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50 Jahre alter Baum wird zur Lichtfalle

Im Juli feierten die Giebeler noch fröhlich und ausgelassen den 50. Geburtstag “ihres” Stadtteils unter Beiwohnung hoher Besucher aus der Politik (wie Bezirksvorsteherin Ulrike Zich, OB Dr. Wolfgang Schuster, OB Kandidatin Ute Kumpf und auch Gerlingens Bürgermeister Brenner). Nun regt sich der erste Wiederstand der Anwohner in der Mittenfeldstraße gegen gleichfalls 1954 “eingezogene” (Mitbewohner-)Bäume. Denn diese, so die Anwohner im Haus der Mittenfeldstraße 52, wie Waltraud Illner von der CDU-Bezirksbeiratsgruppe am Mittwoch in der Sitzung des Bezirksbeirates berichtete, nehmen nun zusehens das Tageslicht weg. Denn immerhin sind die Bäume nach ihrem “Einzug” nicht immer klein geblieben sondern in 50 Jahren natürlich ordentlich gewachsen. Doch bei solchen Anträgen, einen Baum zu fällen, schmerzt das Herze ganz besonders bei den GRÜNEN – und so mußte Bezirksbeirat Joachim Schwarz erst einmal nachhaken, welchen Baum die Anwohner nun meinen: “da gibt es nämlich gleich zwei, den Baum Nr. 27 und den Baum Nr. 28!” Na und da ist es also eine Selbstverständlichkeit, dass man die Bäume weder beim Namen kennt noch die Nummern weiss – es kommt wie es kommen muss: “der dickere halt ist gemeint!” Doch eine grüne Seele gibt nicht auf: man würde mit der Fällung des “Dicken” (wobei: Dicke gibt es ja nicht, nur Vollschlanke!) ein “Fallbeispiel” schaffen, was dann sicherlich noch die Abholzungswünsche in der Mittenfeldstraße 40 prägen würde, ganz zu schweigen von einem Domino-Effekt für ganz Weilimdorf. Und so regt sich Mitleid gegenüber den armen Bäumen: “In jedem Falle müssen die Äste gestutzt werden! Die ragen bis weit in den Gehweg hinein…” Na, da wäre die erste Hürde ja schon genommen! “Und wenn der Baum gefällt werden sollte, kommt selbstverständlich wieder ein junger kleiner Baum an diese Stelle”. Na, so lassen sich die nachwachsenden “Rentenprobleme” der Natur leicht lösen. Und damit nun nicht in ganz Weilimdorf das allgemeine Auslichten beginnt, ist die Stadtverwaltung nun aufgefordert den gesamten Bereich der Mittenfeldstraße erst einmal unter die Lupe zu nehmen, ob und wie man da ein wenig mehr Licht in die Schlafzimmer bringen könnte… Die grüne Seele ist einstweilen beruhigt, der vollschlanke Baum hat noch eine Gnadenfrist bekommen. Möge ihm die “Rente” als gutes Möbelstück noch ein wenig erspart bleiben, vielleicht kann er im Sommer 2005 (so er sehr heiß wird, der Sommer…) doch den wohltuenden Schatten spenden und im Winter kann man sich als Anwohner doch lieber ein Kerzlein mehr im Fenster leisten und so ein wenig Licht ins Dunkle bringen…?

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