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CAP-Markt für den Pfaffenäcker noch in 2005

Die von SPD-Chef Müntefering angestossene Kapitalismus-Debatte mit “Heuschrecken”-Mentalität der “Private Equity”, die derzeit in Folge der Globalisierung über Deutschland hereinbricht, ist in aller Munde. Um so mehr Aufmerksamkeit verdienen daher Wirtschaftsunternehmen, die noch einen sozialen Aspekt in ihrer Arbeit sehen: wie im Falle Weilimdorf nun die geplante Eröffnung eines CAP-Marktes in den Paffenäckern. Denn in den Räumen des ehemaligen Penny bzw. Tengelmann in der Kaiserslauterer Straße 14 planen die Strategen des Sozialunternehmens Neue Arbeit gGmbH in Kooperation mit der GDW Genossenschaft der Werkstätten für Behinderte eG noch für Ende Juli 2005 die Eröffnung eines neuen Vollsortimenters. Das Besondere: die voraussichtlich 12 bis 16 Mitarbeiter sind Behinderte mit sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverträgen, die inzwischen auf dem normalen Arbeitsmarkt keine Chance mehr haben. Dieses Projekt stellten am Mittwochabend Marc Hentschke, Geschäftsführer des Sozialunternehmens “Neue Arbeit” dem Dach der Diakonie, Ralf Ehring (Unternehmensbereichsleiter) und Jörg Moosmann (Projektleiter CAP Weilimdorf) dem Weilimdorfer Bezirksbeirat vor. Die Parteivertreter zeigten sich angetan vom Konzept der “Neue Arbeit”, präsentierte sich doch hier ein Unternehmenskonzept mit ‘sozialem Antlitz’. “Die Standortanalyse ergab für uns, dass in den Pfaffenäckern ein Potential von jährlich 1,5 Millionen Euro Umsatz pro Jahr vorhanden ist!”, So Marc Henschke. “Wenn wir langfristig die 1,2 Millionen Euro Umsatz im Jahr erreichen, können wir kostendeckend arbeiten und der CAP-Markt in Weilimdorf wird zum festen Bestandteil des Pfaffenäckers”, ergänzte Henschke auf Nachfrage. Ralf Ehring führte an, dass auf den ca. 400 Quadratmetern Verkaufsfläche 12 bis 16 behinderte Mitarbeiter einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachgehen werden. Diese setzten sich aus Fachstammkräften und letztlich auch aus Behinderten aus Weilimdorf zusammen. Letztere würde die Neue Arbeit über die Arbeitsämter für Personalanfragen und den Integrationsfachdienst (IFD) erreichen. Die Wirtschaftlichkeit der CAP-Läden, die es bereits seit längerem auch schon in Bietigheim-Bissingen, Ober- und Untertürkheim sowie ab Juni auch in Beutelsbach gebe, wird durch die Gemeinnützigkeit des Unternehmens erreicht, die einen Preisvorteil von 2 bis 2 1/2 Prozent gegenüber der Konkurrenz bedeute. Allerdings wird dieser Vorteil in die behinderten Mitarbeiter investiert, so dass am Ende die anderen Discounter in Weilimdorf in CAP einen gleichwertigen Konkurrenten ohne direkten Vorteil haben werden. Die Bezirksbeiräte hofften abschließend, dass das Projekt baldmöglichst in die Zielgerade geht, um den Pfaffenäckern wieder einen Einkaufsmarkt anbieten zu können sowie die behinderten Arbeitslosen vor Ort wieder eine berufliche Perspektive erhalten. NACHTRAG: Aus gut informierten Kreisen ist inzwischen zu erfahren, dass der CAP-Markt schon am 28. Juli eröffnen wird.

Foto: das CAP-Konzept wurde dem Weilimdorfer Bezirksbeirat mit einer Video-Präsentation vorgestellt.

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