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Discounter-Bebauungplan für Mittenfeldstraße nimmt Form an

Im Zentrum von Giebel klafft seit diesem Monat eine große Baugrube: die Ruine des ehemaligen Benz-Areals wurde mit Zuschüssen des Projektes “Soziale Stadt Giebel” abgerissen, das Grundstück geräumt. Nun muss nur noch der zugehörige Bebauungsplan durch die Amtsstuben – dann kann ALDI SÜD mit dem Bau des Gebäudes beginnen.

Die Discounterkette ALDI hat bereits eine fertige Konzeption für den neuen Einkaufsmarkt an der Ecke Giebelstraße/Mittenfeldstraße, doch bis der Baubeginn erfolgen kann, muss der vorhabenbezogene Bebauungsplan mit Satzung über örtliche Bauvorschriften für einen “Einzelhandel Mittenfeldstraße” vom 24. Oktober 2016 noch durch den Ausschuss für Umwelt und Technik am 21. März 2017 verabschiedet werden. Der Weilimdorfer Bezirksbeirat gab jedenfalls am Mittwochabend, 15. März 2017, schon einmal einstimmig grünes Licht.

Vorgesehen ist auf dem Areal ein architektonisches “Schmuckstück”, wie man es für einen Discounter nur sehr selten gewohnt ist: Eine Verkaufsfläche von maximal 870 Quadratmeter bei einer Geschossfläche von 1405 Quadratmeter werden durch eine Tiefgarage mit 24 Kundenparkplätzen ergänzt, hinzu kommen 18 Fahrradparkplätze, ein extensiv begrüntes Dach mit einer Photovoltaikanlage. Die Lagerflächen sind im Obergeschoss vorgesehen – für gewöhnlich sind diese Flächen ebenerdig angeordnet. Doch angesichts der Flächenknappheit wurde dieses Problem von den Architekten per Mehrgeschossigkeit gelöst. Die ebenerdige Fassade wird neben Fensterflächen überwiegend von braunbeschen Panels bedeckt, die Fassade des Obergeschosses nach derzeitiger Planung mit Profilglas ausgestattet. Die Anlieferung erfolgt über einen eingemauerten Betriebshof über die Mittenfeldstraße – ein erster Test-LKW des Unternehmens konnte an der geplanten Zufahrt problemlos einlenken. Die Mauer dient nicht nur als Sicht- sonder vor allem auch als Lärmschutz für die Anwohner. Die Zufahrt zur Tiefgarage erfolgt über die Mittenfeldstraße, der Kreuzungsbereich mit der Giebelstraße soll im Zuge des Bauvorhabens neu geordnet werden, ein Zebrastreifen über die Mittenfeldstraße ist vorgesehen.

Der Discounter-Neubau soll der Aufwertung und Stärkung des Giebel-Zentrum dienen: Zu berücksichtigen sei einfach, dass dieses Projekt eine sehr hohe städtebauliche Bedeutung habe. Als Kerneinzugsbereich gilt Giebel und Bergheim – die Planer hoffen hier, dass die Anwohner die neue Einkaufsmöglichkeit möglichst fußläufig oder per Fahrrad wahrnehmen. Als weiterer Einzugsbereich gelten Gehenbühl und Wolfbusch, deren Anwohner allerdings wohl auf die Kundenparkplätze angewiesen sind. “Ich hoffe aber, dass diese überwiegend zu Fuß, mit dem Rad oder auch mit dem ÖPNV kommen”, so Thomas Noller vom Amt für Stadtplanung zu den Bezirksbeiräten.

Sehr zufrieden mit der Konzeption zeigte sich auch Martina dela Rosa vom Amt für Stadtplanung: Sie begleitete seit 2006 die “Soziale Stadt Giebel”, die in diesem Jahr abgeschlossen wird. “Wir sind auf einem guten Weg! Ich freue mich, wenn alles wie geplant kommt!”, so ihre Aussage zu den Bezirksbeiräten.

Die Bezirksbeiräte mahnten abschließend an, die Umsetzung des Projektes baldmöglichst auf den Weg zu bringen, die Ausfahrt der Tiefgarage für Fußgänger an der Mittenfeldstraße zu sichern sowie Lärm durch Ventilatoren wie am Lidl-Discounter in Hausen bereits im Vorfeld der Planungen zu unterbinden. Ebenso solle die Aldi GmbH eine Konzeption zum Aufkommen des “Müll to Go” durch Getränke und Süßigkeiten erarbeiten.

Der Bebauungsplan wird voraussichtlich im April/Mai 2017 u.a. im Bezirksamt Weilimdorf in in der Eberhardstraße beim Amt für Stadtplanung für die Bürger und Bürgerinnen öffentlich ausliegen. Der Satzungsbeschluss ist, so keine nachhaltigen Einwände kommen, für das zweite Halbjahr 2017 vorgesehen. Erst dann kann die Landeshauptstadt mit den Bauplanern von Aldi den Baubeginn festlegen. Ob noch 2018 ein Bau und Eröffnung erfolgen kann, ist somit noch offen.

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