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Planungen für den Stadtbahnbetriebshof Weilimdorf laufen auf Hochtouren

(RED) Einige Zeit war es ruhig geworden um die Planungen und Fortgang rund um den Neubau Stadtbahnbetriebshof Weilimdorf der SSB, der 2018 noch zu kontroversen Diskussionen, jedoch mit großer Bürgerbeteiligung zu einem Musterbeispiel für gemeinsames Handeln in Stuttgart wurde. Nun stellte Dr. Volker Christiani, Leiter Stabsbereich Planung der SSB AG, dem Bezirksbeirat den aktuellen Stand vor.

Nach vielen Sitzungen wurde die Version “Ditzingen Ost” (aber Weilimdorfer Gemarkung) in 2018 der Sieger der Auswahl aus mehreren diskutierten Standorten – zumal sich mit einem Stadtbahnbetriebshof direkt an der Gemarkungsgrenze zwischen Weilimdorf und Ditzingen an der B295 nicht nur für die Landwirte ein tragbare Lösung fand, sondern auch Hausen an das SSB-Straßenbahnnetz angebunden wird – und Ditzingen ebenso erschlossen werden kann.

Christiani hatte eine ganze Liste an erledigten Arbeiten aufzuweisen:

– In den letzten 18 Monaten gab es umfangreiche SSB-interne Arbeiten am grundlegenden Aufbau des Betriebshofs,
– die Trassierung der Stadtbahngleise der U13 sowie der sehr aufwändigen Weichenverbindungen im Bereich des Betriebshofs wurden konzipiert,
– es erfolgte der Aufbau der SSB-Projektstruktur mit Beteiligten aus allen betroffenen Bereichen (Werkstätten, Betrieb, Liegenschaften, Gleisbau, Elektrotechnik)
– die Vergabe von Planungsaufträgen (u.a. Vermessung, Umweltverträglichkeitsprüfung, Baugrunduntersuchung, Ingenieurbauwerke, Lärmuntersuchung, Leistungsfähigkeitsprüfung Straße…) wurde in die Wege geleitet,
– die Vermessung, Baugrunduntersuchung, Biotopkartierung und Erfassung von geschützten Arten (Eidechsen, Fledermäuse, Haselmäuse, Wildbienen, Vögel) hat begonnen
– der Umfang der Umweltverträglichkeitsprüfung wurde mit dem Regierungspräsidium festgelegt
– die Abstimmung und Einigung mit der Landesstraßenbauverwaltung über Bündelung Stadtbahntrasse mit B295 (Abstände, Brückenneubau) ist erfolgt,
– die Verständigung mit dem Referat Städtebau, Wohnen, Umwelt der LHS über Durchführung eines Architekturwettbewerbs zur Gestaltung der Hallenfassaden, des Sozialgebäudes und der Außenanlagen wurde durchgeführt,
– das Amt für Umweltschutz der LHS hat Verfahren zur Neuabgrenzung des Landschaftsschutzgebietes eingeleitet
– der Start der U13-Nutzen-Kosten-Untersuchung (Standardisierte Bewertung) unter Beteiligung des Bundes- und des Landesverkehrsministeriums ist erfolgt.

Am Konzept des Stadtbahnbetriebshof hat sich gegenüber den Entwürfen aus 2018 allerdings einiges geändert. Die südliche Grenze wurde um 20 Meter Richtung Hausen verschoben, die Abstellhalle und Werkstatt wurden vertauscht und eine südliche Ausfahrt Richtung Hausen hinzugefügt und ein Regenwasserrückhaltebecken eingeplant. Dadurch ist nun auf dem zukünftigen Stadtbahnbetriebshof Platz für 48 statt 40 Stadtbahnzüge.

Für die Strecke nach Hausen wurde der Kurvenradius vergrößert, so dass die U13 statt mit 25 dann mit 45 km/h dort einbiegen kann und Kurvengeräusche sich vermindern. Gleiches gilt für die Verschwenkung vor Hausen – dadurch gibt es auch Platz für einen Lärmschutzwall im Kurvenbereich.

Die “Ausschleifung” aus der Bestandstrecke am Jugendhaus Weilimdorf an der Solitudestraße erwies sich bei den Planungen schwieriger als gedacht: eine schwierige Weichenkonstruktion wird nötig sein um zwischen Brücke der B295 mit der Solitudestraße und Jugendhaus Weilimdorf alles unterzubringen – einschließlich der Gleisquerung des Rad-/Fußwegs zwischen Bergheim und Weilimdorf. Dieser wird senkrecht zu den Gleisen sein, Rotlichtampeln sorgen für die Sicherung der Querung.

Entlang der B295 konnte ein tragfähiges Konzept für die Parallelführung der Gleise mit der Straße gefunden werden. Aufgrund von Abstandsbestimmungen werden allerdings beide Feldwegbrücken in diesem Bereich neu gebaut werden müssen. Insgesamt werden weit mehr als 1.000 Quadratmeter Grünflächenverlust hier erwartet. Problemlos ist jedoch die weitere Führung der Trasse entlang der B295 mit den vorgesehenen Haltestellen Flachter Straße und “Weilimdorf Bahnhof”.

Für die Haltestelle Hausen vor der Mehrzweckhalle werden die Fußwegeverbindung von der Haltestelle nach Hausen hinein demnächst mit dem Stadtplanungsamt und Schulamt besprochen. Ob die U13 in Hausen vorerst endet oder bis nach Ditzingen fortgeführt wird, ist noch offen. Christiani stellt die Pläne für eine Anbindung Ditzingens an das SSB-Netz demnächst dem Stadtrat vor. Vorgesehen ist bislang die Weiterführung nach Ditzingen entlang des Scheffzentals mit Unterquerung der Autobahn bei vorhandener Brücke und eine Endhaltestelle im Bereich der KFZ-Wendeschleife in der Schuckertstraße.

Im Herbst 2020 ist die Beschlussvorlage für den Gemeinderat der Stadt Stuttgart vorgesehen. Da sich einige Planungen als schwieriger erwiesen haben als vorgesehen, ist die Inbetriebnahme Betriebshof und Strecke inzwischen vom Jahr 2025 auf das Jahr 2026 verschoben worden. Man nähert sich also so ziemlich an “S21” an.

Die Bezirkbeiräte hatten bis auf kleine Verständnisfragen nichts einzuwenden, Christiani wechselte nach etwas mehr als einer Stunde mit der wohlwollenden Kenntnisnahme des Standes der Arbeiten durch die Lokalpolitiker in den wohlverdienten Feierabend.

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