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Jazz der “mittleren Dichte” lässt nur die Herzen tanzen: Unhörbares wurde bei “Jazz bei Stephanus” hörbar

In der Reihe “Jazz bei Stephanus” am 14.10.16 waren die Gäste unter der Kirche erwartungsvoll gespannt, was sie unter dem angekündigten “Jazz der mittleren Dichte” erwarten würde.

In der Reihe “Jazz bei Stephanus” am 14.10.16 waren die Gäste unter der Kirche erwartungsvoll gespannt, was sie unter dem angekündigten “Jazz der mittleren Dichte” erwarten würde.

Die drei Musiker Ekkehard Rössle, Saxophone (Landesjazzpreisträger), Manfred Kniel, Schlagzeug, und Andreas Rieke, Elektronik, schufen eine Atmosphäre vom Klangrausch bis zumVerklingen der Musik ins Unhörbare. Das staunende Publikum musste sich erst einhören in diese ungewohnte Welt der schier endlosen Monodien des weichen Saxophonklanges und der Töne und Geräusche der Elektronik, die von Percussionklängen über Bassvibrationen bis zu hauchenden Windströmen gingen und vergingen. Das Schlagzeug von Manfred Kniel sorgte für eingängigen Groove; er ließ durch seine gleichberechtigte Rolle in diesem Trio oft vergessen, dass nur drei Musiker auf der Bühne standen. Es erklangen von Ekkehard Rössle hinreißende und teils enorm virtuose Passagen, die das Publikum mitrissen, wie zum Beispiel im Stück “Traum in fünf Stufen”. Das Publikum erlebte Visionen von Jazzmusik mit, die die drei Musiker, alle Dozenten an der Musikhochschule Stuttgart, an ihre Studenten weitergeben. Vieles, was an Eindrücken entstand, kann man kaum mit Worten beschreiben. Bei dem Titel “Silent Samba – Do’nt Move” zum Beispiel schickte Kniel die Bemerkung voraus, man möge in der Ruhe des Körpers “nur die Herzen tanzen” lassen, aber es wippten doch viele Köpfe und Füße mit.

Als Intermezzo trat die Jugendband “Jazzix” auf, die aus dem Solitude-Saxophon-Ensemble der Stephanusgemeinde hervorgegangen ist. Sie führte das Publikum auf gewohntere Wege des Zuhörens und stellte so einen gelungenen Kontrast her. Mehreren Swing-Titeln folgten als Höhepunkte “I Feel Good” von James Brown und “Honest I Do” von Mississippi Heat mit der Sängerin Silvia Blank und der Blues-Harp-Spielerin Guntrun Müller-Enßlin. Das Publikum ließ beide Gruppen nicht ohne Zugabe gehen.

Alles in allem ein für Giebel ungewöhnlicher aber sehr erfolgreicher Jazz-Abend in gewohnt gemütlicher Jazz-Keller-Umgebung. Die Veranstaltung wurde von der “Sozialen Stadt Giebel” unterstützt. Herzlichen Dank!

_as

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