Temporäre Spielstraße beim Jugendhaus Giebel

(TOM) Vor vier Jahren war es noch ein Pilotprojekt, inzwischen werden in der Stadt jedes Jahr temporäre Spielstraßen eingerichtet. In Giebel in der Mittenfeldstraße konnte vergangenen Dienstag erstmals gespielt werden. Am 20. und 27. Juli folgen zwei weitere „Spieltermine“.

Die Stadt Stuttgart und die Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft laden gemeinsam mit örtlichen Kinder- und Jugendeinrichtungen Kinder und Jugendliche zum Spielen auf die temporären Spielstraßen ein. In 16 Stadtbezirken wird bis zum Herbst an insgesamt 40 Terminen eine Straße für einen Nachmittag gesperrt und zum Spielen freigegeben.

Damit will die Stadt dem Recht auf Spiel, Freizeit und Erholung nach der UN-Kinderrechtskonvention nachkommen und Kindern in dicht besiedelten Stadtteilen zusätzlichen Spielraum und die Gelegenheit zum draußen Spielen ermöglichen.

Kinderfreundliche Kommune
Die Einrichtung der temporären Spielstraßen ist Teil der Umsetzung des Aktionsplans „Kinderfreundliche Kommune”, für die die Stadt Stuttgart 2020 das Siegel als kinderfreundliche Kommune erhalten hat. Während Kinder früher ganz selbstverständlich auf der Straße spielen konnten, ist dies heute in Stadtgebieten mit viel Verkehr und enger Bebauung kaum noch möglich. Dabei ist das direkte Wohnumfeld ein so wichtiger Lebens- und Erfahrungsraum für Kinder. Sie können dort erste soziale Kontakte knüpfen, Freundschaften schließen, spielen, sich bewegen und sichtbar sein. Die Straße wird so zum Aufenthalts- und Begegnungsort für Kinder, aber auch für alle, die im Umfeld der Straße wohnen. Damit soll auch der Zusammenhalt im Quartier gestärkt werde.

Pädagogisch betreut
Indem die Straße für einen begrenzten Zeitraum gesperrt wird, können die Kinder und Jugendliche diesen Spielraum zum Rennen, Toben, Inliner-, Skateboard-, oder Rollerfahren, zum Malen, Seilspringen oder Ballspielen nutzen. Die temporäre Spielstraße wird von einer Einrichtung vor Ort pädagogisch betreut und es stehen Spielgeräte und Spielanregungen zur Verfügung.

Die Kinderbeauftragte Maria Haller-Kindler betont, wie wichtig dieser zusätzliche Spiel- und Bewegungsraum ist: „Kinder brauchen Platz zum Spielen und für Bewegung und zwar möglichst unkompliziert und nah an ihrem Zuhause. Dort treffen sie andere Kinder, die in ihrem Umfeld leben. Gerade das Spiel mit anderen Kindern haben Kinder in der Pandemie am allermeisten vermisst. In den temporären Spielstraßen kann an Freundschaften nun wieder angeknüpft werden.“

Marcus Moreno, Bereichsleiter der offenen Kinder- und Jugendarbeit der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft, über die gemeinsame Umsetzung: „Wir freuen uns, dass wir nach den schwierigen Monaten mit den temporären Spielstraßen ein Highlight in Stuttgart für die Kinder setzen können. Spaß, Lachen, Spiel und Bewegung ist für die Entwicklung der Kinder sehr wichtig.“

Für die temporäre Spielfläche gelten die Spiel- und Abstandsregeln wie auf allen öffentlichen Spielflächen. Diese Regeln werden auch vor Ort bekanntgegeben. Die ausführende Einrichtung informiert die anwohnenden Kinder, Jugendlichen und Familien sowie die Nachbarschaft.

Rettungsdienst kann fahren
Die Straßen werden für den entsprechenden Zeitraum als Spiel- straße eingerichtet, entsprechend beschildert und abgesichert. Die Beschilderung (StVO VZ 250 mit ZZ 1010-10) weist mit einer Zeichenkombination aus rundem Fahrverbotsschild für Fahrzeuge aller Art und einem rechteckigen Schild mit einem Ball spielenden Kind auf die Spielstraßen hin.

Während dem Zeitraum dürfen Fahrzeuge den Spielstraßenbereich nicht befahren und nicht dort parken. Das Zusatzzeichen gibt an, dass es Kindern erlaubt ist, auch auf der Fahrbahn und dem Seitenstreifen zu spielen. Die Zufahrt für Rettungsdienste ist weiterhin möglich. Für die Einrichtung der temporären Spielstraßen werden 72 Stunden vor Beginn die erforderlichen Halteverbote aufgestellt und mit dem jeweiligen Gültigkeitszeitraum versehen. (tom)

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