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Higlandgames im Lindental: Ein Hauch von Schottland in Weilimdorf

Ein Hauch von Schottland in Weilimdorf? Kein Problem: das idyllisch gelegene Lindental und das Gelände des Evangelischen Waldheim sind die besten Voraussetzungen eine der skurrilsten Sportarten der Welt auszurichten: der deutsche Ableger der schottischen Highlandgames.

Ein Hauch von Schottland in Weilimdorf? Kein Problem: das idyllisch gelegene Lindental und das Gelände des Evangelischen Waldheim sind die besten Voraussetzungen eine der skurrilsten Sportarten der Welt auszurichten: der deutsche Ableger der schottischen Highlandgames.

2015 fanden im Waldheim Lindental die ersten Stuttgarter Highlandgames statt – die mit mehr als 3.000 Besuchern so gut besucht waren, dass die veranstaltenden Vereine ASV Oßweil e.V. und Kulturschock e.V. in diesem Jahr noch eins oben drauf setzten und so gut 5.000 Besucher nach Weilimdorf lockten: Die Deutschen Highlandgames Meisterschaften in der Klasse Masters am Samstag – und am Sonntag kämpften die Mannschaften und die Junioren um den Meistertitel – kurzum: es wurden in Weilimdorf an diesem sonnigen und 30 Grad heißen und damit nicht gerade traditionell schottischem Wetter („der Regen fällt senkrecht, nicht waagrecht“) so manch neuer Rekord aufgestellt. Nicht aber im leichtathletischen Laufen oder Gewichte „heben“, sondern schottisch hardcore in den acht Disziplinen GewichtHOCHwurf, Baumstammwerfen, Hammerwerfen (leicht und schwer), Gewichtweitwurf (leicht und schwer) sowie Steinstoßen (wie könnte es anders sein: leicht und schwer).

Insgesamt traten in diesem Jahr 45 Athleten bei den Meisterschaften an – zum einen bei den „echten“ Masters (hier müssen die Teilnehmer „Ü40“ sein), die Masters der Jugend (Altersgruppe 12 bis 18) sowie die „Open Heavies“ (die Altersgruppe 19 bis 39). Es wurde auf dem Wettkampfgelände kräftig geschwitzt, geworfen, gestoßen, gehoben – während die Zuschauer es in der prallen Sommerhitze ähnlich hielten: schwitzen und Getränke heben – stoßen und werfen wurde da lieber eingespart.

Auch ein umfangreiches „Kinderprogramm“ wurde angeboten: Besucherkinder konnten mal in die Disziplinen der Highlandgames „hineinschnuppern und sich im Baumstammüberschlag, Steinstoßen und Hufeisenwerken üben. Dies war so gefragt, dass das Angebot am Wochenende mehrfach wiederholt werden musste. Wer kräftemäßig noch nicht alt genug war, konnte sich vom Stuttgarter Märchenkreis Märchen aus der keltischen Welt (Irland, Schottland und Wales) erzählen lassen – oder „Nessie der kleine Feuerwasserdrache“ vom Clan McDonald of Glencoe e.V. als Puppentheater ansehen. Praktisch für die Eltern, bzw. Väter: gegenüber des Puppentheater stand das Whiskytasting bereit – so wurden beide Generationen hier zeitgleich glücklich! Gut dem, der vorher schottische Speisen wie Haggis, Fish & Chips und Bannocks als feste Grundlage zu sich genommen hat!

Ebenso konnten die Besucher mittelalterliche Handwerkstraditionen sich zeigen lassen: Specksteinschnitzen, Seineklopfen beim Steinmetz, Messer an der heißen Esse schmieden – oder auch mal sich im Bogenschießen üben. Ebenso wurde die Herstellung von traditionellen Seilen gezeigt.

Weitere Showevents waren z.B. die wiederholten „Sheep & Border Collie“ Hütevorführungen. Abgerichtete Hunde waren und sind für Schafbesitzer in Schottland sehr wichtig: Absperrungen wie Zäune sind in den Highlands eine Rarität. Die Rasse des Border Collies eignet sich besonders gut für das Schafehüten. Stefan Schmidt, ein Meister-Schäfer, zeigte den Besuchern an diesem Wochenende immer wieder diese Kunst, für die es bereits auch eine Deutsche Meisterschaft gibt. Auf dem Waldheimgelände jedenfalls waren die Schafe etwas eigensinniger als erwartet und machten es Schmidt und seinen Collies nicht einfach und widersetzten sich wiederholt dem Willen des Schäfers sich durch die Gewichthochwurfanlage treiben zu lassen.

Die Mitglieder des Clan MacDonald of Glencoe zeigten den Besuchern mit Witz und Vorführungen, was die Schotten so alles unter – und am Rock haben. Einen „Schottenrock“ (Kilt) gibt es übrigens für Männlein wie Weiblein – je nachdem ob er links oder rechts am Bein offen ist. Und im Original ist es ein „belted plaid“ (ein großes Plaid) – dessen Anlegen nicht gerade einfach ist und die Mithilfe der Frau erfordert(e).

Für die musikalische Umrahmung des Wochenendes sorgten auf dem Waldheimgelände u.a. am „Steamfolk Friday“ die Steampunk & -folk Gruppe „Tales of Nebelheym“, am Samstag die fünf Musiker von „Aurelia – Brightest Celtic Folk“ mit schottisch-irischer Musik für viel Stimmung. Zu hören und zu sehen waren ebenso die „Hohenlohe Highlanders Pipes & Drums“ (Samstag) sowie „Heidelberg Pipes & Drums“ (Sonntag) – mit die zwei besten Pipebands im „Ländle“, die es zur Zeit gibt. Die Highlandgames wurden am Sonntag zudem vom Gottesdienst der Evangelischen Kirchen begleitet, den Pfarrerin Müller-Enslin zusammen mit dem Posaunenchor Weilimdorf hielt.

Highlandgames Weltmeisterschaft kommt 2018 nach Weilimdorf__

Wer die Highlandgames letztes wie dieses Jahr verpasst hat: Im September 2017 finden die nächsten Deutschen Meisterschaften in Weilimdorf statt – und frisch am Freitag erst erfahren: die Weltmeisterschaften der Highlandgames kommen 2018 nach Weilimdorf! Hierfür haben sich bereits Athleten aus den USA, Frankreich, Schweiz und Deutschland angemeldet, die Veranstalter gehen von 150 Athleten aus, die kommen werden. 2016 fanden die Weltmeisterschaften übrigens in den USA statt, 2017 im Juni auf Island. In zwei Jahren wird also das Lindental der Bauchnabel der internationalen Highlandgames werden.

Weitere Infos auch im Internet unter www.highlandgames-stuttgart.de.

Eine umfangreiche Bildergalerie zu den Highlandgames haben wir auf unserer Facebookseite veröffentlicht, man muss kein Mitglied von Facebook zum Anschauen der Fotos sein: www.facebook.com/Weilimdorf.DE/.

Link zu einem kurzen Video der HG auf der Facebookseite des Waldheim Lindental.

__Die Ergebnisse der Deutschen Highlandgames Meisterschaft 2016:__

__Masters Herren (ü 40)__
1. Platz Andi Deuschle
2. Platz Torsten Hülsemann
3. Platz Alex Wendling

__Masters Damen (ü 40)__
1. Platz Claudia Ernst
2. Platz Petra Müller
3. Platz Karin Heusmann

__Jugend (11 – 14 Jahre)__
Jungen:
1. Platz Moritz Röske
2. Platz Moritz Maurer
3. Platz Luc Heusmann

__Mädchen:__
1. Platz Jacqueline Illenberger
2. Platz Svenja Merita
3. Platz Emma Heinzelbecker

__Junioren (15 – 18 Jahre)__
Jungen:
1. Platz Jonas Blasczek
2. Platz Marcel Jehl

_Mädchen:
1. Platz Annabell Kaßen

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