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Schulstandort Stuttgart besser als München

Nach dem schlechten Abschneiden Deutschlands bei der PISA- Studie, ist der Reformdruck in der Bildungspolitik weiter gewachsen. Doch hat nach den Worten von Dr. Klaus Vogt vom Verband Deutscher Privatschulen (VDP) das Land Baden- Württemberg bislang seine Hausaufgaben gemacht. „Baden- Württemberg steht mit seinem exzellenten Schulsystem gut da und hat die Lehren aus PISA am weitesten umgesetzt“, so der Hauptgeschäftsführer des VDP Baden- Württemberg bei einer politischen Informationsveranstaltung der CDU- Bezirksgruppe Weilimdorf in der Gaststätte „Muckestüble“ in Bergheim. Dr. Klaus Vogt, der auch den Arbeitskreis Bildung des CDU- Kreisverbandes Stuttgart leitet, machte in seinem Vortag auch auf die Probleme aufmerksam, die sich im Laufe der Zeit im öffentlichen Schulwesen entwickelt haben. Gewalt, Drogenkonsum, große Klassen und Unterrichtsausfall sind nur einige Begriffe, die an öffentlichen Schulen für Unzufriedenheit sorgen. Doch könne die Schule die Probleme nicht alleine lösen. Vielmehr müsse der Dialog zwischen Eltern und Schule verbessert werden. Vogt:„Die Eltern müssen wieder mehr Interesse an der Schule ihrer Kinder zeigen und sich einbringen“. Aufgrund dieser Entwicklung kommt es nicht von ungefähr, dass bereits 20 % der Eltern ihre Kinder auf Schulen in freier Trägerschaft schicken wollen, der Trend zu Privatschulen, so Vogt, sei unverkennbar. Dennoch gebe es auch gute Nachrichten, liegt doch, nach einer Vergleichsstudie, Stuttgart als Schulstandort im Vergleich zu Köln und München vorn. Positive Ansätze für die kommenden Jahre in Baden- Württemberg, sieht der bildungspolitische Fachmann aber auch in der Bildungsplanreform 2004 und in der Einführung von Ganztagesschulen. So sprechen sich inzwischen 80% der Bundesbürger für eine flächendeckende Einführung von Ganztagesschulen aus, wobei die Bedarfsquote bei 30-40 % liegt. Dr. Klaus Vogt wünscht sich eine bedarfsgerechte Versorgung von Ganztagesbetreuung, für dessen Ausbau sich auch der neue Ministerpräsident Günther Oettinger stark macht. Vogt, der das dreigliedrige Schulsystem Baden- Württemberg’s dem Gesamtschulsystem vorzieht, wagte aber auch einen Blick nach vorn. So gebe es Bestrebungen, die vorschulische Bildung zu reformieren. Auch könnte sich der Referent vorstellen, dass die Grundschule bis auf Klasse 6 ausgeweitet wird. Vogt rechnet damit, dass auch die Grundschulempfehlung abgeschafft wird und die Schulwegentscheidung dann allein in den Händen der Eltern liegen wird.

Foto (Heisig): Dr. Klaus Vogt berichtet über die aktuellen Entwicklungen in der Bildungspolitik.

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