilimdorfer Bezirksbeiräte Peter Hanle (SÖS-LINKE-PluS) und Fritz Mutschler (SPD).

Semir nahm Bezug auf das Gespräch mit Bürgermeister Wölfle vom Oktober 2016. Der Jugendrat engagiere sich seit vielen Jahren für ein Schwimmbad im 4.größten Stadtbezirk mit dem höchsten Kinder-und Jugendanteil ganz Stuttgarts. Die Argumentation der Verwaltung ausreichender Schwimmbäder in der Umgebung könne nicht nachvollzogen werden: das Gerlinger Schwimmbad ist für Gerlinger konzipiert und zu klein, das Münchinger ebenfalls und mit einer schlechten öffentlichen Nahverkehrsanbindung. Das Feuerbacher Hallenbad biete auch nach der Sanierung in 2-3 Jahren bei nur 2 Öffnungstagen pro Woche keinen Platz für die Bevölkerung aus 2 Stadtbezirken mit zusammen ca. 62 000 Einwohnern. Nicht nur Schulschwimmen, sondern auch Freizeitschwimmen sei ganzjährig erforderlich. Daher entfalle ein Lehrschwimmbecken, von dem nur Schüler profitieren würden, aber keine Erwachsene und Rentner für z.B. Wassergymnastik.

30 000 € Planungsmittel seien für den kommenden Doppelhaushalt erneut beantragt, um die Realisierung im Stadtbezirk Weilimdorf zu untersuchen. Mehreren Schulen und Jugendlichen solle die Möglichkeit gegeben werden, Schwimmen zu gehen, denn immer weniger können schwimmen.

Bürgermeister Dr. Schairer sprach sich ebenfalls für Schwimmen aus; Problem sei, dass Bau und Betrieb eine teure Angelegenheit ist. Er verweist auf die Haltung der Verwaltung/ Bäderbetriebe, Weilimdorf sei durch umliegende Schwimmbäder, insbesondere dem Feuerbacher, gut bestückt. Die Sanierungszeit in Feuerbach reiche als Begründung für einen Ersatz nicht aus. Weilimdorf sei ordentlich versorgt und ein Antrag der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN auf ein Lehrschwimmbecken liege vor. Die Stadträte dankten dem Jugendrat für sein Engagement, er solle am Thema dranbleiben.

Stadtrat Pfeifer, selbst im Bäderausschuss, verwies auf die kommenden teuren Sanierungen z.B. des Feuerbacher und Zuffenhausener Schwimmbads von insgesamt 60 Mio. € in den nächsten Jahren. Er bitte daher um Verständnis, auch wenn es der Stadt derzeit gut gehe. Stadtrat Stradinger begrüße, regional zu denken im Hinblick auf die Wegezeiten und verwies auf andere kostenintensive Anträge wie z.B. kostenloser Eintritt in Kultureinrichtungen. Stadtrat Dr. Schertlen bedauerte, dass das Feuerbacher Hallenbad saniert werde und regte an, eine bessere Anbindung an die Bäder als Thema aufzugreifen.

Jugendrat Semir Duman wiederholte, dass das Feuerbacher Hallenbad auch nach der Sanierung mit 2 Öffnungstagen pro Woche für 2 Stadtbezirke zu wenig sei und den Bedarf nicht decke. Die Stadt könne für 2016 einen Gewinn von 231 Mio. € verzeichnen (für 2015 waren es 245 Mio. €) . Der Wunsch nach einem Schwimmbad sei in der Bevölkerung verankert. Solange die Finanzen der Stadt so gut stehen, bleibe der Jugendrat an dem Thema dran. Er übergab die Unterschriftenlisten und erinnerte nochmals an den aktuellen Antrag auf Planungsmittel zum kommenden Doppelhaushalt.

Jugendratsbetreuerin Jutta Dünkel-Mutschler (stellv. Bezirksvorsteherin) ergänzte, sie begleite den Jugendrat von Anfang an. Seit nunmehr 13 Jahren beantrage der Jugendrat mit fast einstimmiger Unterstützung des Bezirksbeirats den Schwimmbadbau bzw. zumindest Planungsmittel dafür. Der Wunsch nach einem Schwimmbad sei in der Bevölkerung fest verwurzelt, was auch Bürgeraktionen in den 70er Jahren zeigen. Das Anliegen sei berechtigt und nicht nur ein Wunsch, sondern basiere auf dem Flächennutzungsplan, der schlussendlich umgesetzt werden solle. Das Geld dafür sei offenbar vorhanden.

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