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HBI Landesliga: Zu viele Schwächephasen verhindern ein besseres Ergebnis

Im zweiten Auswärtsspiel der diesjährigen Landesliga-Saison musste die Hbi Weilimdorf/Feuerbach zum ungeliebten harzfreien Gastspiel zur SG Weinstadt. Zusammen mit ihrer spielerischen Qualität und dem frenetischen Publikum im Rücken waren dies in den vergangenen Jahren die Trümpfe für die extreme Heimstärke der Gastgeber.

Dennoch hatte man sich im Hbi-Lager im Vorfeld eine Außenseiterchance ausgerechnet, auch wenn die personelle Aufstellung mit den kurzfristigen krankheitsbedingten Ausfällen von Jörg Eisenhardt und Tom Beck zusätzlich zu dem bereits im Vorfeld bekannten Fehlen von Benjamin Seeger, Christian Heidt und Bertram Schoen mal wieder durcheinandergewürfelt wurde. Hbi-Trainer Michael Zimmermann hatte im Vorfeld insbesondere den Kopf und das Annehmen der Situation ohne Harz als entscheidende Komponente für eine Siegchance ausgemacht.

Der mitgereiste Hbi-Anhang dürfte sich dann nach fünf Spielminuten leider verwundert die Augen gerieben haben, denn da unterbrach die Hbi-Bank den 4:0-Start der Gastgeber mit dem ersten Timeout. Und nach einem weiteren Gegentreffer war der 5:0-Fehlstart nach knapp sechs Minuten perfekt. Im Nachgang sah der Trainer der Nord-Stuttgarter die Ursachen für den Start aber weniger im harzfreien Spielgerät, auch wenn in der Anfangsphase der ein oder andere unnötige Fehlwurf dabei war: „Wir müssen uns jetzt schon mal selbst an die Nase packen, denn das war jetzt das vierte Spiel in Folge in dem wir die ersten Minuten in der Abwehr total verpennen! Wir waren mal wieder viel zu passiv und ohne jegliche Aggressivität, in den bisherigen Spielen haben wir das meist auch nur durch unsere Angriffsleistung kaschiert.“ Aber die Hbi W/F zeigte nun ihren Kampfgeist und nach einem Doppelpack von Robin Wegfahrt und einem Tor durch Markus Gref war die Torflaute beim 5:3 in 10. Spielminute beendet und der Anschluss wieder geschafft. Die Abwehrarbeit war nun deutlich besser und Torhüter Niklas Hoch konnte sich nun auch des Öfteren auszeichnen, so wie bei seinem gehaltenen Strafwurf in der 13. Minute. Die Weinstädter konnten aber zunächst ihren 3-Tore-Vorsprung bis zum 8:5 nach 16 Minuten verteidigen und kamen insbesondere durch ihre starke Flügelzange Heueck/Köhn zu Toren. Nach einem weiteren Doppelpack von Robin Wegfahrt war die Hbi beim 10:9 in der 22. Minute wieder auf Augenhöhe und das Heimpublikum wurde unruhig und die Gastgeber wackelten. Aber die Gäste agierten in den folgenden Minuten im Angriff viel zu statisch gegen die bewegliche SG-Abwehr. Man rieb sich zu sehr in 1:1-Aktionen auf, die zumeist auch aus dem Stand und nicht aus der Bewegung gestartet wurden. Die Folge war die nächste Torflaute bis zum Halbzeitpfiff, so dass sich die Gastgeber mit einem 3:0-Lauf wieder auf 13:9 absetzen konnten.

Die zweite Hälfte begann die Hbi W/F dann sehr engagiert und konnte auf 13:11 verkürzen. Es wäre sogar noch mehr drin gewesen denn man scheiterte noch mehrmals aus aussichtsreicher Position und belohnte sich nicht in dieser Phase. Die SG beendete ihre Torflaute zu Beginn des zweiten Durchganges erst nach fünf Minuten. Was dann aber in folgenden 10 Spielminuten passierte ist nur schwer zu erklären. Während die Nord-Stuttgarter keinen Treffer erzielen konnten und dabei auch immer wieder am Weinstädter Torhüter Tristan Schwegler scheiterten, bestrafte dies die Heimmannschaft mit ihrem nächsten Run und legte sieben Tore in Folge zum 20:11 vor. Auch zwei Auszeiten von Hbi-Trainer Michael Zimmermann innerhalb von fünf Minuten schafften es nicht sein Team aufzuwecken. Damit war das Spiel in der 45. Spielminute quasi schon entschieden. „Man kann sich hier in Weinstadt keine drei Schwächephasen leisten, den schwachen Start konnten wir heute noch auffangen – da haben wir gut reagiert und uns toll zurückgekämpft! Umso bitterer und unverständlicher waren vor allem die 10 Minuten in der zweiten Hälfte, die haben uns das Genick gebrochen – da hat mir auch der letzte absolute Wille bei uns gefehlt!“ sagte ein enttäuschter Hbi-Trainer im Anschluss an die Begegnung. Immerhin gelang es der Hbi W/F bis zum Abpfiff das Spiel wieder auf Augenhöhe zu gestalten. Unter anderem die ersten zwei Tore von Neuzugang David Martin sorgte für eine Reduzierung des Rückstandes bis zum Endstand von 26:20.

„Wir haben es der SG mit unseren Schwächephasen heute zu einfach gemacht, das darf uns vielleicht einmal im Spiel passieren – aber nicht mehrmals! Die Abwehrleistung hat mit 26 Gegentoren im Großen und Ganzen noch gepasst, aber mit 20 Toren gewinnt man in der Landesliga kein Spiel. Und da darf auch das Harzverbot keine Ausrede sein, wir haben uns viel zu wenig bewegt.“ war auch der verletzte Bertram Schoen nicht einverstanden mit der Leistung seiner Mitspieler. Durch diese Niederlage ist die Hbi Weilimdorf/Feuerbach eine von sage und schreibe acht Mannschaft die mit 4:4-Punkten das breite Mittelfeld der ausgeglichenen Landesliga Staffel 1 bilden.

SG Weinstadt I – Hbi W/F I 26:20 (13:10)

Für die Hbi Weilimdorf/Feuerbach spielten:
Im Tor: Niklas Hoch, Nick Schmitt
Feld: Hannes Diller, Jan Diller (2), Pepe Fritz (2), Markus Gref (3), Felix Klein, Luca Jagsch (1), Leon Jungk, David Martin (2), Tim Petschinka (2), Yannik Siegmund (1/1), Robin Wegfahrt (7)
Auf der Bank: Michael Zimmermann, Carsten Witt

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