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Oberbürgermeister Fritz Kuhn besuchte Flüchtlinge in der Spechtweghalle

Sie waren noch keine 24 Stunden in der Spechtweghalle, als Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn zusammen mit Sozialamtsleiter Stefan Spatz und Schulverwaltungsamtleiterin Karin Korn vor Ort war und sich über die Situation informierte und mit den Flüchtlingen persönlich sprach.

Sie waren noch keine 24 Stunden in der Spechtweghalle, als Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn zusammen mit Sozialamtsleiter Stefan Spatz und Schulverwaltungsamtleiterin Karin Korn vor Ort war und sich über die Situation informierte und mit den Flüchtlingen persönlich sprach.

So sind die Flüchtlinge, die entgegen ersten Meldungen nicht nur aus der Aufnahmestelle in Karlsruhe kamen sondern auch aus bestehenden Einrichtungen aus Donaueschingen und anderen Orten, im Vorfeld nicht darüber informiert worden, dass sie nun in einer Sporthalle für mehrere Wochen oder gar Monate leben müssten – insbesondere weil einige von ihnen eigenen Angaben nach vorher in anderen Städten bereits in Wohnungen bzw. Heimen untergebracht waren. Oberbürgermeister Fritz Kuhn konnte hier nur anführen, dass aktuell bereits mehr als 5.200 Flüchtlinge in Stuttgart sind und bis Jahresende weitere rund 2.000 Flüchtlinge erwartet werden. An den in Bau befindlichen Einrichtungen, wie z.B. in Hausen in der Steinröhre wie auch in Wolfbusch an der Solitudestraße, werde mit Hochdruck gearbeitet – doch wann diese (und andere) fertig sein werden, konnte Kuhn nicht zusagen: “Ob es zwei, drei, vier oder mehr Monate braucht, können wir nicht sagen – derzeit ist da alles rein spekulativ. Auch ist die 5. Tranche an Einrichtungen noch nicht durch den Gemeinderat, deshalb mussten wir, um alle Menschen unterbringen zu können, auf die geeigneten Hallen in Stuttgart zurückgreifen!”.

Kuhn zeigt sich überzeugt, dass der “Stuttgarter Weg” der richtige ist, die Flüchtlinge in das Leben in der Landeshauptstadt einzuführen: “Dennoch dürfen wir keine Wunder erwarten! Den Menschen müssen in der Wartezeit auch Möglichkeiten der Beschäftigung aufgezeigt werden, man kann nicht tagein tagaus die Hallendecke anstarren.” Auch wolle sich Kuhn in keinerleiweise von abstrakten Zahlen in den Medien irreleiten, ob ein Boot voll sei oder Obergrenzen eingeführt werden müssten: “Ich vergleiche die Situation mit den zwei Fröschen, die in eine Milchkanne fallen. Der eine Frosch gibt gleich auf und ertrinkt, der anderen Frosch strampelt so lange, bis die Milch zu Butter wird und wieder herauskommt. Und deshalb werden wir es auch schaffen!”, so Kuhn zuversichtlich.

Indes sorgt der Flüchtlingskreis Weilimdorf, den OB Kuhn lobend hervorhob, für einen immer besseren Ablauf der Aufnahme und Integration der Flüchtlinge im Stadtbezirk: Ehrenamtliche begleiten die Menschen auf Behördengänge, gehen mit ihnen einkaufen, erklären, helfen und betreuen insbesondere auch die Kinder von Familien, von denen extrem viele unter den Flüchtlingen sind: “Es gibt sogar Neugeborene, Kleinstkinder wie auch hochschwangere Frauen unter ihnen!”, so eine ehrenamtliche Helferin vom Flüchtlingskreis.

Bruno Stegmüller, Direktor des Solitude-Gymnasiums, fügte hinzu, dass der Sportunterricht seiner Schüler inzwischen “vollumfänglich” in Abstimmung mit den anderen Schulen in Weilimdorf stattfindet: “Der Weg zu den anderen Hallen wird zu Fuß bewältigt, was ja auch schon eine sportliche Betätigung für viele ist!”, schmunzelte Stegmüller.

Indes müssen die Flüchtlinge noch auf direkte Möglichkeiten des Wäschewaschens warten – ein Waschcontainer wird erst am Montag auf dem Gelände hinter der Halle aufgebaut. Bis dahin müssen die notwendigsten Dinge im nächsten Waschsalon gereinigt werden. Beim Mittagessen hingegen zeigten sich Helfer, der Catering-Service wie die Flüchtlinge entspannt und fröhlich (siehe Foto): man versteht sich und es schmeckt!

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