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Flickensanierung an Weilimdorfs Chaoskreuzung: “Den Stau leiten wir um!”

Sie ist in die Jahre gekommen: Seit 2007 wurde nicht ein Schlagloch oder Riss geflickt – rein in der Erwartung, dass die Kreuzung Solitudestraße – Bergheimer Steige – Engelbergstraße – Spechtweg einen Kreisverkehr erhält. Nun ist die Kreuzung kaputt, doch der Kreisverkehr nicht in Sicht.

Weilimdorfs Sorgenkind was den Verkehr angeht, unterliegt seit 1999 den Planungen zu einem ausgetüftelten Kreisverkehr, der zum Berufsverkehr die Autoströme verkürzen soll – statt 3 Kilometer Stau von der Kreuzung rückwärts bis zum Schloss Solitude soll mit der Kreisverkehrlösung der Rückstau auf rund 500 Meter verkürzt werden. Soweit die Theorie.

Seit 2007, als die Pläne für den Kreisverkehr in die Realisierungsnähe kamen, wurde daher der Kreuzungsbereich nicht mehr saniert, jeder Riss und Schlagloch blieb. Gehofft wurde, dass der Gemeinderat für den Doppelhaushalt 2014/15 die benötigten 961.000 Euro bereit stellt. Hat er aber nicht, andere Projekte wurden als wichtiger eingestuft. Nun muss Andre Malyschew vom Stuttgarter Tiefbauamt die Notbremse ziehen: “Für die Kreuzung kann die Verkehrssicherheit nicht mehr garantiert werden!”, gestand er vor dem Weilimdorfer Bezirksbeirat am Mittwochabend ein. Bodenwellen, Risse und Schlaglöcher sind zu tief, zu gefährlich. Vom 10. bis 13. Juni soll daher der Kreuzungsbereich auf 11 von 12 Verkehrsrichtungswegen gesperrt werden und der Belag im “Flickenmodus” abgefräst und neu aufgebracht werden. “Auf diese Weise geben wir nur rund 30.000 Euro für 450 Quadrameter Straßenfläche aus. Ein flächendeckender kompletter Belagstausch auf den 2.000 Kreuzungsquadratmeter würde rund 100.000 Euro verschlingen.

Die Vertreter aller Weilimdorfer Parteien im Bezirksbeirat zeigten ob dieser Teilsanierung ihr Unverständnis: “Staus lassen sich mit einem Flickenteppich nicht verringern”, so Marc Benzinger (CDU). Michael Lataier (GRÜNE) zeigte zwar Verständnis für die “Pflicht die Verkehrssicherheit zu gewährleisten”, doch dadurch würde der Bau des Kreisverkehrs nur auf eine noch längere Bank geschoben.

Zwar wird nun im Gemeinderat ein interfraktioneller Antrag durch die Freien Wähler eingebracht, den Kreisverkehr durch Umschichtungen im Haushalt vorzuziehen. Aussicht auf Erfolg ist ihm jedoch nicht beschieden. “Wir haben das Problem, dass beim nächsten kalten Winter uns die Kreuzung sprichwörtlich um die Ohren fliegt!”, so Malyschew vor dem Bezirksbeirat. Während der Teilsanierung würden der Verkehr komplett umgeleitet, ab Schloss Solitude nach Gerlingen, im Giebel ab dem Salamanderweg, die Anwohner des Bergheimer Hof erhalten eine Trasse quer durch den Wolfbusch. Nur die Fahrtrichtung von Weilimdorf nach Giebel bleibe einspurig offen: “Den Stau leiten wir um!”, schmunzelt Malyschew.

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