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Kuckuck Lustig verzauberte Kinder

Unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. hc. Lothar Späth, Württembergs Ministerpräsident von 1978 bis 1991 und seither in der Geschäftsleitung und Vorstand der JENOPTIK GmbH in Jena tätig, fanden vom 1. bis 8. Mai in Stuttgart die 12. baden-württembergischen Kleintheatertage unter dem Motto “theaterleben” statt. 34 Ensembles (22 aus ganz Baden-Württemberg, 12 Stuttgarter Theater), 14 Spielstätten, 48 Veranstaltungen, ca. 200 Beteiligte sorgten im Theater der Altstadt in der Rotebühlstraße für eine Woche Trubel mit Tanz- und Figurentheater, Kabarett, aber auch für Kinder- und Jugendtheater. Letzteres wurde am Freitag (7. Mai) durch die „Deutschen Kammer- Schauspiele” aus Endingen bei Freiburg geprägt, die mit „Kuckuck Lustig”, einem eher unbekannten Märchen der 2002 verstorbenen Kinderbuchautorin Astrid Lindgren, die Kinder und ihre Eltern in die Welt der Kuckucksuhren entführten. Autor Georg A. Weth erhielt von Lindgren persönlich den Segen, das Märchen für die Bühne dramatisieren zu dürfen, am 21. August 2003 wurde es uraufgeführt. So zeigten sich die Schauspieler Matthias Burger (in Kuckuck Lustig der kranke Gunnar), Claudia Dusold (Gunilla), Annette Greve (Mutter), Cornelius Obermeier (Vater) und Benita Burger (Kuckuck Lustig) bereits als eingefahrenes Team und meisterten souverän und mit viel Liebe zum Detail die ungewöhnliche Geschichte zweier kranker Kinder, die in die Welt der Kuckucksuhr geraten, als ihr Vater aus reiner Nervensache ihnen eine Schwarzwälder Kuckucksuhr schenkt. Wie wahr sind doch die Bemerkungen der kranken Kinder, wenn es darum geht, die Langeweile eines „Schwerkranken” mit nervigen Sätzen wie „gibt es endlich was zu essen”, „Mama kannst Du mal kommen” oder gar „wie spät ist es eigentlich?” dem Publikum zu vermitteln. Da Gunnar und Gunilla ja krank sind, beschließt Kuckuck Lustig, die Kinder nicht nur mit Spässen und Geschichten zu unterhalten, sondern auch die Weihnachtsgeschenke der Kinder für ihre Eltern bei den Wichteln zu besorgen. Und so wird dann beim Legen eines goldenen Eies das Publikum – egal ob jung und alt – kurzerhand mit einbezogen, die Kinder unterstützen Kuckuck Lustig natürlich wesentlich lautstärker als die amüsierten Eltern. Die Kinder aus dem Publikum wurden so flugs mit in die Welt der Kuckucksuhr entführt, bleibenden Eindruck hinterlassen insbesondere die Geschichten über die kleinen Wichtel, die nachts heimlich in der Küche das Geschirr abwaschen und den Kindern die Mathe-Hausaufgaben machen. Da wünschte sich so manches Kind im Anschluss von seinen Eltern eine eigene Kuckucksuhr für das Kinderzimmer…

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