Neun Kinder und fünf Väter und Opas waren am Montag, dem 28.Juli der Einladung des Heimatkreises zur Grenzsteinsuche im Rahmen des Weilimdorfer Kinderferienprogramms gefolgt. Am Anfang stand eine kurze Einführung in die Welt der Kleindenkmale und Grenzsteine. Hier erläuterte die Vorsitzende des Heimatkreises Erika Porten deren schwierige Situation, weil sie durch Wegebau- und Flurbereinigungs- Maßnahmen, aber auch durch Diebstahl, gefährdet sind. Andere sind beschädigt oder stark verwittert und bedürfen einer Restaurierung. Ausgerüstet mit Kompass und Karten ging es dann am Horn ins Unterholz. Bald häuften sich die Erfolgsmeldungen der Steinfunde. Auf ihnen ist der Grenzverlauf zwischen den Gemarkungen, weiter die Hoheitszeichen wie z.B. das Maulgatter für Korntal , das F für Feuerbach oder die württembergischen Hirschstangen für herzogliches Land, sowie die Nummer des Steins eingetragen, wie er in der Cammer Schreiberei Verwaltung Stammheim geführt wurde. Als es noch keine moderne Landvermessung gab, wurden überall im Land solche Grenzsteinbegehungen alle drei Jahre durchgeführt. Alle Schüler hatten daran teilzunehmen und ihnen wurde der Grenzverlauf und die Stelle eines neuen Grenzsteins mit schmerzhaften Misshandlungen wie Haarerupfen, Drehen an den Ohren oder durch Ohrfeigen eingeprägt. Das Versetzen und Entfernen von Grenzsteinen wurde durch harte Strafen bis zum Tod durch Vierteilen verfolgt.
Auch heute noch steht das Entfernen oder Versetzen unter Strafe, sind doch diese Kleindenkmäler meist noch offizielle Landmarken. Insgesamt 10 Grenzsteine wurden gefunden. Veränderungen gegenüber dem Erfassungsbogen wurden vermerkt und werden dem Grenzsteinprojekt des Landesamt für Denkmalpflege gemeldet. Mit dieser Begehung möchte der Heimatkreis bereits die Heranwachsenden auf diese Zeugnisse der Geschichte in Feld und Wald aufmerksam machen und darauf, wie wichtig deren Schutz ist,
denn sie sind auch vom „Aussterben“ bedroht.