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Missions-Projekt in Manila: Marc Bäumer berichtet von seiner Zeit auf den Philippinen


Am Misereor-Sonntag wollte die katholische Salvatorgemeinde den Blick über die Gemeinde hinaus weiten und dem Missionsprojekt „Alsah Buhay“ zuwenden. Nach dem die Gemeinde dieses Projekt seit längerem unterstützt, konnten wir am Sonntag Informationen aus erster Hand erhalten.

Marc Bäumer hat nach seinem Abitur ein Jahr als Missionar auf Zeit in Manila verbracht. In dem Gottesdienst und anschließend im Gemeindehaus berichtete er über seine Erfahrungen in dieser Zeit.

Nach seinem Abitur wollte er ins Ausland, neues Kennenlernen außerhalb von Europa. Bei seiner Recherche stieß dabei auf ein Projekt der Salvatorianer. Nach insgesamt 20 Vorbereitungstagen an mehreren Wochenenden kam er auf den Philippinen an. Auch wenn die Situation vor Ort und Armut im Allgemeinen ausführlich besprochen wurde, stellte sich dann doch so manches Problem. Dank der guten Gemeinschaft mit anderen Freiwilligen und den Mentoren vor Ort, Father Artur Chrzanowski und Sister Frances ließen sich diese jedoch gut bewältigen.

In dem Projekt hatten sie die Aufgabe Kinder aus dem Slum Gebiet Parola auf Kindergarten- bzw. Vorschulniveau zu unterrichten. Da es keine andere räumliche Lösung gab, haben sie die Kinder direkt in ihren Häusern besucht, mit ihnen gezählt, gebastelt, gemalt und gespielt. Mit dem Vorwissen sowie dem geübten konzentrierten Arbeiten sollen ihre Change auf einen Abschluss in der Schule verbessert werden. Auf den Philippinen gibt es keine vorgeschriebene Schulpflicht, deshalb ist die Zahl von Schulabbrüchen besonders in den ärmeren Gebieten um Manila besonders hoch. Nur mit einem Schulabschluss bietet sich die Möglichkeit außerhalb des Slums Arbeit zu finden.

Bei einer Diaschau im Gemeindehaus verdeutlichte Marc Bäumer das Leben im dem Slum. Auf einer Fläche von zwei Quadratkilometern leben circa 400.000 Menschen. Ihre zusammengebastelten Hütten mit Wellblechdach wachsen auf vier Stockwerke hoch. Bei einem Sturm oder Erdbeben fallen sie jedoch schnell zusammen. Das Projekt „Alsa Buhay“ ist ein alternatives Lernzentrum. Angestellte einheimische Lehrer unterrichten in einem aufgestellten Container. Hier dürfen Kinder kostenlos lernen, teils als Unterricht oder in Eigenstudium mit den Lernmaterialen in den Regalen. Einmal am Tag erhalten sie auch eine warme Mahlzeit, denn ein leerer Magen studiert nicht gern.

Eine andere Aufgabe der Freiwilligen war die Übersetzung der Homepage auf Deutsch. Somit sind jetzt viele Informationen im Internet in unserer Sprache abrufbar. Für die Selbstreflektion und als explizite Gelegenheit zur Problemlösung im Projekt trafen sich Helfer aus verschiedenen Projekten zu Zwischenseminaren. Hier konnte sie sich austauschen, etwas erholen und neue Kraft schöpfen.

Großen Dank erhielt Marc Bäumer für seinen eindrucksvollen Vortrag, zu dem er eigens aus München angereist war. Anschießend servierte der Missionsausschuss einen Gaisburger Marsch. In der Fastenvariante wurde er jedoch ohne Fleisch zubereitet. Dass auch ein Fastenessen gut schmecken kann, bewiesen die Köchinnen Frau Huber und Frau Joschko. Den Erlös aus dem Essensverkauf sowie die getätigten Spenden, insgesamt ein Betrag von 450 €, stiftet die Gemeinde für das Missionsprojekt.

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