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Monatsnachmittags der Sudetendeutschen Landsmannschaft

Als einen historischen Schritt, bezeichnet der Europaabgeordnete Rainer Wieland die Osterweiterung der Europäischen Union am 1.Mai 2004. Im Rahmen des Monatsnachmittags der Sudetendeutschen Landsmannschaft Weilimdorf, warb der CDU- Politiker dabei zu mehr Einigkeit unter den Mitgliedsländern der EU, um im weltweiten „Konzert“ der Nationen auch weiterhin eine wichtige Rolle zu spielen. Dabei müsse Europa zukünftig mehr Verantwortung für den eigenen Kontinent übernehmen. Doch will Rainer Wieland, der sich selbst als „schwäbischer Europäer deutscher Nation“ beschreibt, nicht den Einheitseuropäer. Vielmehr gelte es, die Vielfalt an Kultur und Tradition in Europa zu erhalten und dazu eine vereinheitlichte europäische Union zu erreichen. Natürlich bedeute die Osterweiterung der EU auch einen Bewältigungsprozess, den es in den kommenden Jahren zu bestehen gelte. Deshalb hält es der Unions- Politiker für unseriös, bereits heute der Türkei Beitrittsperspektiven zu eröffnen, würde doch ein Beitritt der Türkei aus heutiger Sicht die Integrationsfähigkeit der Europäischen Union bei weitem überfordern. In diesem Zusammenhang bedauerte der Europapolitiker auch den Ansehensverlust Deutschlands innerhalb der Europäischen Union, den die Bundesregierung mit ihrer Politik zu verantworten habe. Dass der europäische Binnenmarkt an zukünftige Generationen weit höhere Ansprüche stellen werde, als das in der Vergangenheit der Fall war, machte Rainer Wieland am Beispiel der Sprachfähigkeit deutlich. So müsse sich die jüngere Generation darauf einstellen, dass Englisch zur führenden Sprache in Europa werde und die Muttersprache allein nicht mehr ausreiche um im Wettbewerb um Arbeitsplätze bestehen zu können. Doch sei Europa mehr als Euro und Cent. So bilde die Europäische Union in erster Linie eine Wertegemeinschaft, an deren Prinzipien sich auch die neu hinzukommenden Mitglieder zu orientieren hätten. In diesem Zusammenhang machte der Europaabgeordnete keinen Hehl daraus, dass er aufgrund der noch gültigen Benesch- Dekrete zusammen mit fünf weiteren deutschen Europaparlamentariern gegen den Beitritt Tschechiens gestimmt habe. Doch gelte es nun den Beitritt Tschechiens, dass nach Meinung des Christdemokraten in der Wertegemeinschaft der EU noch nicht angekommen sei, aktiv anzugehen und die Aufarbeitung der vorhandenen Defizite weiterhin voranzutreiben. Dies gilt auch für die Gespräche im Hinblick auf den geplanten Beitritt der Länder Rumänien und Bulgarien im Jahre 2007, wo nach Meinung von Rainer Wieland die Interessen der ungarndeutschen Vertriebenen eine wichtige Rolle spielen müssten.

Foto (privat): Rainer Wieland (links) kam zum Monatsnachmittag der Sudetendeutschen Landsmannschaft

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