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SWG: Klassenerhalt perfekt?

Vor rund einem Jahr standen die Ringer der SGW erstmals vor der ernsthaften Überlegung in die Oberliga aufzusteigen. Damals gab es sportlich und finanziell einige Bedenken, doch schließlich entschied man sich dafür, es wenigstens eine Saison lang auszuprobieren. Daraufhin standen die Weilimdorfer für viele Beobachter schon als der kommende Absteiger fest.

Nach dem vergangenen Sonntag stehen die Chancen allerdings gut, dass im Stuttgarter Norden auch im kommenden Jahr in der Oberliga gerungen wird. Ausschlaggebend dafür war der deutliche 26:9 Heimsieg gegen den AC Röhlingen, der nun seinerseits mit dem Rücken zur Wand steht.

Der hohe Heimsieg wurde sicherlich durch mehrere Faktoren beeinflusst: neben der tollen Stimmung in der Halle gelang der SGW der Sieg vor allem durch eine taktischen Umstellung in der Gewichtsklasse bis 84 kg sowie dem starken Auftritt von Catalin Vitel (SGW) im Fliegengewicht gegen den Röhlinger Punktegaranten Ralf Pfisterer. Auch wenn beide ringerisch sicher auf dem gleichen Niveau zu Werke gingen, konnte der Neu-Weilimdorfer doch die entscheidenden Situationen für sich gewinnen und legte mit seinem Punktsieg (PS 3:0) den Grundstein des Erfolges.
Eine kleine Vorentscheidung folgte bereits im Schwergewicht. Hier konnte Röhlingen krankheitsbedingt ihren Stammringer nicht zum Einsatz bringen und boten stattdessen Ludwig Stengel auf. Mit ihm hatte Andreas Werft aber keinerlei Probleme und konnte bereits nach 20 Sekunden einen Schultersieg verbuchen (SS 4:0, 7:0).

Eine etwas schwerere Aufgabe hatte Khagani Abbasov gegen Fabian Stock (ACR) im Bantamgewicht. Nachdem Khagani die ersten beiden Runden knapp abgeben musste, holte er sich mit einer kämpferischen Leistung immerhin die dritte Runde. Mehr war allerdings an diesem Abend nicht drin für ihn (PN 1:3, 8:3).
Im Halbschwergewicht gab es den längsten Kampf des Abends zu sehen. Taktisch geschickt holte sich Behar Rohleder (SGW) die ersten beiden Runden gegen den starken Gerhard Wolf. Doch dieser hatte am Ende die größeren Kraftreserven und setzte sich doch noch in fünf Runden durch (PN 2:3, 10:6).
Tomasz Kierpiec holte im Leichtgewicht einen sicheren Punktsieg gegen Dávid Gérnyi. Der Gast konnte sich zu keiner Zeit gegen Tomasz durchsetzen und beschränkte sich ausschließlich auf die Punkteverteidigung (PS 3:0, 13:6).

Nach der Pause sorgten bereits die ersten beiden Kämpfe für die Entscheidung. Im Mittelgewicht gab es den schon angesprochenen taktischen Wechsel, Markus Laible trat im Freistil gegen Tom Philipp an. Vom Gast aus Röhlingen kam aber außer Defensivaktionen nicht viel und somit konnte Markus die Runden jeweils knapp für sich entscheiden (PS 3:0, 16:6).

Für die endgültige Entscheidung sorgte Feim Gashi im Leichtgewicht (ebenfalls im freien Stil) gegen Marco Philipp. Auch die Tatsache, dass der Gast aus Röhlingen rund zwei Köpfe größer war, hinderte Feim nicht daran einen Punkt nach dem anderen zu holen und mit blitzschnellen Beinangriffen immer wieder durchkam. Durch den hohen Sieg lag die SGW bereits uneinholbar vorn (TÜS 4:0, 20:6).
„Schöner wieder dabei zu sein“ waren die Worte von Kevin Strecker nach seiner langen Verletzungspause. Er trat in der Gewichtsklasse bis 84 kg im griechisch-römischen Stil an und hatte mit Laszlo Kliment gleich eine Hammeraufgabe vor sich. Doch mit der Unterstützung der Zuschauer zeigte er bereits, dass er wieder auf dem Weg zu seiner alten Form ist. Stabil in der Bodenlage und routiniert im Standkampf machte er es seinem Gegner so schwer wie möglich, so dass dieser nur einen Punktsieg erringen konnte (PN 0:3, 20:9).

Das Ergebnis weiter verbessern konnten die Weilimdorfer dann in den letzten beiden Kämpfen. Zuerst trat Stefan Vogt gegen Peter Mayer im griechisch-römischen Stil an. Hier gab es im Standkampf von beiden nicht viel zu sehen, doch Stefan war in allen Runden der aktivere Ringer. Somit sicherte er sich seinen Punktsieg durch Durchdreher in der Unterlage und durch eine starke Bodenabwehr in der zweiten Runde (PS 3:0, 23:9).

Den Schlusspunkt setzte wieder einmal Mark Bühler gegen Martin Mayer. Der Kampf verlief ebenfalls sehr ausgeglichen, in den ersten beiden Runden musste der jeweils der Zwiegriff entscheiden. In Runde drei machte Mark die entscheidende Wertung schon vor Rundenende (PS 3:0) und sorgte so für den Endstand von 26:9.

Ebenfalls weiter auf Erfolgskurs ist die SGW II, gegen die Reserve des AC Röhlingen konnte man sich mit 21:14 durchsetzen und setzt sich damit weiter in der oberen Tabellenregion fest. Philipp Ilzhöfer und Max Hubl gelang ein Schultersieg, Krzysztof Mudrecki, Alin Lenghen und Kevin Fauser siegten durch technische Überlegenheit.

Die Einzelergebnisse waren dabei wie folgt:
GR 55: Krzysztof Mudrecki – Tobias Andre Link 4:0 TÜ (6:0, 8:0, 7:0)
FR 60: Stefan Stiber – Michael Wöhrle 1:3 PN (1:0, 1:5, 1:2, 0:3)
GR 66: Philipp Ilzhöfer – Franz Bühler 4:0 SS (2:0, 2:0, 5:2)
FR 66: Alin Lenghen – Michael Walter 4:0 TÜS (7:0, 6:0, 7:0)
GR 74: Orhan Demirbilek – Nicolai Kosic 0:4 TÜN (0:6, 0:6, 0:8)
FR 74: Kevin Fauser – Tim Wist 4:0 TÜS (7:0, 2:0, 4:1)
GR 84: Artur Rohleder – Stefan Grimmeisen 0:4 SN (0:5, 3:7)
FR 96: Daniel Möbius – Bernd Rettenmaier 0:3 PN (0:2, 0:1, 0:3)
GR 120: Maximilian Hubl – Martin Haug 4:0 SS (4:0)

Am kommenden Sonntag tritt die SGW beim VfL Obereisesheim an, Kampfbeginn in der Eberwinhalle ist bereits um 15 Uhr. Schon am Samstag um 18 Uhr ist die SGW II beim KSV Unterelchingen II zu Gast. Der nächste Heimkampf findet am 3. Dezember in der Lindenbachhalle gegen den AV Sulgen statt.

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