logo-stadt-stuttgart2013

Von 2015 an wird die braune Biotonne in Stuttgart zur Pflicht

Vom 1. Januar 2015 an wird die getrennte Sammlung von Bioabfall zur Pflicht. Grundlage ist das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG). Technischer Bürgermeister Dirk Thürnau und Dr. Thomas Heß, Geschäftsführer des städtischen Eigenbetriebs AWS Abfallwirtschaft Stuttgart, haben am Mittwoch, 10. Dezember, über die damit verbundenen Änderungen informiert.

Vom 1. Januar 2015 an wird die getrennte Sammlung von Bioabfall zur Pflicht. Grundlage ist das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG). Technischer Bürgermeister Dirk Thürnau und Dr. Thomas Heß, Geschäftsführer des städtischen Eigenbetriebs AWS Abfallwirtschaft Stuttgart, haben am Mittwoch, 10. Dezember, über die damit verbundenen Änderungen informiert.

„Bioabfälle stellen eine wichtige Ressource zur Energiegewinnung sowie für das Recycling von Nährstoffen und Humus dar. Das ist einer der Gründe, weswegen seit dem Jahr 2000 alle Stuttgarter Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, Bioabfall freiwillig getrennt vom Restabfall in einer braunen Tonne sammeln zu können“, sagt Bürgermeister Dirk Thürnau. Inzwischen sind rund 37 Prozent der Gebäude an die Bioabfallsammlung angeschlossen.

Sukzessive Umstellung_

Um die gesetzliche Regelung eines 100-Prozent-Anschlusses umzusetzen, beginnt der Eigenbetrieb AWS 2015 damit, nach und nach die Eigentümer beziehungsweise Hausverwaltungen bezirksweise anzuschreiben, deren Grundstücke noch über keine Biotonne verfügen. „Damit erhalten diese die Möglichkeit, Bioabfall über die braune Tonne separat vom Restabfall zu sammeln. Bis zur vollständigen Umstellung sind rund drei Jahre vorgesehen“, so AWS-Chef Thomas Heß.

Angefangen wird mit den Stadtteilen, welche von der Niederlassung Neckar bedient werden. Weiter geht es mit den Stadtteilen der Niederlassung Mitte, gefolgt von den Stadtteilen, welche von der Niederlassung Filder bedient werden. Unabhängig von dieser Reihenfolge kann jeder Interessierte schon heute eine Bioabfalltonne für sein Grundstück bestellen. Generell unterliegt die Biotonne einem Anschluss- und Benutzungszwang. Ausnahmen sind bedingt möglich bei Eigenverwertung von allen Bioabfällen und im Falle von Stellplatzproblemen. Die Befreiung von der Teilnahme an der Bioabfallsammlung ist schriftlich mit einem entsprechenden und vom Eigenbetrieb AWS im Internet zur Verfügung gestellten Formular zu beantragen.

__Wöchentliche Leerung__

Ab Januar 2015 werden die Biotonnen wieder wie zuletzt 2010 das ganze Jahr über wöchentlich geleert. Für die Sammlung von Bioabfall stehen braune Tonnen in drei Größen zur Verfügung: 60, 120 und 240. Jeder teilnehmende Haushalt bekommt ein kleineres kostenloses Vorsortiergefäß für die Küche.

Die Biotonnen werden vorerst ausschließlich im Teilservice geleert. Dies bedeutet, dass sie vom Benutzer am Abfuhrtag zur Leerung am Straßenrand bereitgestellt und danach wieder zurückgebracht werden müssen. Ein schattiger Standplatz ist besonders im Sommer vorteilhaft.

__Abfuhrtermine online__

Über die Abfuhrtermine informiert der aktuelle Abfallkalender. Die Termine können auch online unter www.stuttgart.de/Abfuhrtermine abgefragt werden. Alle Nahrungs- und Küchenabfälle sowie Garten- und Parkabfälle sollen künftig über die braune Tonne gesammelt werden.

__Mehrkosten entstehen__

Wie bisher auch, wird für die Biotonne eine separate Gebühr erhoben. Im Vergleich zu 2014 wird diese steigen. Denn der Bioabfall wird vom 1. Januar 2015 an wieder ganzjährig und nicht nur halbjährig jede Woche abgeholt. Außerdem müssen bereits anfallende Mehrkosten, wie Personal-, Fahrzeug- und Entsorgungskosten, entsprechend berücksichtigt werden.

Für 2015 wird für die 60-Liter-Biotonne eine Jahresgebühr in Höhe von 42 Euro erhoben, für die 120-Liter-Biotonne 82,20 Euro und für die 240-Liter-Biotonne 156,60 Euro.

Bei der Erhöhung der Bioabfallgebühren entfallen 26 Prozent auf die Erweiterung des Service mit der ganzjährigen wöchentlichen Leerung, während 15,77 Prozent zusätzlichen Einführungskosten geschuldet sind, so Thomas Heß. Im Gegenzug dazu werden die Restabfallgebühren erneut gesenkt, und zwar um 2,12 Prozent. Der Gemeinderat hat den entsprechenden Beschluss in seiner Sitzung am 4. Dezember gefasst.

__Steigerung der Entsorgungsmenge geplant__

Im Jahr 2013 hat der Eigenbetrieb AWS rund 14.000 Tonnen Bioabfall gesammelt und einer Kompostierung zugeführt. Bei 585 961 Einwohnern zum 31.12.2013 entspricht dies rund 23 Kilogramm pro Einwohner und Jahr. Ambitioniertes Ziel des Eigenbetriebs AWS ist es, diese Zahl auf 50 bis 60 Kilogramm pro Einwohner und Jahr nach erfolgter Umstellungsphase zu steigern. „Bei rund 600.000 Einwohnern wären dies rund 30.000 bis 35.000 Tonnen Bioabfall, die dann jährlich gesammelt werden sollen“, sagt Bürgermeister Thürnau. Bis zur geplanten Inbetriebnahme der Stuttgarter Bioabfallvergärungsanlage, was voraussichtlich ab 2017 der Fall sein soll, wird der in Stuttgart gesammelte Bioabfall klassisch behandelt, das heißt kompostiert.

_Hotline gibt Auskunft

Im Zuge der sukzessiven Umstellung der Bioabfallsammlung von freiwillig auf Pflicht, hat der Eigenbetrieb AWS eine separate Hotline unter der Telefonnummer 0711/216-91700 eingerichtet, die ab sofort geschaltet ist. Hier erhalten die Interessierten ausschließlich Auskunft zur Einführung der Pflichtbiotonne.

Ähnliche Beiträge