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Energiewende in Stuttgart: Steht die Energiewende auf der Kippe?

Unter diesem etwas provokanten Titel laden die NaturFreunde am 28. Oktober 2016 zu einem Vortrag mit Dr. Joachim Nitsch ein. Das Energiekonzept der Stadt “Urbanisierung der Energiewende in Stuttgart” wurde vom Gemeinderat am 28. Januar 2016 beschlossen. Dazu heißt es auf der Website der Stadt:

Unter diesem etwas provokanten Titel laden die NaturFreunde am 28. Oktober zu einem Vortrag mit Dr. Joachim Nitsch ein. Das Energiekonzept der Stadt “Urbanisierung der Energiewende in Stuttgart” wurde vom Gemeinderat am 28. Januar 2016 beschlossen. Dazu heißt es auf der Website der Stadt:

„Unsere Stadt mit ihrer hohen Verdichtung und ihrem hohen Industrieanteil braucht ein nachhaltiges Konzept für die Energiewende. Nachhaltig ist Energieversorgung nur, wenn sie ökologisch und wirtschaftlich ist. Sie muss sozial gerecht sein. Das heißt, dass die Kosten auch von sozial schwachen Haushalten getragen werden können. Die Landeshauptstadt Stuttgart fängt dabei nicht bei null an. So können beim Thema Energiesparen sowohl im Bereich der städtischen Liegenschaften als auch in privaten Haushalten, bei Wohnungsgenossenschaften sowie den Stuttgarter Unternehmen bereits gute Erfolge vorgewiesen werden“.

Das sind gute Ansätze. Aber bei der konkreten Umsetzung gibt es viele Hemmnisse. Die Stadtwerke, die eine führende Rolle beim Umstieg auf erneuerbare Energien spielen sollen, führen im Vergleich zu anderen Städten ein eher bescheidenes Dasein. Beim Rückkauf der Netze klagt die Stadt an beinahe allen Fronten gegen den „Partner“ EnBW. Im Genehmigungsverfahren für die Neugestaltung des Kraftwerks Gaisburg bemängeln die NaturFreunde und andere Umweltorganisationen, dass mit der vorliegenden Planung eine Chance zur Verwirklichung der Klimaziele vertan wird. Die beiden Heizkessel sollen nur der Abdeckung von Lastspitzen dienen und die kleine Kraftwärmekopplung von 30 MW ist in diesem Zusammenhang vernachlässigbar. Vorgeschlagen wird ein größeres Gas- und Dampfkraftwerk als Einstieg in die Umstellung der Stuttgarter Fernwärmeerzeugung auf fossiles Gas, das später ohne größere technische Maßnahmen durch regenerativ erzeugtes Gas substituiert werden kann. Mit einem solchen Kraftwerk würde der Kohleanteil der Fernwärmeversorgung in Stuttgart sofort gesenkt werden und der Fernwärmeanteil in Stuttgart könnte deutlich erhöht werden.

Dr. Nitsch wird in seinem Vortrag auf die grundlegenden Erfordernisse für eine Energiewende eingehen. „Die Energiewende ist ökologisch zwingend, technisch machbar und ökonomisch vorteilhaft. Strukturell und politisch steckt sie aber noch in den Kinderschuhen“. So Dr. Nitsch am 26.2.2014 in seiner Studie „Energiewende – Quo vadis?“ Er ist Gutachter und Berater für Klimaschutzstrategien und innovative Energiesysteme, ehem. Abteilungsleiter „Systemanalyse und Technikbewertung“ im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt Stuttgart, einer der klügsten Köpfe, wenn es um Klimaschutzpolitik und Entwicklung innovativer Energiesysteme geht. Er berät das Bundesumweltministerium beim Ausbau der Erneuerbaren Energien.

Freitag, 28. 10 2016, Beginn 19 Uhr
Ort: Naturfreundehaus Steinbergle, Stresemannstr. 6-8 70191 Stuttgart-Killesberg
Erreichbarkeit: SSB Linie U5, Buslinie 57 Oskar-Schlemmer-Str.

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