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BürgerAktiv: Mehr Solarstrom aus Weilimdorf

Die steigenden Energiepreise bei Öl und Gas liegen vielen Bürgern wie eine schwere Last auf dem Geldbeutel – der nächste Schock kommt mit der Jahresabrechnung des Energieversorgers wohl bei den meisten erst im Frühsommer 2006. Der Bezirksbeirat Weilimdorf hat schon im alten Jahr angeregt, Alternativen für Weilimdorf aufzuzeigen. Nun präsentierte die EnBW am Mittwochabend den Lokalpolitikern das Projekt “SolarBürgerAktiv” und hofft, dass in Weilimdorf neue Standorte für Photovoltaikanlagen entstehen können. Richard Beck, Leiter des Bereichs EnBW-Kundenbetreuung und sein Mitarbeiter Harald Morun, zuständig bei der EnBW für die Netzkundenbetreuung, erläuterten den Bezirksbeiräten das 2004 entwickelte Konzept “SolarBürgerAktiv” der EnBW. Dieses Projekt ist für engagierte Bürger gedacht, die zwar kein eigenes Dach für ein kleines “Sonnenkraftwerk” haben, aber dennoch sich für die Umwelt einsetzen und mit ihrem Kapitaleinsatz auch noch Geld verdienen wollen. Dazu müssen sich Weilimdorfer finden, die ein sogenanntes Projektteam bilden und gemeinsam ein profitables südwärts ausgerichtetes Dach suchen – auch das eines öffentlichen Gebäudes. Die Stadt Stuttgart stellt solchen Bürgerinitiativen dann die Dachfläche kostenfrei zur Verfügung. Die EnBW steht den Bürgern von Anfang an bei der Umsetzung des Projektes mit Rat und Tat zur Seite. Die Anlage wird dann gemeinsam aus der Bürgerinitiative heraus finanziert durch “Anteilsscheine”, deren Höhe die dann zu gründende GbR selber bestimmen kann. Die dann auf den Dächern erzeugte Strommenge wird in das Stromnetz der EnBW eingespeist. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) garantiert 20 Jahre lang gleichmäßige Erlöse, derzeit rund 51 Cent je eingespeister Kilowattstunde. Eine Dachfläche mit beispielsweise 180 Quadratmetern Photovoltaikpanels produziert im Laufe eines Jahres rund 19.000 Kilowattstunden Strom, was einem Nettogewinn von rund 10.100 Euro im Jahr entspricht. Unter Berücksichtigung von Aufwands- und Unterhaltskosten ergibt sich dann für die “Solarbürger” eine Netto-Rendite von drei bis vier Prozent. Mehr als jeder Sparbrief oder andere Geldanlage derzeit einbringt.

Morun und Beck führten an, dass Weilimdorf bereits vorzeigbare regenerative Energieproduzenten hat: das Windkraftwerk auf dem Grünen Heiner, die Biogasanlage der Familie Rentschler am Bergheimer Hof, die Groß-Photovoltaik-Anlage auf dem Hofstätter-Haus in der Motorstraße und auch einige Solardäche von Eigenheimbesitzern. Durch das “SolarBürgerAktiv” können nun durch engagierte Bürger weitere Dächer Weilimdorfs (wie von Kindergärten, Schulen und Behördengebäuden) zur Gewinnung von Solarstrom ausgerüstet werden. Die Bezirksbeiräte sprachen sich durchaus unterstützend aus, wenn auch einige skeptische Stimmen aus den Reihen der CDU ob der Wirtschaftlichkeit zu hören waren. Doch dies konnten die EnBW-Vertreter durch klare Zahlenbeispiele wiederlegen. Der Bezirksbeirat Weilimdorf wird daher das Projekt “SolarBürgerAktiv” unterstützen. Interessierte Weilimdorfer sind nun aufgerufen, sich bei Harald Morun beim EnBW-Regionalzentrum Stuttgart unter (0711) 289-46752 oder per eMail unter h.morun@enbw.com zu melden. Voraussichtlich Ende Februar oder Anfang März 2006 wird dann im Bezirksrathaus für die interessierten Weilimdorfer eine Informationsveranstaltung unter Mitwirkung der EnBW stattfinden.

Aber auch interessierte Häuslebesitzer können jederzeit sich auf ihrem eigenen Hausdach eine Photovoltaik-Anlage – oder ergänzend durch Warmwassergewinnung auch eine Solaranlage – installieren. Grundvoraussetzung ist ein Hausdach, das die kommenden 20 Jahre keine Sanierung zu befürchten hat, nach Süden ausgerichtet ist und idealerweise einen Neigungswinkel zwischen 30 und 45 Grad hat. Da durch das EEG-Gesetz für 20 Jahre die Stromabnahme durch einen Energieversorger garantiert ist und durch günstige Kredite der KfW-Bank solche Projekte gefördert werden, amortisieren sich die Kosten binnen weniger Jahre. Weitere Informationen bietet hier auch die Solarwebseite der Weilimdorf.de-Redaktion unter www.leguanweg.de/solar (siehe Foto).

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