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Einzelhandelsnahversorgung in Weilimdorf rückläufig

Nicht gerade Optimismus verbreitete der Abgesandte des Stadtplanungsamtes der Stadt Stuttgart, Herr Weiler (im Bild rechts), bei der Sitzung des Bezirksbeirates Weilimdorf am Mittwochabend im Bezirksrathaus. Zur genauen Verifizierung erläuterte Weiler zunächst die Klassifizierung der Stadtbezirke, wie es die Stadtplaner sehen. Weilimdorf ist demnach als C-Zentrum eingestuft, die Stuttgarter Innenstadt als A-Zentrum, Bad Cannstatt als B-Zentrum. Der Ernst-Reuter-Platz in Giebel ist als D-Zentrum eingetragen. In seinem Versorgungsbericht für Weilimdorf tauchten allerdings erschreckende Zahlen auf – eine Globalisierung im Kleinen kann man es wohl nennen. Durch wenig Wachstumserwartung und Konzentration im Lebensmittelmarkt der Handelsketten sank die Verkaufsfläche der Vollsortimenter und Filialisten zwischen 1998 und 2002 im Stadtbezirk von 166 auf 142 Quadratmeter Verkaufsfläche je 1.000 Einwohner. In Einzelzahlen: Statt 11 sind es nur noch 8 Betriebe in dieser Größenordnung – Verdrängungswettbewerb sei dies, der letztlich in deutlichen Preissteigerungen gipfeln kann, wenn die Konkurrenz fehle. Mit dem Lidl-Konzern sei lange Zeit über einen Neubau im Bezirk Weilimdorf gerungen worden, vom Tisch sei der Standort der Gärtnerei Walz, Lidl wird wohl durch Umbau und Zukauf seine Ladenfläche in der Pforzheimer Straße vergrößern. Dramatisch – auch in den Augen der Bezirksbeiräte – die Situation in Hausen. Hier werde derzeit ein Stadtteil ohne jeglich materielle Infrastruktur hochgezogen. Lidl sei daran interessiert, am Südrand von Hausen am Landschaftsschutzgebiet einen Neubau hochzuziehen, doch genehmigt sei hier noch nichts. Ladenfläche in Hausen sei bei den Grundplanungen in den 90er Jahren bei Basis von mindestens 3.000 Einwohnern angenommen worden. Doch in den letzten Jahren habe sich herauskristalisiert, dass die Gewerbetreibenden inzwischen die Meßlatte auf bis zu 6.000 Einwohner hochgeschraubt haben. Sollte die fortlaufende Bebauung in Hausen also nicht konsequnent fortschreiten, ist auch nicht mit dem Bau von Ladenflächen am Fasanenplatz zu rechnen.

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