jugendrat

In Weilimdorf stehen 28 Kandidaten zur Wahl

(TOM) Die Weilimdorfer Kandidatinnen und Kandidaten für die Jugendratswahl haben sich auch dieses Mal im Solitude-Gymnasium offiziell ihren Wählern vorgestellt. Insgesamt 28 Jugendliche stehen zur Wahl, 14 Mädchen und 14 Jungen. Einige Kandidaten konn­ten wegen Terminüberschneidungen leider nicht an der Vorstellungsrunde teilnehmen.

Es sei schon Tradition, dass die Kandidatenvorstellung in der Aula des Solitude-Gymnasiums stattfindet, erklärte die stellvertretende Bezirksvorsteherin Jutta Dünkel-Mutschler bei der Kandidatenvorstellung. Und fügte an: „Weilimdorf ist der einzige Stadtteil, in dem es eine solche öffentliche Kandidatenvorstellung gibt.“ Darauf könne der Stadtteil stolz sein.

In dem Zusammenhang dankte die stellvertretende Bezirksvorsteherin der Schulleitung des Solitude-Gymnasiums, dass sie die Vorstellung alle zwei Jahre während der Schulzeit möglich macht. Einen Dank sprach Dünkel-Mutschler auch Franziska Wiedenmann-Petri aus. Sie ist im Solitude-Gymnasium Ansprechpartnerin für alle Themen rund um den Jugendrat.

Die Schulleiterin des Solitude-Gymnasiums, Susanne Schwahn, hatte die Schüler zuvor bereits in der Aula begrüßt. Die Jugendratswahl sei ein wichtiges Instrument, betonte die Schulleiterin. Dies auch im Hinblick darauf, dass die Demokratiebildung ein wichtiger Baustein im Lehrplan sei. „Demokratiebildung hat bei uns in der Schule einen hohen Stellenwert“, so Schwahn.

Auch der Sprecher des bis dato noch gewählten Weilimdorfer Jugendrates und des Stuttgarter Gesamtjugendrates, Semir Durman, richtete das Wort an die Schüler. „Vor vier Jahren hat meine Zeit als Jugendrat begonnen“, so Durman. In den vier Jahren habe der Jugendrat sehr erfolgreich gearbeitet. Als Beispiele nannte er mit Blick auf die Gesamtstadt das Scool-Abo oder die Ausweitung des Nachtbus-Angebotes. „Auch in Weilimdorf haben wir einiges auf die Beine gestellt. Ich bin richtig stolz auf den Jugendrat.“ Das alles sei möglich gewesen, weil die Jugendräte als Team sehr gut zusammengearbeitet hätten.

Abschließend forderte er alle auf, von ihrem Wahlrecht gebrauch zu machen und zur Wahl zu gehen. Dass sich in Weilimdorf wieder 28 Jugendliche zur Wahl stellen, sei eine tolle Sache. „Ihr alle seid jetzt schon Gewinner, weil es sehr viel Mut braucht, um sich bei einer Wahl aufstellen zu lassen.“ Noch mehr Mut brauche es, um vor einem so großen Publikum wie heute zu sprechen. „Ich finde Euer Engagement super“, so Durman. Mit diesen Worten wünschte er den Kandidaten viel Erfolg bei der Wahl.

Roland Kelm, Koordinator der Jugendbeteiligung bei der Stadt Stuttgart, wies darauf hin, dass es in Stuttgart bereits seit 1996 Jugendratswahlen ge­be. Insgesamt würden die Stuttgarter Jugendlichen damit bereits zum 13. Mal ihre Vertretung wählen.

In Weilimdorf habe die erste Wahl im Jahr 2004 stattgefunden. Seither habe alle zwei Jahre eine Jugendratswahl im Stadtteil stattfinden können, weil sich stets ausreichend Kandidaten gefunden haben. Das sei nicht überall in der Stadt so. Bei der diesjährigen Wahl gebe es in vier Stadtbezirken keine echte Wahl, weil sich eben nicht genügend Kandidaten gefunden haben. Im Stuttgarter Norden zähle Stammheim dazu. Insgesamt stünden bei der Jugendratswahl 343 Kandidaten zur Wahl. 197 Jugendräte und -rätinnen würden insgesamt in die Gremien gewählt. Von den 28 Kandidatinnen und Kandidaten aus Weilimdorf bewerben sich sechs erneut um einen Sitz im Gremium.

Seit inzwischen vier Jahren seien Städte und Gemeinden per Gesetz verpflichtet, Jugendliche bei Planungen und Vorhaben, die ihre Interessen berühren, in angemessener Weise zu beteiligen, machte Kelm deutlich. Davor sei die Jugendbeteiligung freiwillig gewesen. Auch der Koordinator der Jugendbeteiligung betonte, dass die Stuttgarter Jugendräte schon zahlreiche Erfolge vorweisen könnten. Und er wies ausdrücklich darauf hin, dass der gesamtstädtische Jugendrat, der aus den Vertretern der einzelnen Bezirke besteht, das Recht hat, Anträge an den Oberbürgermeister zu stellen. „Ein Recht, das eigentlich nur Gemeinderäte haben.“

Erste bei der Vorstellungsrunde, die wie immer in alphabetischer Reihenfolge stattfand, war Simaf Abdo. Sie wolle sich für Bildung und Kitaplätze für alle einsetzen und auch dafür, dass die Kinderrechte im Grundgesetz verankert werden, erklärte sie. Lucia Arens möchte sich für mehr Events und Freizeitveranstaltungen für Jugendliche und für mehr Nachhaltigkeit einsetzen. Nachhaltigkeit und Klimaschutz waren zwei Themen, die viele der Kandidaten auf ihrer Agenda haben. Ein weiteres Thema, dass häufig genannt wurde, war die Ausweisung von Graffiti-Wänden, die legal besprüht werden können. Auch der weitere Ausbau des ÖPNV und der Ausbau der Radwege wurden von den Kandidaten öfter als Ziele genannt. Viele der Kandidaten haben sich auch auf die Fahne geschrieben, dass bewährte Dinge wie der Kinotag oder das Café 13 weiterhin in Weilimdorf Bestand haben.

Weitere Themen, die von den Kandidaten angesprochen wurden, waren freies W-Lan auf den Plätzen in Weilimdorf, die Schaffung von Band-Proberäumen die Durchführung eines E-Sport-Turniers, der Bau eines Downhill-Parcours sowie der Bau einer weiteren Sporthalle oder des lang ersehnten Schwimmbades. Unisono erklärten die Kandidaten, sich für die Belange der Jugendlichen im Stadtteil einsetzen und deren Interessen vertreten zu wollen. Für Vorschläge und Ideen zeigten sich ebenfalls alle offen.

Die Vorstellung der Kandidaten, die an der Vorstellungsrunde nicht teilnehmen konnten, übernahmen die beiden Praktikanten im Freiwilligen Sozialen Jahr im Weilimdorfer Bezirksrathaus, Nina Treiber und David Behrend.

Die ersten Wahltermine für die Jugendratswahl sind inzwischen schon vorbei. Am Solitude-Gymnasium, in der Wolfbuschschule sowie an der Gemeinschaftsschule Weilimdorf konnte vergangene Woche gewählt werden. Wer an keinem der Wahltermine in den Schulen Zeit hatte, kann am 30. Januar 2020 in der Zeit von 16 bis 18 Uhr im Weilimdorfer Bezirksrathaus seine Stimme abgeben. Darüber hinaus besteht noch bis 28. Januar die Möglichkeit der Briefwahl. Die Briefwahlunterlagen sind allen Wahlberechtigten zugegangen. Am Freitag 31. Januar ab 14 Uhr werden die Wahlergebnisse ermittelt und anschließend bekannt gegeben. Interessenten finden die Ergebnisse auf der Homepage der Stuttgarter Jugendräte unter www.jugendrat-stuttgart.de.

Ähnliche Beiträge