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Budgetmittel des Bezirksbeirates: Abfuhr für den Weilimdorfer Heimatkreis

Mit einer für Zuschauer, aber auch für Bezirksvorsteherin Ulrike Zich unverständlich harten Abfuhr wurde der Weilimdorfer Heimatkreis am Mittwochabend auf seinen Antrag auf Budgetmittel des Bezirksbeirates zur Finanzierung des neuen Weilimdorfer Heimatblattes bedacht. Obwohl die Stadtverwaltung Stuttgart es schriftlich empfohlen hatte, genau auf diesen, derzeit mit rund 15.000 Euro gefüllten Fördertopf zurückzugreifen, erteilten die Bezirksbeiräte auf Antrag von Marc Benzinger (CDU) der Vollfinanzierung eine Absage. Erika Porten verstand nach der Abstimmung wohl die Welt nicht mehr, auch Bezirksvorsteherin Ulrike Zich musste hart schlucken. Mit neun gegen sieben Stimmen wurden dem Weilimdorfer Heimatkreis nur 650 der voraussichtlich 1.300 Euro Gesamtdruckkosten für rund 2.000 Exemplare des in 2007 geplanten Weilemer Heimatblattes zugesagt. In den Vorjahren (seit 2003) hatte der Heimatkreis sein jährliches Heimatblatt immer zu 100 Prozent aus Budgetmitteln finanziert bekommen, die Blätter wurden den Weilimdorfern dadurch kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Für 2007 plant nun der Heimatkreis eine Würdigung des Malers F.H. Gref, der in Weilimdorf lebte und starb. Am 17. September 2007 jährt sich dessen Todestag zum 50. Male, der Heimatkreis wollte nun aus diesem Anlass ein vierseitig farbig gedrucktes Heimatblatt mit Aufnahmen von Gref und Abbildungen seiner Werke herausgeben. Da der Heimatkreis in 2006 zugunsten des Stadtfestes auf Budgetmittel für das Heimatblatt verzichtet hatte – und dieses Blatt lediglich für die 184 Mitglieder dann gedruckt wurde, ging nun jeder davon aus, dass der Bezirksbeirat seine positiven Entscheidungen aus den Vorjahren traditionell fortsetzt. Marc Benzinger (CDU) empfahl aber überraschend dem Heimatkreis, das Heimatblatt durch die heimische Wirtschaft mit Werbung zu finanzieren, auch Dieter Benz (SPD) schloss sich der von Benzinger emfohlenen begrenzten Finanzierung von 650 Euro an, bat aber darum, das Heimatblatt werbefrei zu halten. Michael Lataier (GRÜNE) und Bernd Klinger (FDP) wiesen zu Recht darauf hin, dass auf einem gefalteten A3-Blatt kein Platz für Werbung durch Firmen ist, eine Möglichkeit der Fremdfinanzierung außer Frage stehen muss und die Vollfinanzierung richtig sei. Auch Ulrike Zich mahnte: “Wir können auf das Heimatblatt wirklich sehr stolz sein!” Da selbst die Stadtverwaltung Stuttgart in einem Schreiben an Erika Porten die Finanzierung durch die Budgetmittel empfahl (für allgemeine Zwecke und der Bevölkerung zugängliche Projekte gedachte Gelder), sahen die meisten Anwesenden die Finanzierung des neuen Heimatblattes gesichert – und wurden eines Besseren belehrt. Was die Bezirksbeiräte zu dieser Schelte für den Heimatkreis bewogen hat, bleibt wohl letztlich ein “Betriebsgeheimnis”?!

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