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Tausende Besucher bei den Highland Games im LIndental

(UT) Die vierte Auflage der Highland Games im Waldheim Lindental waren ein ganz besonderes Event. Erstmals überhaupt wurde bei dieser Veranstaltung nämlich der Weltmeister in den Disziplinen Steinstoßen, Gewichts Hoch- und Weitwurf, Hammerwurf und Baumstamm-Überschlag auf dem europäischen Kontinent ermittelt.

Vergangenes Wochenende hat sich das Waldheim Lindental in eine WM-Arena verwandelt. 100 Athleten – 77 Männer und 23 Frauen – aus vier Kontinenten waren nach Weilimdorf gekommen um den „Highland Masters World Champion” unter sich zu ermitteln.

Vor inzwischen vier Jahren fanden die ersten Highland-Games im Lindental statt und kamen sofort sehr gut an. In den Folgejahren steigerte sich die Zahl der Teilnehmer bei den sportlichen Wettkämpfen und auch die Zahl der Zuschauer. Dieses Jahr nun wurden die Veranstalter vom ASV Ossweil vom Ansturm der Besucher regelrecht überrannt. Am Samstagnachmittag konnte Vereinsvorstand Uli Müller bereits über 3.500 Besucher vermelden und dabei stand die Abendveranstaltung noch aus. Am Sonntag war der Ansturm dem vernehmen nach sogar noch größer – kurzum, das Lindental hatte sich am vergangenen Wochenende in eine große Fest-Wiese verwandelt.

„Wir haben mit unserer Highland-Abteilung schon an mehreren Weltmeisterschaften teilgenommen”, erzählt Müller, wie es dazu kam, dass die WM in diesem Jahr erstmals auf dem Kontinent stattfand. Bei den Wettkämpfen hätten Teilnehmer aus anderen Nationen immer wieder nachgefragt, ob die WM nicht auch mal in Deutschland ausgetragen werden könne. „Im vergangenen Jahr sind wir dann nicht mehr aus der Nummer rausgekommen”, meint der Vereinsvorsitzende lachend und meint: „Mit so einem Ansturm haben wir auf keinen Fall gerechnet”.

Trotz den über 10.000 Besuchern lief im Lindental alles sehr diszipliniert ab. Auch wenn die hungrigen Besucher an manchen Verkaufsständen mal etwas länger warten mussten gab es kein Gedrängel. Alle warteten geduldig, bis sie an der Reihe waren und nutzen die Gelegenheit sich mit ihrem Nachbarn zu unterhalten. Häufig wurden diese Gespräche auch auf englisch geführt, denn viele Gäste und vor allem viele Teilnehmer waren von weit her angereist.

Die Teilnehmer bei den Herren stammten aus den USA, Kanada, Australien, Japan, Belgien, Österreich, Schweden, den Niederlanden, der Schweiz, Tschechien, Schottland, Großbritannien und natürlich aus Deutschland. Bei den Damen kommen die Teilnehmerinnen aus den USA, aus Kanada, der Schweiz und Deutschland.

Bei den Wettkämpfen, die in verschiedenen Altersklassen ausgetragen wurden, gingen alle verbissen ans Werk. Mit großem Elan wurden die Gewichte über eine wie beim Hochsprung immer höher gelegte Latte geschleudert und versucht, die bis zu 70 Kilo schweren Baumstämme zum Überschlag zu bringen. Wen der Baumstamm sich tatsächlich überschlägt erhät derjenige die meisten Punkte, dessen Stamm in zwölf Uhr liegen bleibt. Überschlägt sich der Baumstamm nicht wird gewertet, bis zu welchem Winkel er sich aufgestellt hat.

Trotz aler Gegnerschaft bei den Wettkämpfen herrschte unter den Sportlern die ganze Zeit beste Stimmung. Die „Highlander” und „Highlanderinnen” feuerten sich gegenseitig lautstark an und klatzschen Beifall. Man kennt sich eben in der Szene.

Tatsächlich lassen sich diejenigen, die zur Szene gehören sehr leicht ausmachen, denn nicht nur bei den Sportlern ist der Kilt pflicht. Auch die eingefleischten Fans sind in der schottischen Nationaltracht unterwegs. Interessierte konnten am Rande der Wettkämpfe dann auch erfahren, wie ein Kilt aus einer Stoffbahn gewickelt wird. In Kurzform geht es so – erst Falten legen, dann Gürtel unterschieben und umschnallen, Stoffbahn über den Gürtel umschlagen und die Enden einschlagen, fertig. So schnell wie hier dargestellt geht es allerdings nicht.

Und auch das weitere Rahmenprogramm bei den Highland Games konnte sich sehen lassen. Da gab es Vorführungen in Sachen Schafehüten mit Border Collies, Pipe -Band traten auf, schottische Tänze wurden gezeigt und am Samstag Abend gab es ein Konzert mit der Folk Band „Fleadh”.

Auch das Rahmenprogramm für die kleinen Besucher war vielfältig. Einer der Clans, die vor Ort ihr Lager aufgeschlagen hatten, hatten verschiedene Kinderpiele vorbereitet, wer Lust hatte konnte beim Mäuseroulette mitspielen und auch eine Mächenerzählerin war vor Ort. Darüber hinaus gab es eine Handwerkerwiese. Dort zeigten eine Blättchenweberin oder auch ein Schmied ihre Kunst, bei diversen Schneiderinnen konnte man historische Gewänder erstehen und natürlich gab es auch Schmuck und Lederwaren im Highland-Style.

Für das leibliche Wohl der Gäste war mit schottischen spezialitäten wie Haggis aber auch klassischen schwäbischen Gerichten wie Kässpätzle oder Spanferkel bestens gesorgt. Zu Trinken ab es Ale, Guiness und andere Bierspezialitäten und wer gerne mal echten Schottischen Whisky verkosten wollte, konnte an eine Whisky-Tasting teilnehmen.

Von den Athleten und auch von den Besuchern gab es biel Lob für die Veranstalter. Kurzum, die Highland Games im Lindental waren wieder ein voller Erfolg. Man darf sich jetzt schon auf das nächste Jahr freuen – dann wieder ohne Weltmeisterschaft.

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