Der “Kultur-Besen” im Giebel im Gemeindehaus der Stephanusgemeinde vom Stephanus-Männerkochclub gehört mittlerweile zum kulturellen Urgestein in Weilimdorf: “Es müsste der neunte Kulturbesen sein!”, so Heiner Scholz nachdenkend, “in jedem Falle machen wir den Besen an sich schon mindestens 15 Jahre!”
Und im Vorverkauf waren die 120 Karten auch traditionell schnell ausverkauft – der Kulturbesen ist zum Selbstläufer geworden. Und in diesem Jahr, in dem der Männerkochclub auch bereits auf sein 25jähriges Jubiläum zusteuert, paarte sich die schwäbische Kochkunst der Männer mit schwäbischem Humor: “Fred Richmund”, schwäbisch, musikalisch, lustig und frech war zur Comedy-Unterhaltung der Gäste auf der Bühne. Kultsongs der 1970er Jahre – einst vor Jahrhunderten bereits in Schwaben komponiert und textlich entstanden und zwischenzeitlich nur nach Amerika ausgeliehen – sind wieder zurück: “Mendosino” heißt im Original eigentlich “Schwobamädle”, Elvis Presley bediente sich mit seinem “Are you lonesome tonight” ebenfalls am schwäbischen Original “Haste Kerwoch zur Zeit” und die Titelmelodie des Fernsehserienklassikers “Flipper” entstammt dem Song “Spätzle mit Soß”.
In jedem Falle lernten die Gäste nicht nur “Ebbes Richtiges” vom Männerkochclub (wie Salzfleisch, Schweinswürst, Sülze, Leber oder Kutteln) kennen, sondern auch den Ofenschlupfer in der Pause schätzen – der der Comedy-Truppe Fred Richmund auch die Rückkehr nach der Pause auf die Bühne sichtlich erschwerte, zu gut war´s! Einzig und allein bemängelt wurde von den Showspezialisten, dass es keine “Maultasch in der Supp” gab – das ließ sich aber musikalisch nachholen. Und so weiss man nun auch, dass Gott ebenso schwäbisch schwätzt, die Kehrwoche vor genau 300 Jahren mit der “Gassenverordnung” im Ländle eingeführt wurde, der Staubsaugermann aus der Region stammt und der schwäbische Männertraum für die Generation 50+ schlicht der Aufsitzrasenmäher ist, auch wenn man nur 10 Meter nach links und rechts Platz hat.
