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Tage der offenen Tür bei der freiwilligen Feuerwehr Weilimdorf

(TOM) Die Tage der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Weilimdorf lockten wieder viele Besucher. An den drei Festtagen erwartete das Publikum ein abwechslungsreiches Programm.

Die Tage der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Weilimdorf starteten gleich mit einem Höhepunkt. Nach einem gemütlichen schwäbischen Vesper mit Wurstsalat und anderen Leckereien unternahm das Comedy-Duo Hillu Stoll und Franz Auber einen Angriff auf die Lachmuskeln der Festbesucher. Das Schwäbische Kabarett „Hillu’s Herzdropfa aus Jusitingen bei Schelklingen nahm mit feinem Gespür so mansche schwäbische Eigenheit aufs Korn. Die Heckenscheißer auf der schwäbischen Alb bekommen dabei genauso ihr Fett ab wie die Großstädter in der Landeshauptstadt oder die schwäbische Sparsamkeit. „Das Programm war dreigeteilt“, erzählt Feuerwehrkommandant Dietmar Weber. Der dritten Teil war speziell der Feuerwehr gewidmet. Als Stoll und Auber in Uniform auf die Bühne kamen ging der Piepser los. Was inszeniert schien war es keineswegs. Spätestens als die ersten Feuerwehrkameraden aufsprangen und das Fahrzeug mit Blaulicht zum Einsatz abfuhr war das allen klar. Für das Comedy-Duo war der Einsatz aber kein Beinbruch sondern vielmehr Ansporn, ein regelrechtes Gag-Feuerwerk abzubrennen. Der Alarm selbst war dann auch schnell abgearbeitet so dass die Einsatzkräfte anschließend mit den Gästen weiterfeiern konnten.

Am Samstag startete das Programm um 15 Uhr. Die Spielstraße der Jugendfeuerwehr war von Anfang an sehr gut besucht. Bei Kaiserwetter boten die Wasserspiele auch die eine oder andere Gelegenheit sich abzukühlen.

Die Aktive Wehr zeigte ab 14 Uhr bei einer Übung ihr können. „Übungsannahme ist ein Verkehrsunfall mit einem landwirtschaftlichen Gespann und einem PKW, erklärte der stellvertretende Kommandant Patrick Schöffner, der die Moderation übernommen hatte den interessierten Besuchern. Der Fahrer des PKW war bei dem Unfall eingeklemmt worden und musste von den Feuerwehrleuten mit schwerem Gerät befreit werden. Das DRK war ebenfalls vor Ort und kümmerte sich um die Erstversorgung des Verletzten. Bei der Übung werde eine patientengerechte Rettung demonstriert, hatte vorab schon Kommandant Weber erklärt.

In einem solchen Fall werde versucht möglichst weit weg vom Patienten einen ersten Zugang zum Fahrzeug zu schaffen erläutert Schöffner. Wenn das DRK vor Ort ist, übernimmt es so schnell wie möglich die Versorgung des Patienten. So auch im Übungsfall, wo ein DRK Helfer auf dem Beifahrersitz Platz nahm und dem Verletzten eine Cervicalstütze – im Volksmund besser bekannt als Halskrause – anlegte und gleichzeitig zur Beruhigung mit ihm sprach.

Die Feuerwehr begann derweil mit einem sogenannten Spreizer zunächst die hintere und anschließende die vordere Tür zu öffnen. Um den Patienten gut aus dem Fahrzeug bergen zu können wurde anschließend noch mit der Hydraulik-Schere die B-Säule entfernt.

Bei dem Fahrzeug das für die Schauübung genutzt wurde handle es sich um ein älteres Modell, erläuterte Schöffner. Bei modernen Fahrzeugen müsse die Feuerwehr genau darauf achten, wo die Gasgeneratoren für die Airbags liegen. In vielen Fahrzeugen sind solche Kartuschen für die Seitenairbags auch oberhalb der Türen im Dachhimmel oder auch in der B-Säule verbaut. „Wir müssen darauf achten, dass wir diese Kartuschen bei unserer Arbeit nicht auslösen“, erläutert der stellvertretende Kommandant. Wird die Kartusche getroffen würde damit eine kleine Explosion ausgelöst.

Wo sich die Gasgeneratoren im Fahrzeug befinden könne man über die Leitstelle abfragen, erklärt Schöffner. Für jedes Fahrzeug gibt es eine sogenannte Rettungskarte in der neben den Positionen der Gasgeneratoren auch die Lage von Fahrzeugverstärkungen, der Batterie und des Tanks vermerkt sind.

Decra und ADAC raten übrigens dazu, die Rettungskarte für sein Fahrzeug hinter der Fahrersonnenblende zu deponieren. „Wir bekommen von der Leitstelle nur mündlich erklärt, wo die neuralgischen Punkte liegen“, erläutert dazu Weber.

Die Rettungsdatenblätter sind auf den Webseiten der Fahrzeughersteller unter dem Stichwort Rettungsdatenblatt zu finden. Auf der Webseite der Dekra wurden unter dem Link www.dekra.de/ de/down­load-rettungskarte/ die Rettungskarten vieler gängiger Hersteller zusammengetragen.

Aus den Reihen der Zuschauer kam die Frage, wie die Feuerwehr denn bei Elektrofahrzeugen vorgehe. Ein Elektrofahrzeug könne man nur mit sehr viel Wasser löschen, erläutert Schöffner. Wenn eine einzelne Batteriezelle brenne könne dies auf die anderen überschlagen und das sogar noch Stunden später. Deshalb gebe es inzwischen auch schon wassergefüllte Container, in denen Elektrofahrzeuge komplett unter Waser gesetzt werden können.

Doch zurück zur Übung. Schon nach wenigen Minuten waren die Türen und die B-Säule des Unfallfahrzeugs entfernt. Danach wurde der verletzte Fahrer mit einem sogenannten Rettungsbrett geborgen. Für die weitere Versorgung wurde der Patient dann an den Rettungsdienst übergeben.

Wegen eine Kurzschlusses brach im Fahrzeug dann auch noch ein Brand aus, den die Feuerwehrleute aber innerhalb weniger Sekunden gelöscht hatten. Bei einem Verkehrsunfall stehe immer ein Angriffstrupp bereit, der dann etwa im Falle eines solchen Kurzschlusses sofort eingreifen könne, erläuterte Schöffner den interessierten Besuchern.

“Wir wollen mit dem Fest die Bürger auch über unsere Arbeit informieren“, erklärt Kommandant Weber. Die Übung habe wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist, dass die Feuerwehrleute immer auf den neuesten Stand sind und dass bei einem Einsatz jeder Handgriff sitzt. Nach der Übung bestand dann die Möglichkeit, mit den Feuerwehrleuten ins Gespräch zu kommen, die Gerätschaften genau in Augenschein zu nehmen, und sie auch anzufassen. Das Angebot wurde von vielen Besuchern gerne genutzt.

Am Samstagabend sorgte dann die in Weilimdorf bereits bestens bekannte Band Alpenstarkstrom für Stimmung im Feuerwehrhaus. Am Sonntag stand nach dem ökumenischen Gottesdienst eine Fahrzeugschau auf dem Programm und auch die Kinderspielstraße hat ihre Türen wieder geöffnet. Zur Unterhaltung spielte der Musikzug der Feuerwehr Wangen. Das Café Florian öffnete am Nachmittag seine Türen und die Jugendfeuerwehr zeigte bei zwei Übungen ihr Können.

“Wir freuen uns, das wir dieses Jahr aus wieder Besuch aus Amstetten in Niederösterreich begrüßen können“, so der stellvertretende Kommandant Heiko Schroff. Mit der Amstetter Feuerwehr pflege man eine gute Partnerschaft. Eine neunköpfige Gruppe aus Weilimdorf werde dort am 16. Juni wieder an einem Hindernislauf teilnehmen. Begrüßen konnte die Weilimdorfer Wehr auch Feuerwehrkameraden aus Sonnenbühl. Mit der dortigen Feuerwehr habe man beim Hagelunwetter 2014 mehrfach sehr gut zusammengearbeitet. Daraus sei eine Freundschaft entstanden.

Text: Tommasi, Fotos FFW, Tommasi

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