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Highland Games im Lindental erstmals mit Schwertkämpfen

(TOM) Die diesjährigen Highland Games im Lindental waren Austragungsort der deutschen Jugendmeisterschaften. Bei den Schülern und Junioren waren insgesamt 13 Sportlerinnen und Sportler am Start.

Das evangelische Waldheim im Lindental war vergangenes Wochenende wieder einmal in die schottischen Highlands verlegt worden. Bereits zum fünften Mal fanden dort Highland Games statt. Bei den Erwachsenen waren am Samstag in zwei Altersklassen (Open Heavys und Masters) insgesamt 22 Frauen und Männer am Start. Bei den Offenen Meisterschaften der Männer kamen vier Starter aus Frankreich, einer aus der Schweiz und vier vom ASV Ludwigsburg Oßweil der die Spiele seit Beginn an zusammen mit dem Verein Kulturschock ausrichtet. Bei den Masters – also den über 40jährigen waren bei den Herren acht Teilnehmer mit von der Partie, bei den Damen stiegen bei den Heavys drei Teilnehmerinnen in den Ring und bei den Masters zwei.

Erstmals in diesem Jahr ausgetragen wurden im Lindental die Deutschen Meisterschaften der unter 19jährigen. Am Start waren hier insgesamt 13 Jungs und Mädels im Alter von neun bis 18 Jahren. Wie die Erwachsenen Wettkämpfer trat auch die Jugend in den Disziplinen Hammerwerfen, Baumstammüberschlaf, Steinstoßen, Gewichtsweitwurf und Gewichtshochwurf an.

Der Nachwuchs war wie die Erwachsenen, war bei den Wettkämpfen hoch konzentriert. Mit großem Elan wurden die Gewichte über die wie beim Hochsprung immer höher gelegte Latte geschleudert oder versucht, die bis zu 70 Kilogramm schweren Baumstämme zum Überschlag zu bringen. Wenn der Baumstamm sich tatsächlich überschlägt, erhält derjenige die meis­ten Punkte, dessen Stamm in Richtung zwölf Uhr liegen bleibt. Überschlägt sich der Baumstamm nicht, wird gewertet, bis zu welchem Winkel er sich aufgestellt hat.

Trotz aller Gegnerschaft bei den Wettkämpfen herrschte unter den Sportlern die ganze Zeit beste Stimmung. Die „Highlander” und „Highlanderinnen” feuerten sich gegenseitig lautstark an und klatschen Beifall. Man kennt sich eben in der Szene. Heimlicher Star bei den diesjährigen Wettkämpfen waren allerdings nicht die ganz starken Männer sondern die jüngste Teilnehmerin bei den Nachwuchssportlern. Die neunjährige Mona Hausner trat in der sogenannten „Krabbelgruppe“ an und wurde in allen Disziplinen besonders lautstark angefeuert. Die Moderation hatte wie in den vorangegangenen Jahren Petra Müller vom ASV Oßweil übernommen. Sie informierte kenntnisreich über das Geschehen.

Neu in diesem Jahr waren im Lindental das sogenannte Langschwert Turnier das von Rüdiger Krauß moderiert und geleitet wurde. Bei der Vorstellung der Sportler erläuterte Krauß, dass die Kampfkunst exakt als Historical European Matrial Arts kurz Hema genannt werde. Beim Wettkampf stehen sich jeweils zwei ganz in schwarz gekleidete Kontrahenten gegenüber, die für die Kampfrichter im Grunde nur durch ein rotes und blaues Tuch zu unterscheiden sind. Über Sieg oder Niederlage entscheidet neben der Schwertkampftechnik vor allem auch die Schnelligkeit, denn wer den Gegner zuerst trifft erhält einen Punkt. Beim Langschwert-Turnier würden auch Frauen und Männer gegeneinander antreten, erläuterte der Moderator. Und die Amazonen schlugen sich im Lindental nicht schlecht. In jedem Fall kam die neue Sportart beim Publikum sehr gut an.

Auf dem sportlichen Programm standen außerdem die sogenannten “Kinder Highland Games”, bei denen sich am Samstag die kleinen Besucher der Wettkämpfe messen konnten. Am Sonntag traten dann verschiedene Teams in Disziplinen wie Tauziehen, Fassrollen, Baumstammslalom und Bogenschießen gegeneinander an.

Die schottischen Spiele lockten auch dieses Jahr wieder sehr viele Besucher ins Lindental. Unter den Gästen weilten ganz offensichtlich auch viele die zur “Szene” gehören. Denn nicht nur bei den Sportlern, sondern auch bei den eingefleischten Fans ist der Kilt Pflicht. Zu sehen waren darüber hinaus auch zahlreiche mittelalterlich gewandete Gäste. Nicht umsonst, denn die Wettkämpfe haben eine jahrhundertealte Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht.

Auch das weitere Rahmenprogramm bei den Highland Games konnte sich sehen lassen. Da gab es Vorführungen in Sachen Schafe hüten mit Border Collies, Die Highlandsack Pipe-Band und sogenannte Flagweavers (Fahnenschwenker) traten auf, der Clan Mac Donald zeigte ein Puppentheater und es wurden auch schottische und irische Sagen erzählt. Zu sehen waren am Samstag auch gleich mehrfach die Tamburin & Rechberg Dancer, die schottische Tänze zeigten und auch des Publikum zu einem gemeinsamen Tänzchen einluden. Am Samstagabend gab es dann ein Konzert mit der Folk Band „Schadows Corner” und zum Abschluss eine Feuershow.

Darüber hinaus gab es eine Handwerkerwiese. Dort zeigten eine Blättchen-Weberin oder auch ein Schmied ihre Kunst, bei diversen Schneiderinnen konnte man historische Gewänder erstehen und natürlich gab es auch Schmuck und Lederwaren im Highland-Style. Eine besondere Attraktion war der Schmied. Er forderte sein Publikum auf mit ihm zu Wetten, wie lange er wohl braucht um einen Nagel zu schmieden: Getraut hat sich niemand. Sein Auftreten war wohl zu selbstbewusst.

Für das leibliche Wohl der Gäste war mit schottischen Spezialitäten wie Haggis aber auch klassischen schwäbischen Gerichten wie Kässpätzle, Schupfnudeln oder Spanferkel bestens gesorgt. Zu Trinken gab es Ale, Guiness und andere Bierspezialitäten und wer gerne mal echten schottischen Whisky verkosten wollte, konnte an einem Whisky-Tasting teilnehmen.

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