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Stadtviertelgliederung wird geändert – letzte Überarbeitung war vor 18 Jahren

Michael Haußmann vom Statistischen Amt der Landeshauptstadt Stuttgart hat derzeit abendfüllende Aufgaben: 23 Stadtbezirke mit Ihren Bezirksbeiratssitzungen “abklappern” und die neue Stadtviertelgliederung vorstellen. Das klingt gewaltig, ist aber letztlich nur eine Frage des geduldigen Papiers bzw. der “Statistikdateninfrastruktur”.

Zuletzt wurde vor 18 Jahren die Stadtviertelgliederung in der Landeshauptstadt Stuttgart durchgeführt, seither gab es enorme Verschiebungen durch Neubauten, Zu- und Wegzüge, die statistischen Daten des “Sozialmonitoring” der bisherigen Stadtviertel wurden immer schwieriger zu vergleichen. Die Einwohnerzahlen je Stadtviertel schwankten zuletzt zwischen 772 Haushalten in Plieningen und 3361 Haushalten in Münster – Weilimdorf liegt mit 1332 Haushalten je Viertel noch im mittleren Bereich.

Seit dem Herbst 2016 haben nun ämterübergreifend Mitarbeiter des Jugendhilfeausschuss, Sozial- und Gesundheitsausschnuss, Ausschuss für Umwelt und Technik, der Verwaltungsausschuss und der Gemeinderat eine miteinander abgestimmte Revision der Stadtviertelgliederung durchgeführt. “Die neue Gliederung wird rein statistischen Zwecken gerecht, sie hat keine Auswirkungen auf die Stadtbezirke, ebensowenig wird es neue Schilder geben, noch die Wahl- oder Schulbezirke geändert. Es geht lediglich um die bessere Vergleichbarkeit der Haushalte, für die es halbwegs einheitlichen Größen braucht!”, versicherte Haußmann den Bezirksbeiräten und den Besuchern der Sitzung im Bezirksamt am Löwen-Markt am Mittwochabend, 17. Januar 2018. So alle Bezirke den Änderungen zustimmen, wird der Gemeinderat am 17. Mai 2018 die Beschlussfassung durchführen.

Die Zahl der Stadtviertel steigt in Stuttgart durch die Revision, die letztlich zum 1. April 2019 in Kraft treten soll, von 319 auf 457, dadurch wird die Zahl der Haushalte in den Vierteln wesentlich homogener und liegt nun bei durchschnittlich etwa 900 Haushalten. Bewohnte und unbewohnte Gebiete sind nun besser zueinander abgegrenzt.

In Weilimdorf gab es bislang 16 Stadtviertel, ab 2019 werden es 21 sein. Davon sind dann 15 (statt 11) bewohnt und 6 (statt 5) eher unbewohnt bzw. leben nur wenige Personen in diesen Gebieten, wie z.B. die Aussiedlerhöfe. Das am dichtesten bewohnte Weilimdorfer Stadtviertel wird zukünftig das Viertel “801-5” sein – es ist der Pfaffenäcker mit voraussichtlich 2240 Haushalten. “Schlusslicht” der bewohnten Viertel wird das Gewerbegebiet sein (“802-1”): hier sind es ca. 420 Haushalte. Die Stadtteilgrenzen für Bergheim, Giebel, Wolfbusch, Hausen, Gewerbegebiet und Weilimdorf-Zentrum bleiben unverändert.

Die Zahl der Haushalte wird je Viertel im Durchschnitt in Weilimdorf übrigens bei 984 liegen – dieser Wert liegt zwar über dem stuttgartweiten Schnitt (903), ist jedoch weit entfernt von noch dichter bewohnten Stadtvierteln wie z.B. im Stuttgarter Stadtbezirk Süd (im Schnitt 1069) oder West (im Schnitt 1156).

Der Bezirksbeirat Weilimdorf stimmte der Beschlussvorlage zur ämterübergreifend abgestimmten Revision der Stadtviertelgliederung einstimmig zu.

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