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Jahresrückblick 2012: Grußwort von Bezirksvorsteherin Ulrike Zich

Liebe Leserinnen, liebe Leser, mit dem Spatenstich im März 2012 begannen die Umbauarbeiten auf dem Ernst-Reuter-Platz im Stadtteil Giebel nach den Wünschen der Bürgerbeteiligung im Rahmen der Sozialen Stadt. Inzwischen hat der Platz selbst bereits konkrete Gestalt angenommen und die Arbeiten ziehen sich weiter durch den Fußgängerbereich in Richtung Krötenweg.

Dies führt zu vorübergehenden Beeinträchtigungen, weshalb es sehr wichtig ist, dass die Giebler ihren dortigen Geschäften, trotz der gegenwärtig erschwerten Zugangssituation, die Treue halten. Bei planmäßigem Baufortschritt kann der neugestaltete Platz am 22. Juni 2013 mit einem Fest für die Bevölkerung seiner Bestimmung übergeben werden.

Im Dezember haben sich Bezirksbeirat und Gemeinderat mit dem Neubau des Kinder- und Jugendhauses mit Kita und Stadtteilräumen auf dem Grundstück Mittenfeldstraße 61 befasst. Die Gesamtkosten für das Vorhaben der Stuttgarter Jugendhaus gGmbH belaufen sich auf rund 4.135.420 € und werden aus Mitteln der Sozialen Stadt bezuschusst. Somit wird ein moderner Neubau mit funktional ausgestatteten Räumen die bisherige Baracke ersetzen.

Nach wie vor ist Weilimdorf der Stadtbezirk mit dem höchsten Anteil an Kindern und Jugendlichen in Stuttgart und weist, im Hinblick auf den ab dem nächsten Jahr geltenden Rechtsanspruch auf einen Kin-dergartenplatz, einen gravierenden Mangel an Betreuungsplätzen auf. Zurzeit wird der Bebauungsplan für eine fünfgruppige Kindertagesstätte, für bis zu 75 Kinder, auf dem bisherigen Parkplatz in der Thaerstraße ausgearbeitet. Das Verfahren sieht im Frühjahr 2013 die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange vor. Der Auslegungsbeschluss könnte im Sommer erfolgen. Die Genehmigungsfähigkeit könnte dann bis Ende 2013/Anfang 2014 gegeben sein. Positiv erwähnt sei an dieser Stelle, dass die katholische Salvatorgemeinde in ihren Einrichtungen in Bergheim und Giebel bereits ein erweitertes Betreuungsangebot geschaffen hat. Weitere Möglichkeiten, auch für Interimsnutzungen, werden derzeit von der Stadt geprüft.

Die Jugendfarm im Wolfbusch feierte Mitte November den ersten Spatenstich für das neue Farmgebäude, das die inzwischen verbrauchten provisorischen Container ersetzen wird. Mit dem Neubau können die Mitarbeiter ihre Arbeit intensivieren. Die neue Küche erweitert auch die Möglichkeiten der Kooperation mit anderen Einrichtungen, wie zum Beispiel aktuell dem Mittagstisch der Wolfbuschschule.
Der aufgrund einer Bürgerbeteiligung 2004 initiierte Bebauungsplan zur Nachverdichtung im Waldhornweg wurde nach einer weiteren Bürgerbeteiligung 2012 wieder begraben. Damit wurde leider auch auf die Chance verzichtet, den Einzelhandel am Hubertusplatz mit Blick auf die Nahversorgung der älteren Bevölkerung zu stärken, die ein attraktiveres Flächenangebot ermöglicht hätte.

Um einen Überblick über die Einkaufssituation in Weilimdorf zu erhalten und ggf. zu verbessern, ist 2013 eine Befragung unter den Bewohnern des Stadtbezirks geplant. Diese soll in eine „Zukunftsoffensive zur Nahversorgung“ in Weilimdorf und in den Stadtteilen münden, um der Bevölkerung auch langfristig wohnungsnahe Einkaufsmöglichkeiten zu sichern.

Einer Aufwertung bedarf auch das Gewerbegebiet Weilimdorf, um namhafte Firmen an diesem Standort, dem zweitgrößten Gewerbegebiet der Landeshauptstadt, halten bzw. neu ansiedeln zu können. Bei der städtischen Wirtschaftsförderung setzte sich ein Runder Tisch aus Vertretern der Stadtplanung, der Immobilienwirtschaft, des Stadtbezirks und der Eigentümer zusammen, um mit zwei Marketingagenturen ein Konzept auszuwählen, das den Gewerbestandort Weilimdorf zukunftsfähig machen soll.

Die letzte Sitzung des Bezirksbeirats vor dem Jahreswechsel beherrschte die Planung zur Umgestaltung des Löwen-Markts im Bereich des Kiesbetts an der Solitudestraße. Hier soll durch eine Verbesserung des Platz-Belags und der Entrümpelung der Fläche ein attraktiver Platz entstehen, der neben verbesserten Aufenthaltsqualitäten auch dem Zentrumscharakter dort entspricht. Vorgestellt wurden die Varianten eines zweistufigen Ausbaus auf der Basis der Ergebnisse der Bürgerbeteiligung. Der Endausbau beinhaltet einen Kreisverkehr in der Kreuzung Solitude-/ Pforzheimer/Rennstraße mit verbesserten Nahverkehrsbeziehungen zwischen Bus und Bahn durch die Verlegung der Bushaltestelle an die Stirnseite des Platzes. Auf der Grundlage der vom Architekturbüro Lutz Partner vorgestellten Pläne kann jetzt eine Kostenrechnung als Vorbereitung auf die nächsten Haushaltsplanberatungen erstellt werden.

Beim Verfahren zum Doppelhaushalt 2014/2015 der Landeshauptstadt ist die Bevölkerung zum zweiten Male aufgefordert, ihre Vorschläge und Anregungen in einen Bürgerhaushalt einzubringen. Hierzu findet am 31. Januar 2013 die Auftaktveranstaltung für Weilimdorf im Bezirksrathaus statt, zu der ich alle Interessierten sehr herzlich einlade.

Der Sitzungssaal des Bezirksrathauses soll bis zu diesem Termin so umgebaut sein, dass durch die Verbesserung der Akustik und Sichtverhältnisse die Teilhabe der Bevölkerung an kommunalpolitischen Entscheidungsprozessen erleichtert wird.

Derzeit wird Weilimdorf mit Ladestationen der EnBW für Elektromobile und den dazugehörenden Car2go Smart-Fahrzeugen ausgestattet. Die Standorte sind: Ernst-Reuter-Platz, Deidesheimer Str. 46, Fehrleinweg 14, Ingersheimer Str. 12, Kaiserlauterer Str. 6, Mittlerer Pfad 27, Niersteiner Str. 1, Spechtweg 40, Solitudestr. 197, Giebelstr. 30. Im Stadtteil Hausen soll eine Station auf dem Lidl-Markt-Gelände stehen. Informationen zu Funktion und Nutzung der Anlagen und Fahrzeuge finden sie im Car2go-Shop, Stephanstraße 25 oder unter www.car2go.com.

Für die Radfahrer werden die Ergebnisse der Fahrradoffensive weiter umgesetzt. Die Mitglieder des Runden Tisches Radverkehr haben sich jetzt besonders für die Einführung von Radschulwegplänen stark gemacht. Weilimdorf eignet sich aufgrund seiner topographischen Lage besonders und soll eine Pilot-funktion in Stuttgart übernehmen. Besondere Unterstützung kommt hierzu aus der Stadtverwaltung. Jetzt fehlen nur noch geeignete Schulen, die das Projekt aufnehmen und mittragen. Die Initiative zur Teilnahme soll finanziell belohnt werden. Interessierte Schulen, Eltern oder Schulvereine wenden sich bitte an das Bezirksamt.

Zu dem seit dem Jahr 2000 jährlich stattfindenden Empfang für ehrenamtlich engagierte Menschen im Stadtbezirk waren heuer wieder 50 Bürgerinnen und Bürger mit ihren Partnern eingeladen. Mit der Ehrenmünze der Landeshauptstadt Stuttgart wurden Frau Anna Kelle (Hausen), Frau Ingrid Schneider (Wolfbusch) und Herr Rolf Heinz Laur (Reisach) für ihre besonderen Verdienste um das Gemeinwesen ausgezeichnet. Ich bedanke mich sehr herzlich bei all den Menschen, die sich für den Stadtbezirk Weilimdorf engagieren, ob in den Schulen, den Kirchen und Vereinen, in der Politik oder als Privatperson. Wir sind sehr stolz darauf, dass in unserer Gemeinde eine so hohe Bereitschaft zum bürgerschaftlichen Engagement besteht. Dies hat sich in diesem Jahr auch wieder bei den beiden Urnengängen zur Ober-bürgermeisterwahl gezeigt, bei der sich Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich als Wahlhelfer eingebracht haben. Herzlichen Dank dafür.

Im Namen des Bezirksbeirats und mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wünsche ich Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und für das kommende Jahr Gesundheit, Glück und Zufriedenheit.

Ulrike Zich, Bezirksvorsteherin Weilimdorf

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