img_7461-vollzugsdienst

Städtischer Vollzugsdienst überlastet – Förderverein für Sicheres Stuttgart sucht Unterstützer

Es waren keine guten Nachrichten, die Hans-Jörg Longin vom Amt für Öffentliche Ordnung am Mittwochabend auf der Sitzung des Weilimdorfer Bezirksbeirates präsentieren musste: der Städtische Vollzugsdienst kam 2014/15 “unter die Einsatzräder” und war kaum in den Stadtbezirken präsent.

Es waren keine guten Nachrichten, die Hans-Jörg Longin vom Amt für Öffentliche Ordnung am Mittwochabend auf der Sitzung des Weilimdorfer Bezirksbeirates präsentieren musste: der Städtische Vollzugsdienst kam 2014/15 “unter die Einsatzräder” und war kaum in den Stadtbezirken präsent.

Eigentlich hat der Vollzugsdienst der Stadtverwaltung in Stuttgart die Aufgabe, Streifendienste in den Stadtbezirken in der dunklen Jahrezseit durchzuführen, Häuser zu kontrollieren, die permanent dunkel sind, in den öffentlichen Anlagen und Grünanlagen wie Wäldern zu patroullieren. Doch in 2014 und 2015 wurden die Mitarbeiter, 54 Mitarbeiter für das gesamte Stadtgebiet mit 23 Stadtbezirken, öfters “zweckentfremdet” und so blieben die Grundsatzaufgaben schlicht auf der Strecke.

Es gab diverse Sondereinsätze im Stadtgebiet der Landeshauptstadt, wie z.B. die Verkehrsüberwachung rund um das neue Einkaufszentrum Milaneo, eindämmung aggressiver Bettelei im Stadtzentrum, Kontrolle des Hauptbahnhofs und der Klettpassage, Überwachung der Wohngebiete rund um das Festgelände in Bad Cannstatt zum Frühlingsfest und Wasen, die Begleitung des Evangelischen Kirchentages im Juni 2015 (welcher alleine 215 Überstunden verursachte), die illegalen Übernachtungen im Schlosspark im Sommer, die Durchsetzung des Grillverbotes aufgrund der extremen Sommerhitze im Juli und August 2015. Hinzu kam die Aufgabenübertragung von der Polizei zum “Schutz von Tieren”. Diese Arbeit wurde zuvor von fünf Beamten der Polizei durchgeführt, beim Vollzugsdienst allerdings kein Personal dafür aufgestockt und somit nur auf vorhandene Schultern umverteilt.

Somit konnte Login nur achselzuckend die Forderungen der Bezirksbeiräte nach mehr Kontrollen in Weilimdorf entgegen nehmen: “Um alleine die Goslarer Straße mit seinem Schleichverkehr zu überwachen, bräuchte ich 6 Mitarbeiter, die habe ich aber nicht.”, stellte Longin resignierend fest. Nur eine Aufstockung des Vollzugsdienstes um 20 Mitarbeiter könnte die Grundaufgaben wieder gewährleisten, doch dies ist derzeit nicht in Aussicht.

Förderverein “Sicheres und sauberes Stuttgart”

Gunter Schmidt vom Förderverein “Sicheres und sauberes Stuttgart” e.V. stellte im Rahmen der Sitzung des Sicherheitsbeirates die Arbeit des 1997 gegründeten Vereins vor, eine mittlerweile erfolgreiche Sicherheitspartnerschaft zwischen Stadt, Polizei und Bürgerschaft. Mag der Verein direkt nicht bekannt sein, seine Projekte hingegen sind jedem bewußt, wie z.B. die

– Aktion Gute Fee
– Sicher zu Fuß zur Schule
– Let ́s Putz
– oder auch die Theaterreihe „Hallo Oma, ich brauch Geld“, „Der ungebetene Gast“
– als auch die Prävention von Wohnungseinbrüchen

Bis 2020 soll nach Empfehlung von OB Kuhn die Aktion “Gute Fee” mehr ausgebaut werden, an der Frühjahrsaktion “Sicher zu Fuß zur Schule” nahmen 2014 insgesamt 6279 Schülerinnen und Schüler aus über 300 Klassen aus 29 Schulen teil. Bei dieser Aktion ging und geht es darum, die Kinder wieder zum Laufen zu animieren und die “Eltern-Taxi”-Schwemme in Stuttgart einzudämmen.

Auch die “Let´s Putz” Aktion, die es seit März 1998 in Stuttgart gibt, wird immer mehr und öfter in den Stadtbezirken durchgeführt: Waren es 2005 rund 5.000 Tonnen “Kehrrichtmenge” im öffentlichen Raum, die eingesammelt wurden, waren es 2014 bereits knapp 5.800 Tonnen. 9.000 Euro Gewinnsumme lobt der Verein inzwischen auch jedes Jahr für die Teilnehmer aus: 4.500 Euro werden an alle teilnehmenden Stadtbezirke ausgeschüttet. Voraussetzung: Mindestens 50 Teilnehmer je Stadtbezirk sind dabei. Weitere 4.500 Euro gibt es für die “Top 3” Stadtbezirke: Für den 1. Platz: 2.500 Euro; 2. Platz: 1.500 Euro und 3. Platz: 500 Euro. 2015 nahmen bereits 16 Stadtbezirke an der Aktion teil, 2014 waren es erst sechs.

Bekannt ist auch inzwischen das Theaterstück „Hallo Oma ich brauche Geld“ zum Thema Enkeltrick. Dieses wird in 2016 auch in Weilimdorf aufgeführt. Der Bezirksbeirat steuert aus Bugdet-Mitteln 200 Euro für die Aktion hinzu.

Weitere Infos auch im Internet unter www.sichersauberstuttgart.de.

Ähnliche Beiträge