Nein, es ist keine überdimensionale Blitzanlage für die Raser, die seit kurzem zwischen der Auffahrt Stuttgart-Feuerbach und dem Leonberger Tunnel die A 81 überspannt. Es ist lediglich eine der zukünftigen “Tankstellen” des Staates für die geplante Autobahnmaut für LKW auf unseren Rennstrecken. Immerhin lassen die verglasten Kästen die Vermutung keimen, dass hier nicht nur die LKW-Kilometer erfasst werden, sondern auch die Geschwindigkeiten der PKW-Fahrer. Gut jeder zweite bremst an diesen Querträgern massiv auf die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit herunter, in diesem Falle nahe dem Rastplatz Gerlinger Höhe auf Tempo 120. Die Fahrer, die allerdings mit dem neuen Mautsystem schon ein wenig vertraut sind, sind vom Bremsverhalten der anderen ziemlich überrascht und so ergeben sich doch an diesen Stellen immer wieder beängstigend geringe Abstände zwischen den Autos. Der Start der Maut ist nun übrigens wegen drohender Startschwierigkeiten von Ende August auf den 2. November 2003 verschoben worden. Denn die Produzenten der Registriergeräte kommen der Nachfrage nicht nach, fast eine halbe Million der automatischen Abrechnungscomputer müssen bis Ende Oktober noch in die LKW eingebaut werden – denn diese Menge ist einfach bis 31. August nicht möglich. Und die Prüfung durch die EU-Kommission ist auch noch nicht beendet. Ginge es nach den Politikern in Brüssel, müßte das System wieder abgeschaltet werden, “da ausländische Transportunternehmen dadurch massiv benachteiligt würden” – unverständlich für die Verkehrspolitiker hierzulande, denn immerhin zahlen deutsche Fuhrunternehmer im Ausland auch Mautgebühren für den Transit. Warum nun Spanier, Franzosen und vor allem die holländischen LKW kostenfrei auf unseren Straßen fahren sollen/dürfen, ist nicht nachzuvollziehen.