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Waldzustandsbericht: Ein Haufen Holz für eine “naturnahe Bewirtschaftung”

Traditionell einmal im Jahr steht Revierförster Bertram dem Weilimdorfer Bezirksbeirat Rede und Antwort zu den Geschehnissen im Wald rund um Weilimdorf – der politisch aber eigentlich zum Stuttgarter Westen gehört. Statt Bertram war diesmal jedoch (erstmals seit Amtsantritt) Hagen Dilling vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt der Landeshauptstadt zugegen: “Ich wollte mal vorstellig werden!”

Dilling, seit über fünf Jahren bereits für die Wälder in und um Stuttgart zuständig, hatte allerdings nicht viel Neues zum Waldzustand zu berichten: “Der Boden ist ausreichend nass, Trockenschäden sind derzeit nicht zu befürchten”, der Holzeinschlag sei im Rahmen des “Üblichen” – die Zielsetzung der Erhaltung des Forstes als “Schutzfunktion – Erholungsnutzung – Holznutzung” sei problemlos erreichbar.

Insgesamt gehören der Landeshauptstadt 2.694 Hektar (55 %) der Waldflächen, 1.971 Hektar (40 %) sind Staatsbesitz und nur 143 Hektar (3 %) sind in privatem Besitz. Letztlich Aufgabe der Forstverwaltung ist die Walderhaltung (stabiler Waldaufbau), das Sicherstellen der Verkehrssicherheit und die Erholungsnutzung für Bevölkerung. “Bei letzterem müssen wir uns aber in nächster Zeit neu orientieren – Radfahrer und Fußgänger kommen sich in letzter Zeit öfters ins Gehege. Hier müssen wir wohl einige Änderungen am ausgewiesenen Wegenetz vornehmen”, so Dilling. Ebenso sei jedoch auch die Erhaltung eines hohen naturschutzfachlichen Wertes der Stuttgarter Waldflächen wichtig, wie die nachhaltige Nutzung des Rohstoffes Holz: Hier muss der Deckungsbeitrag des Stadtwaldforstbetriebs in etwa konstant bleiben.

Aktuell ermittelt wurde in diesem Jahr wieder der “Holzvorrat” – dies wird alle 10 Jahre durchgeführt, zuletzt 2004. So stehen aktuell im “Stadtwaldgebiet” 882.312 Festmeter Holz (2004: 894.010) und im Staatswald 607.885 Festmeter (2004: 604.656). Unterm Strich ist also die Waldholzmenge konstant geblieben. Der Holzeinschlag (Plan sind 32.093 Festmeter) wurden von 2005 (rund 39.000 Festmeter) bis 2012 auf rund 26.000 Festmeter zurückgefahren. Derartige Unfälle seien aber, so versicherte Dilling, bislang nicht vorgekommen.

Sorge bereitet Dilling die zunehmenden Schäden durch Wildverbiss, insbesondere durch Wildschweine. Diese kommen immer näher an die Siedlungsflächen heran, so auch in Weilimdorf: “Wir müssen die Bejagung deutlich intensivieren, anders ist das Problem nicht in den Griff zu bekommen”, befand Dilling. Radfahrer sollten also besser die ausgewiesenen Wege nicht verlassen und Unterholzfahrten tunlichst sein lassen: “Schrot am Hintern” wäre schlimmstenfalls die Folge. Doch diese Art eines Unfalls sei bislang noch nicht vorgekommen, versicherte Dilling.

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