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Landschaftsschutz letzte Hürde für Baugebiet Frauenholz

In seiner Sitzung am Mittwochabend stimmte der Weilimdorfer Bezirksbeirat zu, die Beschlussvorlage zum Bebauungsplan im Frauenholz/Köstlinstraße in Wolfbusch zur Auslegung freizugeben. So der Ausschuss für Umwelt und Technik am 03. Februar die Beschlussfassung durchführt, können die Planungsgrundlagen vom 20. Februar bis 19. März 2004 im städtischen Baureferat von der Öffentlichkeit begutachtet werden. Herr Härle (Referat Städtebau) ließ vor dem Bezirksbeirat am Mittwochabend die Arbeiten der Ätmer der letzten Jahre nochmals Revue passieren: vom ersten Aufstellungsbeschluss mit Rahmenplan vom Juli 1999, diversen Gutachten, Anwohneranhörungen und Geländeplanungen bis in zu Architekturstudien war alles dabei. Da allerdings das geplante Baugebiet, auf dem in den nächsten Jahren insgesamt 181 Wohneinheiten (davon 84 Reihenhäuser, 77 Einzel- und Doppelhäuser sowie 20 Mehrgeschosswohnungen) entstehen sollen, in einem Landschaftsschutzgebiet liegt – kann theoretisch das gesamte Bauvorhaben noch platzen. Doch Härle zeigte sich zuversichtlich, dass die Verordnungen für das Landschaftsschutzgebiet Frauenholz in den nächsten sechs Monaten entsprechend abgeändert werden, damit Weilimdorf an dieser Stelle um mehr als 500 Menschen wachsen kann. Größte Sorge gilt der Entwässerung des Gebietes. Hier stand Herr Haas von der Infa-Consult den Politikern Rede und Antwort. Das Gelände soll je nach Gegebenheit aufgefüllt oder abgeflacht werden, quer durch das Baugebiet ist ein Graben geplant, der das bei Starkregen auftretende Grund- und Oberflächenwasser sammeln und letztlich in den Schnatzgraben abführen soll. Gerechnet wird hier mit einem Wasservolumen von rund 200 Kubikmeter Regenwasser. 50 Kubik soll das terassierte Grabensystem am oberen Ende des Frauenholz fassen, 100 Kubik ein Teich auf dem Gelände der Jugendfarm und weitere 50 Kubikmeter das Grabensystem nahe dem Iltisweg. Insbesondere der geplante Teich nahe der Jugendfarm, die um ein massives Haus mit Büro und Wohnung ergänzt werden soll, zeigte sich als Streitobjekt über das Für und Wider von Schnakenplagen, Kaulquappenzucht und Schlammloch. Hier soll mit Rücksprache zur Jugendfarm eine interessante und für alle Parteien vertretbare Lösung her. Eine vierklassige Kindertagesstätte ist auf der Nordostseite nahe der Köstlinstraße geplant. Sie soll später einmal, so der Zweck nicht mehr gegeben ist, der Wolfbuschschule zur Nutzung zugeschlagen werden. Besonderes Gehör fanden die Planungen zu ökologischen Passivenergiehäusern, die Architekt Rudolf vorstellte. Da normalerweise derartige Bauvorhaben nach Süden ausgerichtet sind, dies aber hier aus Platzgründen nicht möglich sein wird, sieht Rudolf eine besondere Herausforderung in der West-Ost-Ausrichtung der Häuser, deren Wärmebedarf er mit großflächigen Glasflächen regeln will. In der anschließenden Debatte forderten die Bezirksbeiräte u.a., dass die Gewerbemöglichkeiten für Wolfbusch gefördert werden. Gerade wieder muss ein Geschäft am Hubertusplatz aus wirtschaftlichen Gründen schließen. Da im neuen Baugebiet keine Gewerbeflächen geplant sind, soll so laut Herrn Härle eine Stärkung des Hubertusplatz als Einkaufszentrum erreicht werden.

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