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Eugen-Fitz-Haus in Weilimdorf verändert seine Konzeption

Seit 1998 betreiben die Wohnstätten der Lebenshilfe gGmbH in Weilimdorf nahe der Wolfbuschschule schon das Eugen-Fitz-Haus. Diese Einrichtung betreut derzeit 42 Bewohner, die mit einer geistigen Behinderung oder mit Alterskrankheiten wie Alzheimer, Parkinson oder Demenz zu kämpfen haben. Angesichts der Veränderungen in unserer Gesellschaft wird das Eugen-Fitz-Haus nun seine Konzeption ändern müssen. Dem Weilimdorfer Bezirksbeirat wurde nun auf seiner Sitzung am Mittwochabend dies tiefgehend erläutert. Die Lebenshilfe bietet den Bewohnern des Eugen-Fitz-Hauses stationäres wie ambulant betreutes Wohnen, eine Tagesstruktur für die nicht-werkstattfähigen Behinderten und Senioren und nimmt am Modellprojekt zur Erprobung alternativer ambulanter Wohnformen teil. Die Bewohner sind zwischen 19 und 76 Jahre alt, durch die gesellschaftlichen Veränderungen aber wird nun die Struktur der betreuten Personen älter, vor kurzem wurde nun eine siebenköpfige Seniorengruppe aufgenommen. Diese bilden nun einen neuen Bewohnerkreis, der durch Kursangebote und Aktionen beschäftigt wird. Doch genau dies bringt nun die Lebenshilfe an den Rand der Belastungsgrenze. Denn die finanziellen Mittel werden durch Kürzungen des Budgets der Stadt Stuttgart und durch die seit Jahren nicht angehobenen Geldsätze bei der Pflegeversicherung durch die Inflation “aufgefressen”. Das Eugen-Fitz-Haus ist daher zunehmend auf ehrenamtliche Mitarbeiter angewiesen. In Weilimdorf sind bereits einige junge Menschen durch ihr soziales Praktikum mit in den Tagesablauf eingebunden. Sie unterstützen die Pflegekräfte durch Frezeitarbeit und andere Aktivitäten (Ausflüge und Spaziergänge) mit den Behinderten und Senioren. Marx und Schmidt brauchten es nicht auszusprechen: die Bezirksbeiräte sind nun aufgefordert, für die Weilimdorfer Einrichtung Einfluss auf den Gemeinderat zu nehmen, die immer knapper werdenden Mittel durch die Landeshauptstadt nicht noch weniger werden zu lassen. Im Gegenteil: um die steigenden Preise nicht durch Kürzungen in den Angeboten niederschlagen zu lassen, wären deutliche Budgetsteigerungen notwendig. “Wir wollen aber nicht das Eugen-Fitz-Haus in ein Pflegeheim umwandeln!” So Marx zu den Bezirksbeiräten. “Doch wir müssen einfach der alternden Gesellschaft Rechnung tragen und akzeptieren, dass auch die derzeitigen Bewohner älter werden. Ausschließlich Pflegefälle werden wir auch nicht betreuen!” Dieter Benz (SPD) forderte anschließend Kerstin Marx auf, die Spaziergänge und Ausflüge der Bewohner beizubehalten und nicht sich zurückzuziehen. Auch könne die Weilimdorfer Bevölkerung mehr über das Eugen-Fitz-Haus erfahren, wenn das Sommerfest der Einrichtung besser bekannt wäre und auf diesem Wege neue Freunde und Bekannte für die Bewohner gefunden werden.

Foto (Goede), v.l.n.r.: Pflegedienstleiterin des Eugen-Fitz-Hauses Kerstin Marx, Elisabeth Schmidt von der Bereichsleitung Wohnen der Lebenshilfe und Bezirksvorsteherin Ulrike Zich vor dem Bezirksbeirat.

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