img_4765-spielplatz

In der Steinröhre haben die Flüchtlingskinder nun einen Viel- und nicht nur Spielplatz

“Wo gehobelt wird, fallen Späne” – lautes Hammergeklopfe, Stich- wie Kettensägen röhren, Bohrer ächzen beim Durchdringen dicker Holzbalken: Man könnte meinen ein Heer an Schreinern ist an diesem Nachmittag in der Steinröhre tätig. Jedoch weit gefehlt: hier erarbeiten sich mit dem Bau eines Spielplatzes Bernhard Heil, Leiter Produktgruppe Powertrain der Daimler AG, und seine ehrenamtlichen Helfer nicht nur einen Sonnenbrand, sondern auch mehr als 100 glückliche Kinderherzen.

Das Projekt “Spielplatz in der Steinröhre” wurde im März 2017 bereits gestartet, als die Flüchtlingsheime in Hausen bereits voll belegt waren. Was letztlich vor Ort noch fehlte, war der versprochene Bolzplatz sowie ein kleiner Spielplatz. “Lange Zeit sah es so aus, dass das Projekt an diversen Vorschriften scheitert”, so Bürgermeister Werner Wölfle bei der Einweihungsparty des nahezu fertiggestellten Spielplatzes, dem am Ende nur noch ein paar Schrauben hier und Balken da sowie die TÜV-Abnahme am Dienstag, 17. Juli 2018, fehlt(e). Seinem sehr hartnäckigen Namensvetter “Werner” Bossert, Vorsitzender des Flüchtlingskreis Weilimdorf sei es zu verdanken, dass am Ende alle beteiligten Ämter und Nachbarn dem Projekt grünes Licht gaben: “Dieser Spielplatz gibt doch ein rundes Bild!”, so Wölfle und blickt respektvoll auf die Gewerke, die die Daimler-Mitarbeiter ehrenamtlich gemeinsam mit Helfern des Flüchtlingskreises und Flüchtlingen zusammengebaut haben. “Der Flüchtlingskreis Weilimdorf ist in Stuttgart einmalig, hat Vorbildfunktion. Und die SWSG hat im Stadtgebiet mit dem Bau nachhaltiger Gebäude für die Flüchtlinge bundesweit einen Standard gesetzt. Wir können einfach nur stolz auf diese Bürgerschaft sein!”, so Wölfle anerkennend und ergänzte abschließend: “Stuttgart leidet nicht unter Flüchtlingszuzug!”.

Bernhard Heil, der selber hart beim Bau des Spielplatzes mit angepackt hat, zeigte sich sehr dankbar gegenüber seinen Daimler-Mitarbeitern: “Die Bereitschaft, an diesem Projekt mitzuarbeiten, war riesig. Es haben sich mehr Kollegen gemeldet, als nötig, uns allen hat es sehr viel Spaß gemacht hier mitzuwirken!”

“Die Kinder bekommen hier einen Vielplatz, nicht nur einen Spielplatz!”, so Erika Rosenitsch, die stellvertretend für die terminlich verhinderte Bezirksvorsteherin Ulrike Zich gekommen war. “Wir haben in Weilimdorf mit dem Flüchtlingskreis ein so unendliches Glück”, so Rosenitsch und versicherte, dass der Spielplatz auch Ulrike Zich sehr am Herzen gelegen habe. “Der Vielplatz wird mit Sicherheit ein Ort des Austauschs für Kinder, deren Eltern und Besuchern aus Weilimdorf. Er ist ein beispielloses Projekt und zeigt, was man erreichen kann, wenn alle zusammenarbeiten”, ergänzte sie abschließend.

Zum Abschluss gab es für die unzähligen ehrenamtlichen Helfer (siehe großes Gruppenfoto) neben Sekt, Selters und O-Saft auch Kuchen und andere Köstlichkeiten, während die Daimler-Mitarbeiter “Ihre” Spielgeräte erklommen, um diese zu verinnerlichen, zu prüfen – und natürlich ein “Foto für die Ewigkeit” zu bekommen, um später einmal sagen zu können “ich war dabei!”.

Der Spielplatz wurde durch großzügige Spenden von der Daimler AG, der Bürgerstiftung, einem Zuschuss aus der Kasse des Flüchtlingskreises sowie durch Unterstützung von “KuKuck Kultur” überhaupt erst möglich. “Ganz besonders aber danken wir den Kindern der Maria-Montessori-Grundschule in Hausen”, so Werner Bossert. “Die Schüler haben einen Spendenlauf durchgeführt und erliefen für den Spielplatz stolze 700 Euro. Kinder sind die Zukunft, ermöglichen wir Ihnen einen guten Start ins Leben!”

Ähnliche Beiträge

Foto (Helmut Heisig): Obfrau Waltraud Illner entschuldigte das Fehlen von CDU-Stadtrat Jürgen Sauer, der aus familiären Gründen absagen musste und informierte stattdessen über die Arbeit der Sudetendeutschen Landsmannschaft.

Vortrag zur Stuttgarter Oper wird nachgeholt

(HH) Eigentlich sollte CDU-Stadtrat Jürgen Sauer über die „Sanierung, Modernisierung und Erweiterung der Württembergischen Staatstheater“ sprechen, doch musste der Kommunalpolitiker aus familiären Gründen sein Kommen leider absagen. Der Vortrag soll