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Eine-Welt-Laden für Weilimdorf: Projekt droht zu scheitern

Es war ein unerwartet kleiner Kreis, der sich am Montagabend, 03. Februar 2014, im großen Sitzungssaal des Bezirksamtes auf Einladung von Jutta Dünkel-Mutschler, stellv. Bezirksvorsteherin von Weilimdorf, traf. Eingeladen waren alle Kirchen und Vereine Weilimdorfs um das Projekt eines “Eine-Welt-Laden” in Weilimdorf auf die Beine zu bringen. Nun droht es mangels Interesse zu scheitern.

Dabei macht es der Nachbarstadtbezirk Botnang erfolgreich vor: dort wurde 1995 in einem alten Friseurladen der “Eine-Welt-Laden” gegründet, für die Trägerschaft wurden Spenden gesammelt und ein Verein gegründet. 2002 erfolgte bereits der Umzug auf eine größere Geschäftsfläche. “Heute sind in Botnang zwischen 20 und 25 Mitarbeiter jede Woche in einem Zwei-Schicht-System tätig, es gibt einen Ausschank, zwei Räume sind mit Warenangeboten ausgestattet”, so Monja Möller, FSJ-Praktikantin im Bezirksamt Weilimdorf.

Im Herbst 2013 musste der “Eine-Welt-Laden” der evangelischen Oswaldgemeinde in der Ludmannstraße schließen. Die Lage war zu schlecht, das Team zu klein, ein Fortbestand unter diesen Bedingungen nicht möglich. Der Kirchengemeinderat der ev. Stephanusgemeinde aus Giebel hat kurzfristig reagiert, hat ein gemeinsames Projekt mit den anderen Kirchengemeinden in Weilimdorf wie auch Vereinen befürwortet und ist bereit es mit einem Grundbetrag jedes Jahr zu unterstützten. Allerdings war dies die einzige verbindliche Zusage, die Jutta Dünkel-Mutschler an diesem Abend zu den Akten nehmen konnte – neben dem Angebot eines Weilimdorfer Immobilienbesitzers, eine notwendige Ladenfläche in bester Lage zum Löwenmarkt zu einem sehr günstigen Mietzins für einen “Eine-Welt-Laden” zur Verfügung zu stellen.

Bis Ende März 2014 will das Bezirksamt nun noch den nicht anwesenden Vereinen wie Kirchengemeinden aus Weilimdorf Zeit geben, Entscheidungen zu einem “Ja” oder “Nein” für (oder gegen) eine Projekt-Unterstützung zu treffen. “Unsere FairTrade-Stadt-Auszeichnung steht nicht auf dem Spiel, wenn wir keinen Eine-Welt-Laden mehr vorweisen!”, so Dünkel-Mutschler, “es sind genügend Angebote in Weilimdorf aktiv.” Allerdings wäre es ein Armutszeugnis für den Stadtbezirk, wenn sich unter mehr als 30.000 Einwohnern keine 20 oder mehr Personen aus Vereinen, Kirchen oder dem Privatleben für den Betrieb eines Weltladens finden würden. Interessierte, auch Privatpersonen, können jederzeit in den kommenden 7 Wochen mit dem Bezirksamt per Mail an bezirksamt.weilimdorf@stuttgart.de und dem Betreff “Eine-Welt-Laden” Kontakt aufnehmen.

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