60-Jahre-SL-2008

Sudetendeutsche Landsmannschaft Stuttgart feiert 60-jähriges Bestehen

Ende des Zweiten Weltkrieges werden über 3 Millionen Deutsche aus dem Sudetenland vertrieben. Eine Vielzahl der Heimatvertriebenen,findet auch in Stuttgart eine neue Heimat unter denen Frauen und Männer vor 60 Jahren die Kreisgruppe Stuttgart der Sudetendeutsche Landsmannschaft gründen. Dieses Jubiläum wurde nun vor kurzem gefeiert. Mit einem Dankgottesdienst in der Kirche katholischen Gemeinde „Salvator“ in Stuttgart-Giebel,wurde der festliche Tag eingeläutet. Pater Konrad Werder und der Erzbischöfliche Konsitorialrat,Prior Pater Jordan Fenzl,zelebrierten die Messe,die vom Chor der Egerländer Gmoi und der Singgruppe der Sudetendeutschen aus Weilimdorf mit der „Deutschen Messe“ von Franz Schubert musikalisch gestaltet wurde. Pater Konrad Werder erinnerte in seiner Ansprache an die Opfer und Entbehrungen,die die Menschen mit der Vertreibung aus ihrer Heimat erdulden mussten und zeigte großen Respekt vor der vergebenden Haltung der Sudetendeutschen. Dabei hob der Salvatorianer-Pater hervor,dass trotz des Unrechts,dass gegenüber den Sudetendeutschen mit der Vertreibung geschehen sei,die Eingliederung der Vertriebenen in die neue Heimat gelungen sei,auch wenn dabei das Herz natürlich stets in der alten Heimat verblieb.

Im anschließenden Festakt im Giebeler „Haus der Begegnung“, zu dem die Kreisobfrau der Sudetendeutschen Landsmannschaft Stuttgart,Waltraud Illner, auch Ehrengäste wie CDU-Stadtrat Marc Benzinger und den Sprecher der Südmährer Deutschlands,Franz Longin, begrüßen konnte,überbrachte Sozialbürgermeisterin Gabriele Müller-Trimbusch die Glückwünsche der Stadt Stuttgart und würdigte die Integrationsleistung der Heimatvertriebenen in Stuttgart. Die Politikerin lobte dabei auch das Engagement der Landsmannschaft, die mit ihrer Arbeit Geschichte, Kunst und Kultur der Landschaften der alten Heimat pflege. Festredner Dr. Werner Nowak,der als Landesobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft Baden Württemberg und Präsident der Sudetendeutschen Bundesversammlung gratulierte,erinnerte in seiner Ansprache an die Gründerzeit der Landsmannschaft in Stuttgart. Am 11.Juli 1948 in Stuttgart-Heslach gegründet,entwickelte sich die Kreisgruppe Stuttgart sehr schnell zu einem großen Verband und zählte 800 Gründungsmitglieder. Mit der Landsmannschaft wurde auch ein Politikum geschaffen, dass die von verschiedenen Seiten erhoffte Radikalisierung der Vertriebenen verhinderte und für damals viele verzweifelte Landsleute zu einer „Rettungsinsel“ wurde. Dr.Werner Nowak sprach in diesem Zusammenhang allen Frauen und Männern der Ersten Stunde ihren Dank dafür dafür aus,trotz eigener Existenznot stets zur Mithilfe bereit gewesen zu sein und nie aufgegeben zu haben. Der Landesobmann dankte aber auch der Stuttgarter Bevölkerung und der Verwaltung der Stadt Stuttgart,die in der noch von den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges geprägten Stadt,zur Aufnahme der Heimatvertriebenen bereit waren. Dr. Werner Nowak richtete am Ende seiner Ansprache auch einen Blick in die Zukunft,die nach Meinung des Festredners im Bezug auf das Deutsch-Tschechische Verhältnis und im Besonderen im Verhältnis mit den Sudetendeutschen,vielversprechender sei,als oftmals in der öffentlichen Meinung dargestellt wird.

Zum Abschluss des Festaktes,wurden die Gründungsmitglieder Franz Pelz, Dr. Helmut Schneider und Willi Stark für ihre 60-jährige Treue zur Sudetendeutschen Landsmannschaft geehrt. Eine besondere Überraschung erlebte jedoch der Pressereferent der SL, Helmut Heisig,der für seine langjährigen und hervorragenden Dienste für Heimat und Volksgruppe, mit dem „Großen Ehrenzeichen der Sudetendeutschen Landsmannschaft“ ausgezeichnet wurde.

Foto (Heisig): Der Landesobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft Baden-Württemberg, Dr. Werner Nowak, erinnerte in seiner Festrede an die Gründerzeit der Kreisgruppe Stuttgart der Sudetendeutschen Landsmannschaft.

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