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Frösche und Kröten auf dem Hochzeitszug

Die Landeshauptstadt Stuttgart und der Naturschutzbund Stuttgart (NABU) arbeiten zum Schutz von wandernden Amphibien eng zusammen. Gesucht werden noch Helfer beim Einsammeln der Tiere an den Schutzzäunen. Wenn im Frühling die Nächte mild und regnerisch werden, wandern die Erdkröten wieder zu Tausenden aus den Winterquartieren zu ihren Laichgewässern. Aber auch andere Amphibien wie Grasfrosch, Bergmolch oder der Feuersalamander gehören zu den „Traditionslaichern“, die in jedem Frühjahr meist zu den Gewässern aufbrechen, in denen sie auf die Welt kamen, um dort selbst für Nachwuchs zu sorgen.

Dabei müssen sie häufig Straßen überqueren. Viele von ihnen erreichen ihr Ziel leider nicht. In den Wandergebieten – in Stuttgart vor allem die Waldflächen um den Rot- und Schwarzwildpark, der Frauenkopf und Bereiche nördlich von Möhringen – werden Schutzzäune gebaut und ergänzend verkehrsbehördliche Maßnahmen getroffen. Ziel der Maßnahmen ist es, den Verlust unter den wandernden Amphibienarten möglichst gering zu halten.

Betroffen sind hauptsächlich diejenigen Arten, die laichplatztreu sind und die unter günstigen Witterungsbedingungen geradezu explosionsartig wandern. Zu diesen zählen neben der Erdkröte der Grasfrosch, der Springfrosch sowie einzelne Molcharten. Der Wanderungsbeginn wird durch eine Temperaturschwelle von plus 4 bis 5 Grad Celsius ausgelöst und durch Regen noch verstärkt.

In Bereichen, in denen mehrere hundert bis tausend Tiere erwartet werden, wurden Schutzzäune gebaut, die nicht nur dem Artenschutz, sondern auch der Verkehrssicherheit dienen. Die wandernden Amphibien sammeln sich an diesen Zäunen. Die Helfer des Naturschutzbundes Stuttgart kontrollieren die Wanderstrecken und tragen die Tiere dann morgens über die Straße.

Für diese Tätigkeit werden noch freiwillige Mitarbeiter gesucht. Wer Interesse an einer Mitarbeit im Umweltschutz oder am Umgang mit bedrohten Tieren hat, kann sich beim Naturschutzbund unter der Telefonnummer 626944 melden.

Dass die nützlichen Amphibien in ihrer Existenz bedroht und deshalb besonders geschützt sind, weiß heute jeder. Umweltbürgermeister Jürgen Beck bittet deshalb die Stuttgarter Autofahrer und Autofahrerinnen: „Achten Sie von Februar bis April besonders auf die wandernden Amphibien. Halten Sie die Geschwindigkeitsbeschränkungen ein und fahren Sie, gerade bei Regen, bitte besonders vorsichtig – auch mit Rücksicht auf die Helfer, die die Straße ebenfalls überqueren müssen.“

Die folgenden genannten Straßen durchschneiden die Wanderstrecken der Amphibien und sind durch Gefahrzeichen „Krötenwanderung“ kenntlich gemacht.

Im Bereich des Rot- und Schwarzwildparks die Solitudestraße, die Magstadter Straße, die Mahdentalstraße sowie der Onstmettinger Weg, die Falkenstraße bei Möhringen-Sonnenberg und die Frauenkopfstraße in Stuttgart-Ost. Untergeordnete Wege und Verbindungsstraßen, die von wandernden Amphibien überquert werden, befinden sich am Oeffinger Scillawald, am Grünen Heiner und am Sportplatz Uhlbach. Auch der Feldweg „Bergheide“ unterhalb des Robert-Bosch-Krankenhauses sowie der Sonnenweg und die Gustav-Barth-Straße im Bereich der Tennisplätze in Heumaden werden von Amphibien gequert.

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