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3. Workshop zur Umgestaltung des Löwen-Markt: Mehr Gastronomie gewünscht

Am 17. März 2010 fand im Bezirksamt der dritte Workshop zur Umgestaltung des Löwen-Marktes (vornehmlich des Kiesbettes im Westen) statt. Herr Volkmer, Herr Wallisch, Frau Steimle (alle Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung), Frau Eckel, Garten-, Friedhofs- und Forstamt sowie Herr Krauß, SSB, standen neben Bezirksvorsteherin Ulrike Zich den Anwesenden Bürgern für Fragen und Anregungen zur Verfügung. “Heute soll der Fokus auf der Platzgestaltung liegen”, teilt Frau Steimle mit und zeigt die Bestandsituation anhand von Bildern auf. Anfang der achtziger Jahre sei der Platz durch den Architekten Lutz geplant worden. Gravierende Veränderungen müssen, aus urheberrechtlichen Gründen, mit ihm abgesprochen werden. Hauptthema sei es, den Platz zu Entrümpeln und durch eine gestalterische Abgrenzung, klare Zonierung, Ausdehnung der Gastronomie, Ausweitung des Spiel- und Bewegungsangebots, Standort für Fahrradständer und Bodenbelagserneuerung mit evtl. Einarbeitung eines Löwenmosaiks aufzuwerten.

Frau Steimle zeigte zwei Planungsvarianten des Stadtplanungsamtes auf: Zum einen biete sich durch eine Zonierung und klare Raumkanten Richtung Pforzheimer Straße, Solitudestraße und durch die Verlegung der Bushaltestelle die Möglichkeit, neben einem überdachten Wartebereich mit mehreren Funktionen, wie Technik, zum Platz orientierte Sitzbereiche entlang der Solitudestraße und Fahrradabstellplätze unterzubringen. Im südlichen Teil des Kiesbetts sollen die drei vorhandenen Bäume durch drei weitere ergänzt werden, um den Grünbereich zu vergrößern und einen Spiel- und Sitzbereich anzusiedeln. Das Thema „Löwe“ könnte z.B. als Bodenmosaik im Zuge der Belagserneuerung eingebunden werden. Durch Ausweitung der Außengastronomie im nördlichen Teil würde der Platz weiter belebt. Auf der gegenüberliegenden Seite, neben dem Gebäude der BW-Bank, wäre es möglich, das Thema „call a bike“ zu realisieren. Die Planungsvariante 2 zur Platzumgestaltung orientiert sich mehr am Bestand. Hier würden die Bäume vor dem Café Nufer belassen. Beim Spielbereich im südlichen Teil des Platzes würde eine weitere Abschirmung zur Pforzheimer Straße notwendig.

Herr Volkmer informiert, die Hauptthemen aus den früheren Workshops wie Straßenwirtschaft, Spielelemente Kultursäule, Schaltschränke und WC-Säule wurden in die Vorschläge eingearbeitet. Außengastronomie sei zur Belebung des Platzes gewünscht. Er teilt hierzu ein Merkblatt der Landeshauptstadt Stuttgart zur Möblierung von Straßenwirtschaften in der Innenstadt aus, das sehr gute Vorschläge enthalte. Die Ausweisung von Flächen für Außengastronomie kann durch eine klare Zonierung mit einladenden Elementen erfolgen. Der bestehende Außenbereich beim Café Nufer sei nicht sehr einladend gestaltet – so Herr Volkmer. Er schlägt vor, das Klettergerüst auf einem anderen Gelände unterzubringen, weil hier eine Fallschutzmatte, was einen Belag im Belag bedeute, notwendig ist. In den siebziger und achtziger Jahren seien Außenschachspiele sehr begehrt gewesen, derzeit würden sie jedoch in anderen Stadtteilen abgebaut. Wenn es weiter gewünscht wird, so müsse es in den Platz integriert werden. Er empfehle den Schaltschrank an der Solitudestraße in bzw. an die Bushaltestelle und Wartehalle zu integrieren. Weilimdorf sei einer der wenigen Stadtbezirke, der eine WC-Säule besitze. Damals seien 13 solcher Anlagen über Werbemaßnahmen finanziert worden. Der Vertrag sei mittlerweile bis 2020 verlängert worden, allerdings wurde die Werbung abgekoppelt. Sollte die Anlage an einen anderen Standort kommen, so müsse sie behindertengerecht konzipiert werden, was eine etwa dreifache so große Fläche in Anspruch nehme. Die vorhandenen Gittersitzbänke seien sehr hochwertig, laden jedoch die jüngere Generation häufig ein, sich auf die Lehnen zu setzen. Derzeit werden Stahlgitterbänke in Form von Einzelsitzen aufgestellt, um zu verhindern, dass zum Beispiel Randgruppen diese zum Schlafen belegen. Die Kiesfläche soll durch Betonpflaster, wie bereits heute schon vorhanden, ersetzt werden. Die sogenannte „Verkehrswurst“ in der Solitudestraße sei aus der Planung genommen worden. Durch den Rückbau dieser Straße konnte Platz für eine Busbucht gewonnen werden.

Die Weilemer Unternehmner Herr Mannsdörfer und Herr Lamisse regten an, die Fläche für Außengastronomie größer zu konzipieren und deutlich einladender als heute zu gestalten. Durch das Umstellen mit Buchsbäumen komme keine Atmosphäre auf. Der beste Standort für Außenbewirtschaftung sei entlang des Halbbogens der Stadtbahnhaltestelle. Er schlage deshalb vor, über die Haltestelle eine Brücke oder einen Steg für die Gastronomie zu bauen, damit eine Außengastronomie dort möglich werde – so Herr Lamisse. Der Platz solle belebt und nicht nur gestaltet werden und dies sei nur durch Außengastronomie möglich. Herr Krauß (SSB) betonte jedoch, eine Überdeckelung der Haltestelle werde es nicht geben. Ein Steg vom Eiscafé zum Kiesbett sei aufgrund des Aufzuges und des Treppenaufgangs nicht machbar. Im Winter wäre zum Beispiel ein mehrwöchiger Weihnachtsmarkt mit Aktionen durch die Gewerbetreibenden möglich. StR ́in Nagl (B ́ 90/DIE GRÜNEN) gibt zu bedenken, dass Gastronomie nur mit entsprechender Infrastruktur funktioniere und schlägt vor, mit den vorhandenen Gastronomen zu sprechen, ob diese die Flächen bewirtschaften wollen.

In allen Workshops wurde ausdrücklich gewünscht den Platz nicht zu verriegeln, sondern die gegenüberliegende Seite, das Gebäude „Löwen“, einzubinden. Für eine Gedenktafel könnte sicherlich eine Seite des Wartehäuschens genutzt werden – führte Bezirksvorsteherin Ulrike Zich aus. Sie betont, es gehe darum, eine gute Lösung für Weilimdorf zu finden. Gastronomen kommen und gehen, daran könne sich eine Planung nicht orientieren. Die Stadtbahnhaltestelle Löwen-Markt sei seinerzeit so geplant worden um eine möglichst hohe Transparenz herzustellen und werde sehr gut angenommen. Bereits bei der Haltestelle Rastatter Straße fehle dieses Sicherheitsgefühl. Nach weiterer Diskussion über die Außengastronomie wird von den Anwesenden vorgeschlagen, im Kreisverkehr eine Skulptur oder Plastik aufzustellen, die auf den Löwen hinweise und an der Wartehalle eine gestalterische Sichtmarkierung als Siebdruck aufzubringen. Dies sei machbar – so Herr Krauß. Er betont, die Bushaltestellenlösung sei optimal. Er könne bereits jetzt eine transparente Wartehalle mit dem gestalteten Sichtschutz zusagen. Ulrike Zich stellte abschließend fest, dass die Planungsvariante 2 mehrheitlich favorisiert wir. Es besteht allerdings der Wunsch die bestehenden Bäume entlang der Solitudestraße in das Konzept zu integrieren. Nachdem die Anregungen dieses 17. März in die Planungen eingearbeitet sind, werden diese dem Bezirksbeirat zur Beschlussfassung vorgelegt.

Die Redaktion von weilimdorf.de dankt dem Bezirksamt Weilimdorf für die Unterstützung dieses Berichtes.

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