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SG Ringen: Alexander Zentgraf und Felix Bohn werden Deutsche Greco-Meister

(SST) Was beinahe nicht vorstellbar war, ist eingetroffen. Nach dem Juniorentitel vor zwei Wochen erkämpfen zwei weitere Weilimdorfer Gold auf den Deutschen Meisterschaften.

Am vergangenen Freitag fuhren Felix Bohn (45kg), Lukas Laible (65kg) und Alexander Zentgraf (71kg) zu den Deutschen Greco-Meisterschaften nach Witten, Paul Laible (45kg) machte sich nach Ladenburg zu den Nationalen Freistil-Titelkämpfen auf.

Paul musste sich im Nordischen Turnier mit vier Gegnern auseinandersetzen. Hier galt allerdings das Motto „Klasse statt Masse“, denn die Konkurrenz war bärenstark. Im ersten Kampf musste sich der Weilimdorfer mit dem letztjährigen Vizemeister in der 38-Kilo-Klasse Malik Eliseev aus Mühlheim auseinandersetzen. Leider fehlten ihm am Ende ein paar entscheidende Sekunden und so musste der Weilimdorfer eine 3:4 Niederlage hinnehmen. Und auch im zweiten Kampf gegen den letztjährigen Deutschen Meister in der Klasse bis 38kg unterlag der Wolf knapp mit 4:6. Kampf Nummer drei ging dann klar nach Stuttgart, denn Paul zwang seinen Gegner Jan Fibich aus Appenweiher bei 10:0 Führung auf beide Schultern. Der letzte Kampf gegen den späteren Deutschen Meister und letztjährigen 41kg Titelträger endete mit 0:4 und der Weilimdorfer Freistilspezialist musste sich mit dem undankbaren vierten Platz zufriedengeben.

Lukas hatte es in seinem Pool mit zehn Gegnern zu tun und legte los wie die Feuerwehr. Im ersten Kampf schulterte er Leon Lange aus Plauen, in Kampf Nummer zwei legte er Marcel Opitz aus Thalheim auf den Rücken und im dritten und vierten Poolkampf besiegte der „junge Wolf“ zuerst Jason Partenheimer aus Büdesheim klar mit 15:3 Punkten um danach mit 11:3 gegen Alihan Boncukoglu aus Saarbrücken zu gewinnen. Und auch im fünften Kampf sah es bis ganz kurz vor Schluss nach einem Punktsieg für den starken Wolf aus, doch ein Sekundenbruchteil der Unaufmerksamkeit genügte seinem Gegner Witas Behrendt aus Sudenburg, um Lukas in die Gefährliche Lage zu bringen. Die hierfür zugeteilten 4 Punkte genügten dem späteren Vizemeister, um den Kampf mit 5:6 für sich zu entscheiden. Danach war Lukas leider etwas von der Rolle, so dass er auch im fünften Kampf gegen Adam Bachor aus Neuss eine 3:5 Punktniederlage nicht verhindern konnte. So musste sich der Wolf mit dem Kampf um Platz 5 begnügen, welchen er am darauffolgenden Tag mit wiedergefundener Souveränität und 6:2 Punkten für sich entscheiden konnte.

Zu viert im Pool kämpfte Felix in seinem ersten Kampf gegen Timo Schaffrinna aus Neuss, den er jederzeit beherrschte und so einen ungefährdeten 10:2 Punktsieg verbuchen konnte. Und auch im zweiten Kampf gegen Anton Stegmann aus Hössbach, den er bei 6:0 Führung auf beide Schultern zwang, lies der Weilimdorfer nichts anbrennen. Im dritten Kampf traf der Wolf dann auf den vermeintlich stärksten Konkurrenten, den ein Jahr älteren Janis Heinzelbecker aus Weingarten. Doch auch hier war der Stuttgarter der stärkere Ringer und konnten nach einem anfänglichen 0:2 Rückstand einen 5:2 Punktsieg erkämpfen. Damit stand Felix am Sonntag im Finale gegen den letztjährigen Deutschen Meister bis 38kg Jonas Benzing aus Triberg. Und in der ersten Runde zeigte Felix dann auch wirklich Nerven, lies sich von seinem Kontrahenten zu oft eine passive Ringweise aufzwingen und wurde somit zu Recht in die Bodenlage geschickt. Hier musste er nochmals 2 Gegenpunkte hinnehmen, so dass es zur Pause 0:3 gegen den Weilimdorfer stand. Doch dann gab es kein Halten mehr. Der Wolf marschierte nach vorn, zwang seinem Kontrahenten in der zweiten Runde 8 Mattenpunkte ab und wurde nach dem Schussgong zum verdienten Deutschen Meister gekrönt.
Mit 11 anderen Poolringern startete Alexander ebenso furios wie die anderen Greco-Wölfe. Einem 11:0 Punktsieg gegen Levin Özkaya aus Radolfzell lies der Weilimdorfer Neuzugang einen technisch überlegenen Sieg gegen Tobias Rieger aus Fellbach folgen. Daraufhin erzwang er einen 7:2 Punktsieg gegen Michael Janot aus Nürnberg um dann zweimal technisch überlegen gegen Marc Jung aus Seeheim und Maximilian Becher aus Aue zu gewinnen. Damit stand der zweite Weilimdorfer am Sonntag im Finale und auch Alexander lies dort keinen Widerspruch zu. Mit einem klaren 7:2 Sieg gegen Lukas Brenn aus Tennenbronn erkämpfte auch er sich seinen ersten Deutschen Meistertitel. Und damit nicht genug: am Turnierende wurde der Weilimdorfer noch zum „Technisch besten Ringer“ erklärt.

Damit erkämpften die Jungen Wölfe 2019 bis dato nicht weniger als drei Deutsche Meistertitel. Nun könnte man glauben, dass diese Titel im Ringkampfsport wohl offensichtlich nicht besonders schwer zu erkämpfen sind. Weit gefehlt, denn in der fast 70-jährigen Geschichte der Weilimdorfer Ringsportabteilung wurde bis 2015, als Annabella Vogt den Meistertitel erkämpfte, keine einzige Goldmedaille errungen. Bis zu diesem Jahr gelang es den Ringern lediglich, drei nationale Medaillen erkämpfen – die letzte stammt aus dem Jahr 1989. Seit 2015 sind es bis heute 15 Stück in der Jugend. Eine unglaubliche Erfolgsgeschichte, die die Jungen Wölfe in den letzten vier Jahren geschrieben haben. Und die Geschichte ist noch nicht zu Ende, denn die Titelkämpfe in der B-Jugend sowie in der Mannschaft stehen noch aus.

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