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Standard wird heruntergefahren, um Spielplätze zu erhalten

„Der Spielplatz Mittenfeldstraße ist entgegen unserer Erwartungen total heruntergekommen”, so das Eingeständnis von Herrn Härtfelder und Herrn Kirchmaier vom Stuttgarter Garten- und Friedhofsamt gegenüber dem Weilemer Bezirksbeirat am Mittwochabend. Trotz seiner immer intensiveren Nutzung durch den Zuzug von jungen Familien mit Kindern kommt der einst als befriedigend eingestufte Spielplatz in der Prioritätenliste der Stadtverwaltung nicht in den Genuß einer Generalsanierung. „Wir haben in diesem Jahr für die Instandhaltung der Grün- und Spielflächen in Weilimdorf gerade mal 17.000 Euro zur Verfügung”, so Härtfelder verbittert in seinem Statement: „Zwar haben wir heuer je 30.000 Euro für die Neugestaltung der Spielplätze in der Bergheimer Straße und am Dischinger Weg, doch bleibt hier kein Spielraum für Kostenumlagerungen in den Giebel”. Da durch den Stuttgarter Gemeinderat eine Deckelung der Ausgaben bei 60 Euro je Quadratmeter eingeführt wurde, muss der Standard bei allen Spielplätzen in der Landeshauptstadt heruntergefahren werden, kaputte Spielgeräte werden eher durch „naturnaher Gestaltung” ersetzt. Weitere Projekte in 2004 des Garten- und Friedhofamtes in Weilimdorf sind die Erhaltung der denkmalgeschützten Mauer im Pfarrgarten, Erhaltungsmaßnahmen an Kindertagesstätten und Schulen und als Krönung das Feuchtbiotop unter der Brücke der B 295. Doch diese Liste ließ die Bezirksbeiräte eher unbeeindruckt, der Gesprächsschwerpunkte schwenkte erneut in den Giebel und die Mittenfeldstraße. Während Weilimdorf im Ganzen einen „Spielplatzversorgungsgrad” von 72 Prozent hat, sind es im Wolfbusch nur noch 59 Prozent, das Schlusslicht bleibt Giebel mit einer Angebotsdeckung von gerade mal 38 Prozent. Unverständlich daher für die Lokalpolitiker, dass gerade bei diesem Wert die Erhaltung der Spielflächen gerade zum 50jährigen Bestehen des Ortsteils keine Bevorzugung erfährt. „Erst im Doppelhaushalt 2005/2006 werden wir neue Möglichkeiten haben, das Problem Mittenfeldstraße anzugehen”, so Kirchmaier resignierend. Bis dahin will er bemüht sein, möglichst viel aus seinem schmalen Budget der Erhaltungsmaßnahmen in den Giebel zu verlagern. Auch sollen die Baugenossenschaften mit in die Verantwortung genommen werden und ihre LBO-Spielplätze nicht noch weiter abbauen sondern im Gegenteil für die Kleinstkinder wieder wenigstens mit annehmbaren Sandkisten ausstatten. Die Weilmer Polizei ist einstweilen damit beschäftigt, das allabendliche „Meeting” von Jugendlichen auf dem Mittenfeldspielplatz zu beobachten und zu kontrollieren. Denn seit kurzem werden hier nun von den Müttern spielender Kinder Spritzen im Sand gefunden. Ob diese auf Drogenkosum zurückzuführen sind, blieb an diesem Abend ungeklärt. Einen Lichtblick gibt es allerdings für Hausen: hier wird am kommenden Montag (26. April) um 14 Uhr im Beisein von OB Schuster der neue Bachspielplatz mit einem großen Fest eingeweiht.

Foto: der Spielplatz neben der Lindenbachhalle befindet sich in einem sehr guten Zustand – der “Nutzerdruck” bei gutem Wetter ist deutlich an der großen Zahl von Kindern zu erkennen.

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