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Ba Bi Bu – Kommunalpolitik kann und soll Spaß machen – und Ergebnisse bringen

(RED) Friedhelm Werner, 16 Jahre lang Bürgermeister von Laichingen, war der Einladung der Freien Wähler Weilimdorf in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk für Kommunalpolitik Baden-Württemberg e.V. zu einem Vortrags- und Diskussionsabend in den Sitzungssaal des Bezirksrathauses Weilimdorf gefolgt – und zeigte den Gästen mit ein paar Buchstabenkombinationen, “wie der Hase in der Lokalpolitik läuft”.

Der Titel des Abends „Lust auf Kommunalpolitik!“ wurde bewußt in Hinblick auf die Kommunalwahlen in Stuttgart am 26. Mai 2019 gewählt – denn wo kommen sie her, die Betreuungsplätze für Kinder, die schulischen Bildungsmöglichkeiten, Freizeitangebote, Museen, Wohn- und Pflegeeinrichtungen, Infrastruktur für Rad und Auto, die Parks, die Straßenreinigung oder auch der Arbeitsplätze schaffende Betrieb im Gewerbegebiet um die Ecke?

Werner muss es als langgedienter Bürgermeister, Kreiskämmerer, persönlicher Referent eines OB, Personalreferent oder auch Mitglied in einem Aufsichtsrat wissen – und plauderte ein wenig aus dem Nähkästchen der Kommunalpolitik, die bei weitem weniger schwierig sein kann als Landes- oder gar Bundespolitik. So sieht er im “magischen Viereck der Kommunalpolitik” nicht nur einen Flaschenöffner mit Parteilogo der Freien Wähler, sondern die Anordnung des Buchstaben A (für Aufgaben und Allzuständigkeit), der zu G (wie Gemeinderat) führt, was wiederum das B (Bürgermeister) auf den Plan ruft und wiederum zum zweiten A (für Anfangen bzw. Tun) führt – ohne Umwege und vielfach ohne viele Parteigrenzen, “weil man sich ja kennt” und weiss “hilfst Du mir so helf ich Dir”. Womit die Kommunalpolitik sich auch mit letztlich “3 E” beschreiben lässt: E wie Einfach, E wie Effektiv bzw. Effizient – und E wie erfolgreich.

In der Kommunalpolitik kommt man, so Werner, schneller vom IST zum SOLL: denn in der Kommunalpolitik hat es wesentlich “kürzere Wege”, bürgerschaftliches Engagement zeichnet sich dadurch aus, dass “Leben mehr Spaß macht beim Mitmachen”. Und genau das “Mitmachen” zeichnet eine Demokratie aus, die mit BA (für BAuen von Straßen und Häusern), BU (für BUS und Bahn) und BI (wie BIldung), sowie WO (für WOhnen mit Lebensqualität), WI (für WIrtschaft und Gewerbe) sowie WA (für WAsserversorgung sowie Ver- und Entsorgung im Allgemeinen), aber auch SI (für SIcherheit), SA (für SAuberkeit) und NA (für NAchhaltigkeit) sich rasch mit wenigen Buchstabenkombinationen in Fachgebiete aufteilen lässt.

“Jeder Tag in der Woche hat einen guten Grund für die Arbeit im Gemeinderat”, weiss Werner ebenso in schwäbisch fixem Dialekt zu erzählen – und teilt die Woche wie in der Bibel auf: Beginnend am Montag mit Erkenntnis (der Erweiterung des Wissens), fortgesetzt mit dem Einblick (hinter die Kulissen), gefolgt von der dadurch entstehenden Erfahrung (wie generiert man Mehrheiten bzw. Netzwerke), was wiederum am Tag 4 zu mehr Einfluss führt (denn ein Mandat bedeute Macht – und ohne Macht ist bekanntlich nichts zu gewinnen). Am Tag 5 gibt es dann die Ehre (weil man für seine Arbeit geschätzt wird), am Tag 6 schaut man auch mal aufs Konto (Entschädigung muss sein, insbesondere wenn man das Mandat hat, diese Summe selber festzusetzen) – und am 7. Tage gibt es dann die “Erfüllung” – von der manch Mandatsträger sicherlich schon gehört habe, so der schmunzelnde Blick Werners auf den anwesenden Stuttgarter Gemeinderat Jürgen Zeeb.

Und auch wenn der Abend von und mit den Freien Wählern angeboten wurde: “Man kann getrost das “FW” auch durch die Namen anderer Parteien ersetzen – denn letztlich hänge in der Kommunalpolitik alles von der Person (und nicht der Partei) ab, ihr Profil bzw. Prorgamm sowie die eigene Präsentation.”, wissen Zeeb und Werner aus eigener Erfahrung zu berichten – und gaben den Weg frei ans Buffet und die Getränke, um den Abend bei gemeinsamen Gesprächen und Diskussionen zum “Weg in die Kommunalpolitik” ausklingen zu lassen.

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