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Europäische Uraufführung: Solitude-Chor präsentiert „i believe“ Oratorium

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 2013 jährt sich die Reichspogromnacht zum 75. Mal. Anlässlich des Jahrestags führt der Solitude-Chor aus Stuttgart-Weilimdorf am 9. und 10. November 2013 in einer europäischen Uraufführung das Holocaust-Oratorium „i believe“ auf. Komponiert wurde „i believe“ von dem kanadischen Komponisten und Musikpädagogen Zane Zalis.

Am 9. November präsentieren der Solitude-Chor Weilimdorf, das Sinfonieorchester der Universität Hohenheim und die Aurelius Sängerknaben aus Calw das Holocaust-Oratorium „i believe“ in der evangelischen Kirche Steckfeld. Am 10. November folgt die Aufführung in der evangelischen Markuskirche in der Römerstraße in Stuttgart. Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Als Solisten treten auf: Kelsey Cowie (Kanada, Sopran), Jean-Pierre Ouellet (Kanada, Tenor), Marko Zeiler (Tenor), Stefan Müller-Ruppert (Sprecher).

Bereits am Donnerstag, 7. November, um 19 Uhr, gibt es ein Werkstattkonzert für Schüler und Interessierte in der evangelischen Kirche Steckfeld. Neben dem künstlerischen Leiter des Projekts, Klaus Breuninger, wird auch Komponist Zane Zalis anwesend sein.

In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 zogen Hitlers SA- und SS-Kräfte durch die Städte, zerstörten jüdische Geschäfte und Friedhöfe, steckten Synagogen in Brand, misshandelten, verschleppten und ermordeten jüdische Mitbürger. Es war ein politisch gewollter und genau geplanter Gewaltakt gegenüber Juden, der im Holocaust seinen grausamen Höhepunkt fand.

Der Holocaust ist das Leitthema des Oratoriums „i believe“, das der kanadische Komponist Zane Zalis schrieb und 2011 uraufführte. In zwölf Kapiteln erzählt das Werk in musikalischer Form und in gesprochenen Texten eine Geschichte von Hass, Überlebenskampf und Hoffnung. „i believe“ ist ein groß angelegtes Werk für Sinfonieorchester, Chor, Kinderchor, Gesangsensemble und Solisten. Es bedient sich außergewöhnlicher musikalischer und lyrischer Mittel, um das Unbegreifliche des Holocaust erfahrbar zu machen.

„Wir haben lange diskutiert, ob wir dieses Kapitel deutscher Geschichte musikalisch aufgreifen sollen. Es geht einem heute noch unter die Haut, was damals geschehen ist und geschehen konnte“, erklärt Klaus Breuninger. Breuninger hatte Gelegenheit, mit Zane Zalis persönlich über „i believe“ zu sprechen. „Dieses Gespräch hat mich und schlussendlich auch die Mitglieder der Ensembles überzeugt, dieses Projekt anzugehen“, berichtet Breuninger.

Zalis will nicht den Zeigefinger erheben, aber er will auf etwas aufmerksam machen: „Wir blicken auf Ereignisse in der Geschichte, auf Menschen und deren Taten und müssen versuchen, sie zu begreifen. Nicht um es den Leuten einzutrichtern, sondern um begreiflich zu machen, dass wir Menschen zu den abscheulichsten Taten fähig sind – jederzeit“, sagt er.

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